- Gipfel
- Warenkarseitenspitze, Hoher Nebelkogel, Schußgrubenkogel
- Höhe
- 3347, 3213, 3211m
- Gebirge
- Stubaier Alpen
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 26. September 2021
- Ausgangspunkt
- 2. Kehre der Straße von Sölden ins Windachtal (kostenlos); hier ist aber nur Platz für maximal 4 Autos. Ansonsten gebührenpflichtig in Sölden, z.B. bei der Gaislachkogel-Bahn.
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
Unterwegs auf Söldens stiller Seite
Auch wenn der Begriff "Söldens stille Seite" natürlich dem Marketing-Sprech der Ötztaler Touristiker entstammt, ist er dennoch zutreffend, denn ich habe auf meiner Tour in den letzten beiden Tagen wirklich keinen anderen Bergsteiger getroffen!
Meine Route in Stichpunkten: PP - Fiegl´s Hütte - Seekarsee - Warenkarseitenspitze - Hoher Nebelkogel - Hochstubaihütte (Übernachtung im Winterraum) - Seekarsee - Stubaier-Gletscher-Skigebiet (Jochdohle) - Schußgrubenkogel - Hildesheimer Hütte - Ludwig Aschenbrenner Weg - Fiegl´s Hütte - PP; insgesamt etwas über 3000 Höhenmeter bei 33 Kilometern Strecke.
Die Tourenzusammenstellung erfolgte dabei ziemlich spontan, denn eigentlich wollte ich von der Hochstubaihütte gestern gleich wieder ins Tal absteigen, doch als ich dort vorbeikam und einen Blick in den unverschlossenen, mit allem Nötigen (Decken, Brennholz) versehenen Winterraum warf, kam ich ins Überlegen: "Hm, zum Essen hab ich eigentlich genug dabei, Schnee kann ich schmelzen und dann einen Nacht ganz allein an diesem fantastischen Ort..." Den Ausschlag gab dann aber ehrlich gesagt der (mittlerweile nicht mehr ganz volle) Bierkasten, der im Winterraum stand... Auf jeden Fall war es die richtige Entscheidung! Es war einfach nur schön: Die Landschaft, das Panorama, das Traumwetter, der herrliche Sternenhimmel abseits jeder "Lichtverschmutzung". Um mir am Nachmittag - ich war um 15 Uhr oben - noch ein bisserl die Zeit zu vertreiben, hab ich noch eine Stunde Holz gehackt, wovon auch die nächsten Besucher des Winterraums profitieren können.
Natürlich überlegte ich mir auch, was ich am Sonntag machen könnte, da mir einfach absteigen ein bisserl fad gewesen wäre und kam so auf die Idee den Übergang zur Hildesheimer Hütte nebst Besteigung des Schußgrubenkogels zu machen. Auch eine feine Tour!
Zu den allgemeinen Verhältnissen: In schattigen Lagen hält sich der Schnee oberhalb von 2800 Metern hartnäckig, was zu Schwierigkeiten führen kann (dazu später mehr). Der Großteil der Route ist aber schneefrei und die Gletscherpassagen am Windach- und Gaißkarferner im Stubaier Skigebiet sind bei sinnvoller Routenwahl nicht spaltengefährdet. Daher habe ich bei "Art der Tour" auch Bergtour und nicht Hochtour angegeben.
Warenkarseitenspitze: Die Besteigung dieses herrlichen Berges mit äußerst unattraktivem Namen habe ich leider auf etwa 3150 Metern aufgrund der ungünstigen/gefährlichen Verhältnisse abbrechen müssen. Die Route auf den Gipfel ist mittlerweile übrigens mit roten Punkten markiert: Kurz bevor man, vom Seekarsee kommend, das Plateau erreicht, auf dem die Hochstubaihütte steht, zweigt nach rechts ein Steiglein ab (am Abzweig kein Schild sondern ein markanter Blecheimer). Nun geht es über Blockgelände weiter ... oder eben nicht, wie bei mir gestern: Es lag noch recht viel Schnee und es war immer ein "Abenteuer", zu testen, ob man da gehen kann oder ob der Schnee ein Loch verdeckt, in dem man sich dann den Hax bricht. Schließlich gelangte ich zu einer schneebedeckten, glatten, abschüssigen Platte, die auch nicht umgangen werden kann, und ließ es dann sein. Schade, denn der Anstieg zum Gipfel schaut grundsätzlich echt lohnend aus.
Anforderungen: Überwiegend wenig schwierig (bei schneefreien Verhältnissen), T4 wird nicht überschritten, nur die letzten Meter zum Schußgrubenkogel sind sehr ausgesetzt.
Sonstiges: Die Winterräume der beiden genannten Hütten sind unverschlossen und frei zugänglich. Derjenige der Hildesheimer Hütte ist deutlich komfortabler, der der HSH etwas rustikaler.
Bilder:
1: Seekarsee - rechts Wildspitze und Co, mittig Gurgler Gruppe
2: Dieser Blecheimer markiert den Einstieg zur Warenkarseitenspitze.
3: Die sogenannte "Himmelsleiter" zur Hochstubaihütte ist eigentlich mehr eine Treppe.AA
4: Am Hohen Nebelkogel
5: Hochstubaihütte und Winterraum-Hütterl
6: Der urige Winterraum
7/8: Ein Traum, hier sein zu dürfen!
9: Kleinod am Weg zur Hildesheimer Hütte.
10: Winterraum der Hildesheimer