- Gipfel
- Schildenstein, Halserspitze, Abendstein
- Höhe
- 1613, 1862, 1596m
- Gebirge
- Mangfallgebirge und Brandenberger Alpen
- Art der Tour
- Wanderung
- Datum der Tour
- 7. November 2022
- Ausgangspunkt
- PP Gernberg kurz nach Wildbad Kreuth; 5 Euro pro Tag
- Gefahreneinschätzung
- gering
Klassiker im winterlichen Gewand.
Außerhalb der Saison kann man auch auf populären Tegernseer Bergen wie Schildenstein oder Halserspitze noch Bergeinsamkeit finden - gerade wenn man die Übernachtung im gemütlichen Winterraum der Gufferthütte einflicht und das Ganze so zu einer 2-Tagestour macht.
Am Sonntag sind wir vom PP über die Geißalm zum Schildenstein (bis hier noch recht reger Betrieb, danach völlig einsam) und den Blaubergkamm überschreitend zur Halserspitze. Von dort Abstieg auf der Südseite zur Bayrischen Wildalm und schließlich zur Gufferthütte, in deren sehr gut ausgestatteten Winterraum wir auf den Geburtstag meiner Freundin dank mitgeführtem Weines (der Bierkasten vor Ort war schon leer) anstoßen konnten.
Am Montag haben wir vor dem Abstieg noch die kleine Runde zum aussichtsreichen Abendstein gemacht. Erst wollten wir zum Schneidjoch, doch da war der Weg unter dem Schnee zu sumpfig - meine Freundin ist einmal fast knietief in den Morast gestiegen - sodass wir es mit dem Abendstein bewenden ließen. Der Rückweg erfolgte über das Steinerne Kreuz und die Lange Au.
Bedingungen: Der Weg zum Schildenstein und auch der Blaubergkamm waren am Sonntag schon fast schneefrei, da der Schnee auf dem noch warmen Gestein schneller geschmolzen ist als in den Wiesen daneben. Ich schreib das so genau, weil auf den Fotos natürlich viel Schnee zu sehen ist, aber der lag eben nicht auf dem Weg selbst. Interessanterweise ging es mit dem Schnee richtig los, als wir den Abstieg zur Gufferthütte begannen, obwohl dieser südseitig exponiert ist. Auch die ganze Abendstein-Runde am Montag war schneeig. Dies lag daran, dass sich am Sonntag ganztags ein zäher Nebel im Kessel zwischen Halserspitze und Guffert hielt und so ein Schmelzen verhinderte. Die Schneehöhen waren aber nicht über 10 Zentimeter es ging alles ohne Grödel.
Anforderungen: Meist T3 und einfacher; nur der kurze Gipfelanstieg zum Abendstein erfordert leichte Ier-Kletterei
Hinweise: Wolfsschlucht scheint machbar ; jedenfalls sind den Spuren nach zu urteilen da einige hoch/runter.
Fazit: Eine ganz wunderbare Tour, die ich zwar im Sommer schon oft gemacht habe, deren Schönheit mir unter veränderten Bedingungen aber wieder neu bewusst geworden ist. Der Rationalist möge dem Literaten in mir die lyrischen Ergüsse in den Bildbeschreibungen verzeihen.
Bilder:
1: Kurz vor der Gaißalm mit Blick auf Roß- und Buchstein.
2-4: Die Natur erschafft schon oft unglaubliche, einzigartige Stimmungen! Wir müssen diese Momente in uns aufnehmen - das kann unsere Seele vor allem bewahren, was von außen/politisch auf uns einhämmert. So empfinde und hoffe ich jedenfalls.
5/6: Am Blaubergkamm ist der Steig selbst weitgehend schneefrei.
7/8: Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus; Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus. (Eichendorff, Mondnacht)
9: Der Guffert und seine Hütte.
10: Abendstein