- Gipfel
- Presanella
- Höhe
- 3558m
- Gebirge
- Adamello-Presanella
- Art der Tour
- Hochtour
- Datum der Tour
- 17. Juni 2022
- Ausgangspunkt
- Malga Amola, kostenlos; Zufahrt auf sehr ruppiger Bergstraße (30 etwas aufreibenden Minuten) durch das Nambronetal. Sehr feiner Schlafplatz.
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
Auf den höchsten Berg des Trentino.
Ich bin am Donnerstag Abend zum Parkplatz gefahren und hab die Tour am Freitag gemacht. Die letzten drei Tage war ich im Val Genova, wo es auch nicht die Andeutung von Handyempfang gibt, weshalb die Tourenberichte jetzt mit leichter Verspätung erscheinen.
Vorab: Die Tour kann bezüglich landschaftlicher Schönheit und Genuß bei weitem nicht mit den Touren im Val Genova mithalten - natürlich aber grundsätzlich schon eine lohnende Angelegenheit.
Route: Malga Amola - Rifugio Segatini - Bocca di Monte Nero - Presanella. Zurück auf dem gleichen Weg, aber es empfiehlt sich, von der Segatini-Hütte auf den etwas längeren, landschaftlich sehr reizvollem Weg 211b abzusteigen.
Oberhalb der Hütte wird es leider schnell sehr öde - es dominieren reizlose Geröllhalden. Insbesondere das Stück nach der Bocca ist im losen Geröll mit manchmal Eis drunter extrem mühselig. Bis zur Bocca (2,5 h bei mir) dachte ich, wie man auf eine Regelbesteigungszeit von 6 Stunden kommt, weil man da ja eigentlich nur noch 500 Höhenmeter zum Gipfel hat, für die ich dann aber gute zwei Stunden brauchte...
Zur Ausrüstung: Als Hochtour im eigentlichen Sinne kann man die Presanella auf dieser Route nicht mehr bezeichnen. Vielleicht liegt unter dem Schneefeld unter der Bocca noch auf 20-30 Metern Eis, aber vermutlich ist die Mitnahme von Steigeisen bei sommerlichen Bedingungen nicht nötig. An der Bocca wurde übrigens ein neuer, steinschlagsicherer Klettersteig eingerichtet, der in den meisten Tourenbeschreibungen noch nicht erwähnt ist. Ebenso wie die versicherte Stelle vor dem Bivaco Orobica ist er kurz, aber ausgesetzt und mit B/C einzuordnen. Ob man da ein KS-Set verwendet, ist Geschmackssache - ich hatte eines dabei, da ich aus der von mir verwendeten Beschreibung nicht genau herauslesen konnte, wie lang/anspruchsvoll das Ganze ist. Und am Körper wiegt es auch nicht mehr als im Rucksack. Gebraucht hätt ich es aber ehrlich gesagt nicht.
Allgemeines: Die Gletscher im Adamello-Presanella-Gebiet sind bereits bis über 3000 Meter aper.
Gefahren: Potentielle Steinschlaggefahr nach der Bocca - bei mir war aber diesbezüglich nichts los.
Fazit: Ein beeindruckender Berg mit einem mühevollem Normalweg.
Bilder:
1: Schlafplatz mit Brenta-Blick
2: Nach diesem schönen Platz...
3: geht es sehr öde durch Gesteinswüsten weiter (weitere Steinbilder erspare ich dem Leser)
4: Kurzes Schneefeld vor der Bocca
5: noch 200 Höhenmeter bis zum Gipfel
6: Fantastische Aussicht Richtung Adamello
7: Bäche und Brenta
8: Ein Bier auf der Segatini-Hütte rundet die Tour ab.
9/10: Schöner Abstieg auf dem Weg 211b