- Gipfel
- Kristallwand, Wildenkogel, Innerer Knorrkogel
- Höhe
- 3310, 3021, 2882m
- Gebirge
- Hohe Tauern, Venedigergruppe
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 17. Juli 2022
- Ausgangspunkt
- Matreier Tauernhaus, 1Tag 9, 2 Tage 14 Euro, für jeden weiteren Tag 2 Euro; Übernachten im Auto/Wohnmobil erlaubt.
- Gefahreneinschätzung
- gering
Route + GPS => Kristallwand Bergtour
Wenn ois basst!
"Ideale Bedingungen für lange Unternehmungen" prognostizierte der ÖAV-Wetterbericht für heute und da ließ ich mich nicht lange bitten, sondern suchte mir was "ganz Langes" heraus: Die Tour auf die Kristallwand mit noch ein paar Extras.
Route: Tauernhaus - Innergschlöss (natürlich zu Fuß, auf dem wunderschönen Steig links des Baches) - Löbbentörl - Innerer Knorrkogel - Löbbentörl - Badener Hütte - Kristallwand - Badener Hütte. Für den Rückweg gibt es nun neben dem Anstiegsweg zwei Möglichkeiten: Durch das Frosnitztal nach Gruben oder die von mir gewählte Variante: Zurück am Anstiegsweg bis kurz vor das Törl und hier der Beschilderung zur Wildenkogelscharte folgen. Kurz vor der Scharte leitet ein Schild zum Gipfel des Wildenkogels - 45 Minuten Mehraufwand, aber sehr lohnend wegen grandiosem Venedigerblick. Von der Scharte dann 1400 Höhenmeter hinab zum Ausgangspunkt.
Die Tour ist konditionell äußerst fordernd, da es viel kleine und große Gegenanstiege zu meistern gilt - es kommen in Summe (geschätzt, da ich nicht mit GPS mitgemessen habe) gut 3000 Höhenmeter bei deutlich über 30km Strecke heraus. Mit Übernachtung auf der Badener Hütte kann man das Pensum natürlich reduzieren, aber auch dann ist es noch nicht ohne. Ich wollte heut aber einfach von Sonnenauf- bis untergang unterwegs sein; 14 Stunden waren es letztlich.
Hinweise:
1. Der Anstieg über den Südostgrat auf die Kristallwand wird als Klettersteig ausgewiesen und vor Steinschlag wird gewarnt. Naja... Ich hab das Set mitgeschleppt, aber versierte Geher, die schwindelfrei sind, brauchen das bei trockenen Verhältnissen definitiv nicht! Bei der Länge der Tour ist es fast schon unsinnig, wegen maximal 20 Minuten (wusste ich vorher nicht,) den ganzen Summs mitzunehmen. Es gibt nur zwei kurze B/C Stellen und der Rest ist "Geländerseil". Helm ist eigentlich auch überflüssig, da man sich ja am Grat bewegt.
2. ABER: In vielen Beschreibungen ist noch die Rede davon, Teile des Grates (im Abstieg) über den Gletscher abzukürzen. Bloß nicht! Erstens existiert der Gletscher fast nicht mehr und zweitens (daraus resultierend) herrscht hier extreme Steinschlaggefahr! Es gibt irgendwann am Grat eine Stelle, wo ein Seil von der Route weg nach unten Richtung Gletscherrest hängt - und auf dem Eis unten liegt dann massiv Geröll und Schutt. Selber schuld, wer da meint, runtersteigen zu müssen...
3. Die Variante über den Wildenkogel ist bis zu dessen Gipfel wunderschön, aber die anschließenden 1400Hm Abstieg sind sehr ruppig und landschaftlich nur an wenigen Stellen schön. Sehr raues Gelände ohne dabei spektakulär zu sein. Im Aufstieg sicher sehr mühsam - wenn man diese Rundtour gehen möchte, dann ist die von mir gemachte Route anzuraten.
Bilder:
1: Schon auf den Steig nach Innergschlöss zeigt sich das Schlatenkees.
2: Viele herrliche Seenaugen prägen das Landschaftsbild neben
3: dem Eis
4: Kristallwand
5: Glocknerblick vom Knorrkogel
6: "Schlüsselstelle" der Kristallwand
7/8: Gipfelglück mit Venedigerblick
9; Abfluss des Löbbensees
10: Des kennt's ja hoffentlich!