- Gipfel
- Abereck, Heuraffelkopf, Predigtstuhl
- Höhe
- 1461, 1504, 1494m
- Gebirge
- Chiemgauer Alpen
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 27. Februar 2023
- Ausgangspunkt
- PP Soilach, 3 Euro; Zufahrt von Frasdorf
- Gefahreneinschätzung
- gering
- Exposition der Route
- Nord und West
Pulverträume am Predigtstuhl
Lang hat es heuer gedauert, bis wir endlich zu unserem geliebten Predigtstuhl aufbrechen konnten und wir wurden wie immer mehr als reichlich mit allerfeinstem Pulver belohnt!
Ausnahmsweise sind wir heute in Soilach statt bei der Lederstube gestartet, da wir (zurecht, wie uns ein anderer Tourengeher bestätigte,) befürchteten, dass die Straße von der Lederstube bis zum Zeller Bauern wie so oft unverständlich rigoros geräumt sein würde (ja - ich weiß: der Jäger muss ja da hoch, um mit seinem Gewehr das Wild zu schützen!) Und da der Großteil der Jagdrechte bei der altadeligen Familie von C-K liegt, sind die Motive sicher gleich noch ein Stück edler! Auf jeden Fall muss man am Rückweg nach Soilach recht lange schieben, weil es so flach ist.
Ansonsten war es aber einfach nur herrlich: Schon am PP (ca. 650m) 20-30cm Schnee und nach oben hin wird es stetig mehr - im Kessel zwischen Abereck und Predigtstuhl liegt sicher 1 Meter Neuschnee, der nur direkt am Kamm mal ganz leicht windbeeinflusst ist, sonst aber fluffiger nicht sein kann. Aufgrund der Schneemenge ist auch die fehlende Unterlage kein Problem. Wir hatten nur ganz selten Steinkontakt und auch der blieb ohne Folgen. Wir sind zuerst auf´s Abereck und dann weiter zum Heuraffelkopf, von dem wir in tiefstem Pulver zur Abergalm runtergestaubt sind. Danach haben wir uns in einen regelrechten Pulverrausch hineingesteigert und den Predigtstuhl sieben oder acht Mal bestiegen, wobei wir immer eine andere Variante zur Abfahrt gewählt haben: Entweder über eine der westlichen Waldschneisen zur Oberwiesalm ("Nikolai-Abfahrten") oder nordseitig zur Abergalm. Für Pausen war dabei keine Zeit: Hoch, schnell abfellen, einen Schluck trinken, fahren, schnell auffellen, einen kleinen Bissen essen, aufsteigen und wieder von vorn.
Los war gar nichts, vielleicht noch drei oder vier Kollegen im Gebiet unterwegs. Auch gestern war wohl wenig Betrieb. Ab den Laubenstein-Almen waren die Spuren von gestern schon wieder völlig zugeweht, sodass wir oben fast alles selbst gespurt haben. Das Wetter war ganztags bedeckt und nebelig mit leichtem Schneefall - aufgrund des waldigen Geländes aber dennoch meist gute Sicht.
Lawinengefahr: Auf unserer Route in meinen Augen trotz der Schneemenge gar keine, da der Pulver wegen der windgeschützten Lage völlig ungebunden war. Allerdings würde ich empfehlen, die skifahrerisch interessanten, aber lahnigen Osthänge zwischen Abereck und Heuraffelkopf sowie zwischen Predigtstuhl und Klausenberg in den nächsten Tagen sehr vorsichtig zu beurteilen, da heute im Kammlagen starker Wind aus Richtung Ost wehte.
Hinweis: Ich habe die Tour ja schon öfters beschrieben/propagiert und wiederhole mich daher mit folgender Anmerkung, die aber dennoch in meinen Augen wichtig ist: Obwohl die Tour skitechnisch total einfach ist (, wenn man Skifahren kann...,) lohnt sie sich nur wirklich für konditionsstarke Leute, da man bis zu den schönen Hängen fast 1000 Höhenmeter Zustieg zu meistern hat, der zudem in der Abfahrt jetzt nicht der Oberhammer ist (ich meine damit vom Abereck bis ins Tal).
Bilder:
1: Zauberwald begleitet und vom Tal bis
2: zu Abereck
3/4: und Heuraffelkopf
5-9: Der Buiver-Irrsinn nimmt seinen Lauf.
10: Etwa ein Drittel der Tagesausbeute ist hier zu sehen.