- Gipfel
- Platteneck, Reitstein
- Höhe
- 1618, 1516m
- Gebirge
- Mangfallgebirge - Tegernsee
- Art der Tour
- Wanderung
- Datum der Tour
- 15. August 2023
- Ausgangspunkt
- Bayerwald, 5 Euro
- Gefahreneinschätzung
- gering
Ursprünglich hatte ich heute vor, über die Bodigbergalm zum Reitstein zu gehen, dann dem Kamm bis zum Schildenstein zu folgen und über die Königsalm abzusteigen. Unterwegs fiel mir aber ein, im äußerst empfehlenswerten Buch "Vergessene Pfade in den Bayerischen Hausbergen" von Joachim Burghardt von einer Aufstiegsmöglichkeit über den ebenso schönen wie schaurig klingenden "Totengraben" gelesen zu haben. Da ich den Einstieg in diese Tour auch gleich fand, habe ich das ausprobiert. Ganz tolle Tour! Und ich habe tatsächlich den ganzen Tag niemanden getroffen.
Nun eine etwas ausführlichere Beschreibung der Route: Vom PP in Bayerwald ein Stück an der Straße zurück und bei der Trifthütte über die Weißach, wo unmittelbar die Fortstraße zur Bodigbergalm ansetzt. Auf dieser geht es einige Zeit dahin, bis in einer auffälligen 180 Grad (nicht 360, Frau Baerbock) Rechtskurve links ein Steig (unbeschildert, nicht markiert) abzweigt. Dieser gabelt sich nach wenigen Metern: hier rechts bergauf. Durch wunderschönen Wald geht es auf guten Steig nach oben, bis der Weiterweg nach einer Bachquerung nicht gleich offensichtlich ist, da verschiedene Trittspuren vorhanden sind. Wenn sich nicht nach spätestens 20 Metern wieder ein deutlicher Pfad einstellt, ist man falsch. Wenig später verliert sich der Pfad für kurze Zeit ganz (in einem faszinierenden Urwald - dazu später mehr). Hier einfach flach zum nächsten Bachgraben gehen - auf der anderen Seite ist der Pfad wieder deutlich. Nun kommt von der Orientierung her das Schwierigste: Bliebe man auf dem Steig, kommt man bei der Königsalm heraus. Allerdings kann man auch völlig weg- und spurlos zum Platteneck aufsteigen. Hierzu auf ca 1300 Metern vor einem Bachgraben (der Weiterweg auf dem Steig verlöre hier markant an Höhe) zunächst über einen steilen Hang, später über einen schönen Höhenrücken nach oben. Bei Erreichen der Latschenzone lasse man sich etwas Zeit, um eine sachte Trittspur zu finden, welche die einzige Möglichkeit ist, um durch die Latschen zu kommen. Den Kamm erreicht man schließlich etwas oberhalb der Plattenalmen. Der Weiterweg zum Reitstein ist nicht durchgängig zu erkennen, aber man kann sich gut an den Grenzsteinen orientieren. Vom Reitstein geht es über die Bodigbergalm wieder ins Tal hinunter, wobei man ein Gumpenbad nicht versäumen sollte.
Nun zu besagtem Waldstück: Ich hatte gelesen, dass es auf der Route ein kleines Fleckerl Wald gäbe, das anscheinend noch nie abgeholzt worden ist. Tatsächlich ist das ein ganz besonderer Ort! Ich bin so vor mich hingegangen und habe plötzlich ein starkes Gefühl von Freude gespürt. Als ich mich umblickte, merkte ich, dass ich nun mitten in dem Urwald (, der sich optisch nicht sehr von vorigen Wald unterscheidet) stand. Irgendwie ist an diesem Platz eine ganz besondere Energie: heiter und friedvoll.
Leider wird die Harmonie durch einige Insektenfallen gestört, wofür ich gar kein Verständnis habe. Was will man beweisen? Dass in diesen Wald mehr Insekten leben, als in einer Forstplantage weiß man auch, ohne es durch Zahlen zu belegen...
Anforderungen: Von der Orientierung abgesehen nicht schwierig. T3.
Die Tour eignet sich aufgrund der nordseitigen Exposition, des Waldes sowie der vielen Abkühlungsmöglichkeiten sehr für heiße Tage.
Bilder:
1: In dieser Kurve zweigt der Steig ab.
2: Hier setzt nach dem weglosen Stück im Urwald der Pfad wieder an.
3: Vor diesem Bachgraben verlässt man den Steig.
4-6: Waldimpressionen.
7/8: Panorama.
9: Bodigbergalm.
10: Do hupf i doch dant eine!