- Gipfel
- Längentaler Weißer Kogel
- Höhe
- 3217m
- Gebirge
- Stubaier Alpen - Sellrain
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 3. April 2023
- Ausgangspunkt
- Lüsens, 5 Euro
- Gefahreneinschätzung
- gering
- Exposition der Route
- Ost und Nord
Moi wieda gut erwischt!
Sonderlich kreativ bin ich ja zurzeit bei der Wahl der Ziele nicht, war ich doch erst vor 12 Tagen am Längentaler...
Als ich heute um 9 bei leichtem Schneefall am fast leeren PP losging, wusste ich aber tatsächlich noch nicht, ob es wieder der Längentaler oder vielleicht doch der Seeblaskogel werden würde. Auf jeden Fall hieß es zunächst mal selber spuren in 5-10cm Neuschnee, weil tatsächlich sonst niemand am Weg war. Meine Hoffnung, später auf eine vom Westfalenhaus kommende Spur zu treffen, erfüllte sich gottlob, denn den ganzen Längentaler allein zu spuren (hab ich vor zwei Jahren mal), ist motivationstechnisch schon zäh...
Am Abzweig zum Seeblaskogel hab ich mich gegen diesen entschieden. Die Kombination allein unterwegs, noch keine Spuren und die generelle Neigung der Route zu Windanfälligkeit sowie Lawinen veranlassten mich zu diesem Entschluss, wobei noch hinzukam, dass leichter Nebel und die damit einhergehende diffuse Strahlung das Risiko noch zusätzlich erhöhten. Bereut hab ich dies gar nicht, denn am Längentaler herrschten Premium-Verhältnisse! Oberhalb von 2500 Metern kam ich aus dem Nebel und stieg zum Gipfel (Skidepot dieses Mal erst kurz unterhalb). Die Abfahrt in absolutem Edelpulver über den Gletscher war so schön, dass ich bei etwa 2700 Metern wieder auffellte und nochmal hoch bin. Zwischenzeitlich stieg der Nebel zwar in die Gipfelregionen, aber trotzdem war die Abfahrt von oben bis etwa 2000 Meter herunter ein einziges Schweben. Auch ins Tal ging's gut, wobei man kurz vor dem Erreichen der Loipe (wird anscheinend nicht mehr präpariert) einmal besser abschnallt, dem Ski zuliebe.
Prognose: Morgen ähnlich gut, aber nicht mehr so einsam, da viele Leute heute zum Westfalenhaus aufgestiegen sind. Unterhalb von 2000 sehr dürftige Schneedecke, die bei Erwärmung schnell das Zeitliche segnen dürfte.
Sonstiges: Die Südhänge unter und über dem Westfalenhaus schauen sehr schneearm aus, aber Genaueres zu den Anstiegen Winnebacher Weißkogel oder Schöntalspitze könnte ich wegen Nebel nicht sehen.
Ach ja: Ich stimme der von Jonas gestern im Glungezer-Bericht getätigten Aussage über die Qualität des Wetterberichts 100 Prozent zu. Dieser liegt nicht nur dieses Wochenende viel zu oft falsch. Auch heute war die Ankunft von arktischer Kaltluft angekündigt mit 15 Grad minus in 3000 Metern - im T-Shirt bin ich da hochgestiegen (in der Sonne bei vermutlich knapp unter Null)... Vielleicht sollte man dort davon wegkommen, auf (nur dem Anschein nach hyperpräzise Modellierungen) zu setzen, anstatt Wetter- und Satellitendaten von erfahrenen Leuten (Stichwort Karl Gabl) auswerten zu lassen. Hoffentlich geht nicht auch der LLB irgendwann dazu über, sich rein auf Sensoren und Rechenmodelle zu verlassen...
Bilder: