Südlichste Bayerische Voralpen - Skitourenverhältnisse

Wir wollten heute alleine unterwegs sein, was auch geglückt ist, denn diese Route in den südlichsten Bayerischen Voralpen hat natürlich auch ihre Schönheitsfehler und ist etwas für Liebhaber. Wer sich ein bisschen auskennt in der Gegend, wird die Route aber in unserem Archiv finden. Für morgen empfehlen würde ich sie eh nicht, denn dann ist wahrscheinlich übler Bruchharsch angesagt. Siehe Prognose.

Eine lange Forststraßenpassage führte uns über eine ausreichende (aber auch nicht mehr) Schneedecke in die hohen, freien Bereiche, wo es ab etwa 1300 m von der weißen Pracht her recht üppig bestellt ist.

Trotz -4 Grad heute Morgen am Ausgangspunkt war die Schneedecke hier feucht und weich. "Oben wird es schon durchgefroren haben", dachten wir. Aber selbst in den Gipfelregionen ist die Schneedecke zumindest südseitig so von Regen durchweicht, dass man durchbrechen kann. Mit dem Stock immer wieder. Mit Ski selten, aber es war auch nicht auszuschließen, was uns im Bereich des Latschengrats (mit seinen Hohlräumen) zu einer sehr vorsichtigen Fahrweise veranlasst hat.

Die schöne Pulverauflage (ca. 20 cm) wurde bis zu unserer Abfahrt teilweise schon etwas schwer, war aber oben noch ganz gut zum Fahren, im Mittelteil dann schon eher schwierig, aber da konnten wir dann in den Schattenbereich wechseln, wo uns auch die Unterlage stabiler erschien.

Gefahreneinschätzung: Windzeichen erkennbar, viel Triebschnee vor allem im Kammbereich, teilweise schlechte Verbindung zur Altschneedecke, instabile Altschneedecke. Ein Böschungstest, ergab eine Auslösung bereits bei einer leichten Belastung. Im sonnseitigen sehr steilen Bereich erste Nassschneerutsche. Den 2er halte ich persönlich derzeit für "schmeichelhaft", aber ich bin kein Lawinenexperte....

Zu befürchten ist auch bei einem künftigen Kälteeinbruch, der die Feuchtigkeit aus der regennassen Schneedecke zieht, eine aufbauende Umwandlung mit viel Kugellager im Fundament. Wir werden sehen...

Prognose: Morgen (nach einer klaren, kalten Nacht) dürften die Südseitigen Routen von grauenhaftem Bruchharsch geprägt sein.