- Gipfel
- Spalla di Brenta (kein richtiger Gipfel)
- Höhe
- 3020
- Gebirge
- Dolomiti di Brenta
- Art der Tour
- Klettersteig
- Datum der Tour
- 13. September 2023
- Ausgangspunkt
- Molveno
Wir waren zwar mehrere Tage in der Brenta unterwegs, die Haupt-Tour war aber am Mittwoch. Soweit ich das beobachtet habe, hat sich seitdem wenig an den Verhältnissen geändert.
Wir haben schon damit gerechnet, dass es in der Brenta ziemlich voll wird. Aber vor allem an der Bocchette Centrale wurden unsere Erwartungen nochmal übertroffen. Trotzdem hat es sich insgesamt gelohnt, es ist einfach eine sehr schöne Gegend! Und da das kein Geheimtipp mehr ist, waren wir halt nicht die einzigen
Und am nächsten Tag hielt sich bei der Bocchette Alte + beim SOSAT-Steig der Andrang auch in Grenzen. Beide Bocchette-Steige haben wir von Süd nach Nord gemacht (die Mehrheit macht es andersrum).
Verhältnisse:
- Bocchette Centrale: teilweise speckig durch die vielen Begehungen, ansonsten gut. Beim Abstieg von der Bocca d'Armin lohnen sich Grödel/Spikes, dann kann man kraftsparend auf dem Gletscherrest absteigen. Ansonsten muss man das sandige Zeug daneben absteigen, aus dem an manchen Stellen die Schotter-Schicht über dem Eis nur dünn ist
- Bocchette Alte: vor ein paar Tagen komplett Eis- und Schneefrei. Wir sind bei der Quintavalle-Variante eingestiegen, bei der man sich einige Leitern spart. Dafür muss man bei der Bocca del Massodi ein paar Meter ungesichert auf einem sandigen Gratstück balancieren. Ich fand's ok, aber für manche war's mental schwierig. Der direkte Abstieg von der Bocca del Tuckett ist ziemlich bröslig und sandig durch den Gletscherrückgang. Die nördliche Umgehung dürfte zwar länger dauern, sollte aber einfacher sein
- SOSAT-Steig: Der Weg von der Tuckett-Hütte zum richtigen Einstieg (beim Durchschlupf) dauert länger als in den meisten Topos angegeben. Wenn man den Gesamtweg von der Tucket-Hütte zur Alimonta-Hütte als Maßstab nimmt, fängt der richtige Klettersteig erst bei der Hälfte der Wegstrecke an und hört bei 70% auf. Der Rest ist meistens Gehgelände mit ein paar 1er-Stellen. Ist aber eine schöne Tour!
- Molveno-See: Super Verhältnisse! Frisch genug, damit nur wenige Leute ins Wasser gehen - aber nicht zu kalt, so dass man als einigermaßen abgehärteter Mensch auch lange drinbleiben kann
Wir wollten zumindest teilweise die Massen umgehen und sind deshalb von der Molveno-Seite aufgestiegen. Da wir erst nachmittags im Gebiet angekommen sind, haben wir auf der gemütlichen Rifugio Croz dell'Altissimo übernachtet, mit nur 2 anderen Gästen! Auch beim weiteren Aufstieg zur Rifugio Pedrotti waren wenig Leute unterwegs. Oben konnten wir den Andrang schwer umgehen, dafür müsste man wahrscheinlich kurz vor Saisonende unterwegs sein.
Wir haben's eher gemütlich angehen lassen, der einzige knackige Tag war die Mittwochs-Runde mit Bocchette Alte + SOSAT. Weil die Tuckett-Hütte schon voll war, haben wir das als Rundtour von der Alimonta-Hütte aus gemacht. Am Ende sind wir nach Molveno abgestiegen und haben uns dort noch eine Übernachtung vor der Heimfahrt gegönnt.
Hier ein paar Eindrücke von den Verhältnissen:
Bei der Bocchette Centrale, Logenplatz mit Blick auf die Kletterer an der Campanile Basso:
Eine der wenigen ungesicherten Abschnitte mit 1er-Kletterei bei der Bocchette Centrale. Bei der Bocchette Alte gibt es mehr solcher Stellen, aber kaum schwieriger:
Einige der Bänder-Passagen haben einen schönen Tief- und Weitblick. Meistens sind sie aber breiter als auf diesem Foto:
Blick von der Alimonta-Hütte auf die Bocca d'Armin am nächsten Morgen:
Zu der Uhrzeit möchte ich nicht am Einstieg zur Bocchette Centrale sein, besser geht man entweder ziemlich früh los oder lässt sich mehr Zeit (der Steig ist für geübte Leute eher kurz). Das Zoom-Foto habe ich einen Tag später gemacht, das müsste so um 9 Uhr gewesen sein:
Die oben beschriebene Stelle mit dem kurzen sandigen Grat an der Bocca del Massodi (Blick zurück):
Bei der Bocchette Alte gibt es weniger Verkehr und auch wenige längere Stau-Stellen, an denen man schlecht vorbei kann. Diese Stelle bei der Querung der Rinne vor der Cima Brenta ist eine davon (Blick zurück):
Direkter Abstieg von der Bocca del Tuckett ist durch den Gletscherrückgang schwieriger geworden (teilweise ziemlich sandig):
Schlüsselstelle beim SOSAT-Steig:
Tolles Schauspiel bei der Alimonta-Hütte am nächsten Morgen: mehrere Brenta-Gipfel werfen Schatten auf die Cima Tosa!