Skitourenbedingungen Berliner Hütte -Zillertaler Alpen

  • Gipfel
    I. und III. Hornspitze
    Höhe
    3170, 3254m
    Gebirge
    Zillertaler Alpen - Zemmgrund
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    14. April 2024
    Ausgangspunkt
    Breitlahner, 6 Euro pro Tag
    Gefahreneinschätzung
    gering
    Exposition der Route
    Überwiegend Nord

    Schöne Touren mit Übernachtung im Winterraum der Berliner Hütte.


    Am Samstag in der Früh habe ich mich mit Philip und seinem Spezl Patrick am Breitlahner getroffen, um gemeinsam auf Tour zu gehen. Philip hatte sich nach meinem Weißkugel-Beitrag, in dem ich ja nach Tourenpartnern gefragt hatte, bei mir gemeldet.

    Die Ski müssen momentan mindestens bis zur Graue-Wand-Hütte (etwa eine Stunde) getragen werden und auch danach muss mehrfach länger wieder abgeschnallt werden. Erst ab der Alpenrosenhütte liegt durchgehend Schnee. Tipp: Ab hier nicht dem südseitigen Sommerweg folgen, sondern im breiten Talgrund bleiben und erst zur Berliner Hütte hoch, wenn man diese sieht. Obacht auch mit den viel Wasser führenden Bächen unter dem Schnee!

    Nachdem wir unser Zeugs im Winterraum, der abends dann voll belegt war, deponiert hatten, ging es weiter in Richtung Schwarzenstein/I. Hornspitze, wobei wir uns für die kürzere und direktere Route auf die Hornspitze entschieden haben. Auch so war es lang genug: Mit Pausen 8 Stunden für den Aufstieg und viel Spurarbeit im weichen Nachmittagsschnee für mich. Abfahrt um 15.30 in weichem, aber gut fahrbaren "Pulver".

    Heute war dann die III. Hornspitze, besser bekannt als "Berliner Spitze", das Ziel. Es hatte trotz warmer Nacht gut durchgefroren, sodass der Aufstieg zügig und unproblematisch von statten ging. Momentan ist es sinnvoller, nach der Gletscherzunge des Hornkees zunächst nach rechts aufzusteigen, was dann aber eine sehr lange Querung unter der IV. Hornspitze zur Folge hat. Auf dem skifahrerisch interessanteren Normalweg (vor dem Maul des Gletschers links hinauf) liegt auf den 200 Metern über dem Gletscher zu wenig Schnee + Gefahr von Gleitschneelawinen. Die letzen 120 Hm geht es zu Fuß mit Steigeisen hoch. Abfahrt um 11.30. Oben (Nordwest-Hang) Bruchharsch, unten (Nordost) weich und gut fahrbar, aber kein Firn.

    Lawinengefahr: Am gefährdetsten ist grundsätzlich der Zustieg zur Berliner Hütte wegen der steilen Flanken - da war aber alles schon entladen. Die beiden Gipfelanstiege sind bei richtigen Timing recht sicher. Auch die späte Abfahrt am Samstag um 15.3O Uhr war in Ordnung, weil man bei sinnvoller Einschätzung/Nutzung der Feinexposition der Hänge das Risiko von Nassschneelawinen weitgehend minimieren kann.

    Andere Touren: Auch Großer Möseler wurde gemacht - hier ist aber bei so warmen Wetter wie heute ein sehr früher Aufbruch (4 Uhr) nötig, da der Anstieg nach dem Waxeggkees auf die Südtiroler Seite rüberwechselt und dann eben südostexponiert ist. Wir haben das Paar, das diese Tour gemacht hat, am PP wieder getroffen: Gute Bedingungen.

    Fazit: Ein tolles Ski-Wochenende, bei dem die gewaltige, wilde und im Winter völlig einsame Landschaft des Zillertaler Hauptkamms bleibende Eindrücke hinterlässt. Vielen Dank an Philip und Patrick für die gute Zeit!

    Hinweis zu den Begehungszeiten: Die Distanzen im Zemmgrund sind riesig. 8 Stunden für 2000 Höhenmeter hört sich vielleicht langsam an, auch wenn alles selbst zu spuren ist. Die Strecke beträgt aber einfach fast 18 Kilometer...


    Sonstiges: Bitte den Beitrag "Weißseespitze" von Michael Pröttl lesen, den Link anklicken und die Petition gegen die weitere Erschließung von Gletschern durch Skigebiete unterstützen!

    Danke Michael für eure wertvolle Arbeit!


    Bilder:


    Samstag

    1: Auch solch tosende Bäche müssen auf Schneebrücken überquert werden.

    2/3: Im Aufstieg zur 1. Hornspitze.

    4: Beginn der Abfahrt: Philip mit seinem Splitboard.

    5: Berliner Hütte.


    Sonntag

    6: Die ersten Sonnenstrahlen auf dem Hornkees.

    7: Blick zu Turnerkamp und Großem Möseler.

    8: Der untere Teil der Abfahrt war der bessere.

    9: Gletschermaul des Hornkees.

    10: Ich blüh jetzt einfach! Mein Lieblingsfoto von diesem Wochenende.




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