Kleine Sellrainer Winterraum-Runde

  • Gipfel
    Gänsekragen, Gleirscher Roßkopf, Lampsenspitze
    Höhe
    2914, 2994, 2876m
    Gebirge
    Stubaier Alpen/Sellrain
    Art der Tour
    Wanderung
    Datum der Tour
    19. Oktober 2022
    Ausgangspunkt
    Lüsens (1 Tag 5 Euro; 2-10 Tage 10 Euro)
    Gefahreneinschätzung
    gering

    Allein im Sellrain...


    ist auf jeden Fall eine passende Überschrift, da ich in den letzten drei Tage tatsächlich niemanden getroffen habe.

    Die Tour:

    1. Tag: Lüsens - Westfalenhaus - Winnebachjoch - Winnebachseehütte. Der neue Winterraum ist echt super - groß und komfortabel! Er ist für 10 Leute ausgelegt, aber da gehen zur Not auch mehr rein. Etwas Vorsicht ist im Umgang mit den Ofen geboten. Ich hab mich erst genau an die beiliegende Anleitung gehalten, was eher nicht so funktioniert hat (ordentlich Qualm in der Bude). Nach ein bisserl Rumprobieren ging´s dann doch. Ich hab daheim übrigens selbst einen Holzofen und weiß wie so was funktioniert... Vielleicht ginge das Anfeuern auch besser mit Grill- bzw. Kaminanzündern als mit dem Zeitungspapier, das im Winterraum bereitliegt.

    2. Tag: WBS-Hütte - Gänsekragen - WBS-Hütte - Zwieselbach-Joch - Zwieselbachtal bis etwa 2200 Meter - Gleirschjoch - Gleirscher Roßkopf - Gleirschjoch - Neue Pforzheimer Hütte.

    Hinweis zum Abstieg vom Zwieselbachjoch: Das Schild am Joch weist geradeaus hinunter, aber der Weg verläuft von oben gesehen zunächst höhengleich in der linken Flanke (Markierungen teils unter dem Schnee). Steigt man gerade hinunter, gerät man in ungutes Gelände, da hier noch letzte Reste des Zwieselbachferners in Form von Eisblöcken liegen - da kann man bei der momentanen Schneelage schnell mal in ein Loch plumpsen.

    3. Tag: Pforzheimer - Satteljoch - Lampsenspitze - Satteljoch - Praxmar - Lüsens. (Ab Satteljoch wunderschön!)


    Die Bedingungen sind gut, die Tour ist überwiegend schneefrei - nur auf der Nordseite des Zwieselbachjochs gibt es über 400 Höhenmeter eine geschlossene Schneedecke (tragfähig). Generell Schnee nordseitig oberhalb von 2500 Metern, ostseitig ab 2800; Süd- und Westexpositionen bis über 3000 schneefrei.


    Natürlich ist die Tour im Winter mit Skiern vom Erlebniswert her noch mal eine ganz andere Nummer und jetzt ist es vegetationsmäßig teils ein bisserl trist - dafür hat man die Natur ganz für sich allein. Und außerdem finde ich es immer interessant, sich mal im Sommer/Herbst anzuschauen, über was für ein Gelände man im Winter drüberrauscht.

    Einen "alten Bekannten" aus dem Winter hab ich übrigens auch getroffen: Als ich im März diesen Jahres in der Gegend des Gleirschjochs mit den Skiern gerade im Auftieg um ein Eck herumkam, saß dort plötzlich ein Adler, der natürlich dann gleich wegflog. Fast an der gleichen Stelle habe ich ihn gestern wieder gesehen.


    Sonstiges: Die Sellrainer Landstraße ist wegen Bauarbeiten zwischen Kematen und Sellrain bis 25. November unter der Woche von 8-16 Uhr gesperrt. Es wird aber über kleine Nebenstraßen umgeleitet - man muss also nicht über das Ötztal und Kühtai fahren, wie es mein Navi angezeigt hätte. Ich habe ihm gottseidank misstraut und mir so den Umweg gespart.


    Bilder:


    1: Der Lüsener Fernerkogel macht zu allen Jahreszeiten eine gute Figur.

    2: Westfalenhaus vor dem Hohen Seeblaskogel.

    3: Haus am See - im rechten Gebäude ist der neue Winterraum.

    4: Luxuriös!

    5: Skitourenklassiker: der Breite Grieskogel

    6: Aussicht am Zwieselbacher Joch. Dominant der Schrankogel.

    7: Gipfelschau an der Lampsenspitze

    8: Mit einem kleinen Umweg kann man im Abstieg den Bergersee mitnehmen.

    9: Zirbenwald (mit Lärche) oberhalb von Praxmar.

    10: Diese riesige Zirbe soll mindestens 400 Jahre alt sein.



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