- Gipfel
- Grasleitenstein 1269 m - Grasleitenkopf 1434 m - Seekarkreuz 1601 m
- Höhe
- Seekarkreuz 1601 m, 965 Höhenmeter, 12,3 km
- Gebirge
- Bayerische Voralpen (Tegernseer Berge)
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 29. Mai 2021
- Ausgangspunkt
- Wanderparkplatz Schloß Hohenburg, Lenggries, 2 Euro pro Tag, Parkautomat im unteren Teil (defekt, dann Parkscheibe); 60 m weiter über die Brücke gibt es noch einen weiteren privaten Parkplatz (rechts und links des Wegs) mit Sammelbox für die 2 Euro Tagesgebühr und mit Dixieklo; habe nicht geprüft, ob das Dixieklo offen ist ;-)
Mein Bericht:
Morgens gemütlich losgefahren. Daher habe ich dann auch schon einen vollen Parkplatz angetroffen. Aber es gibt ja Ausweichmöglichkeiten (siehe Info Ausgangspunkt). Zwei völlig unvorbereitete junge Leute fragten mich beim Aussteigen erstmal, ob das ein Parkplatz sei und ob ich wüsste wie man zum Seekardingsbums kommt. Hab sie auf dem 08/15-Weg Richtung Lenggrieser Hütte geschickt.
Einen guten Km geht es ziemlich flach über derzeit herrlichst blühende, weite Wiesen, an Bienenstöcken und uraltem Baumbestand am Hirschbach vorbei. (Ich brauche mehr Adjektive! ) Vor mir der Blick auf den Grasleitenkopf (das Seekarkreuz ist von ihm verdeckt) und hinter mir das Brauneck. Mit diesen Ausblicken fing mein Problem heute auch schon an: Da ich allein unterwegs war und ich auf niemanden Rücksicht nehmen musste, verfiel ich in akute Photorrhoe ;-), konnte gar nicht mehr aufhören zu fotografieren.
Nach einundhalb Km und kommt man an die Stelle, an der sich dieser und der ausgeschilderte Weg Richtung Lenggrieser Hütte praktisch kreuzen. Nur ein Bandl und ein paar Meter Wiese trennen die beiden Wege. Ich blieb aber auf dem eingeschlagenen Weg, der von da an etwas steiler wird. Anfangs läuft man auf einem breiten Forstweg durch Wiesen und Waldstücke bis zu einem Weidedurchgang auf 950 m Höhe. Wenige Meter am Rand einer (matschigen) Wiese entlang und ab da in den Wald hinein und steil hinauf.
Der Steig wird zunehmend gaacher und führt über viel Wurzelwerk und einige steinige Abschnitte durch einen derzeit wunderbar hellgrün sprießenden Buchenwald. Immer wieder mal matschig und rutschig, zwischendurch auch mal sehr steil und kurz vor dem Grasleitenstein auch sehr schmal. Die letzten 50 Höhenmeter bis zum Zwischengipfel Grasleitenstein geht es am Grat entlang, rechts und links tief abschüssige Wiesenabhänge. Der Weg ist zwar technisch in keinster Weise schwierig, aber man muss schon trittsicher und einigermaßen schwindelfrei sein, sonst ist das wahrscheinlich kein Genuss. Der Grasleitenstein (auf der Kompass-Karte unbenannt) ist eine kleine Felsterrasse mit Kreuz und einer wirklich sehr pittoresk gelegenen Bank. Die Bank steht luftig über dem Abgrund und man hat einen genialen Blick aufs Brauneck und übers Isartal. Bis hierher hatte ich nur ein Grüppchen von drei Personen getroffen, sonst niemanden!
Links zwischen Kreuz und Bank führt der Steig weiter. Es geht einen breiten Bergrücken entlang und man hat das Seekarkreuz im Blickfeld. Nach nur 10 min war ich am zwar höheren, aber etwas weniger spektakulär gelegenen Grasleitenkopf. Den ziert ein windig angebrachtes Gipfelkreuz. Die Sicht von hier aus ist auch nicht übel, sodass ich auch hier ausgiebig fotografieren musste. Vor allem aber zog mich der Ausblick bald weiter zum bevölkerten Seekarkreuz, das wirklich sehr einladend vor mir stand.
Zum Seekarkreuz ging es erstmal 70 Höhenmeter hinunter, zum Teil auf rutschigem Batz direkt neben einem Zaun ohne Einhaltmöglichkeit - da Stacheldraht - bis zur Lenggrieser Hütte. Dann auf einem breiten, bequemen Weg 210 Höhenmeter hinauf, kurz durch Wald und danach äußerst aussichtsreich bis zum Seekarkreuz.
Der Gipfel ist sehr weitläufig, sodass es mir auch nichts ausmachte, dass er recht frequentiert war. Der Rundumblick ist beeinruckend.
Bergab bin ich zuerst wieder runter zur Lenggrieser Hütte und habe dann dort den Abzweig nach links auf den Grasleitensteig/Weg 621 genommen. Mir war gesagt worden, dass der Weg vor einigen Jahren schonungslos planiert worden ist. Ich wollte mir ansehen, inwieweit es da wieder einigermaßen schön zu gehen ist. Die ersten 150 Höhenmeter ist der Weg noch ein sehr steiler, steindurchsetzter Waldsteig - Matsch inklusive. Hab dort doch noch meine Stöcke zum Einsatz gebracht, weil es mir ohne Stöcke zu rutschig wurde. Auf 1200 m geht dann plötzlich ein breiter Fahrweg los, auf den die Sonne draufbrutzelt. Nicht besonders attraktiv, um nicht zu sagen totlangweilig, im Vergleich zum Steiglein, das ich bergauf genommen hatte. Weil es aber nur 10 min auf der breiten Forststraße waren, trübt das die Qualität der Tour nicht wirklich. Ab dem Abzweig nach Lenggries war ich dann wieder auf einem sehr schönen Waldsteig. Zuletzt geht es fast flach, aber sehr idyllisch an weiten Wiesen und an uralten Bauernhöfen vorbei in den Ort und zum Parkplatz.
Mei, war des schee.
Sonstiges:
Die Skitourenberichte der letzten Tage machen definitiv Lust auf mehr! Danke euch für's Posten. Wenn alles gut geht, klappt es bei mir vielleicht auch nochmal.
GPS-Track: 2021-05-29 Grasleitenstein -kopf Seekarkreuz tt.gpx
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