Gipfel und Höhe: Pürschling (ca. 1600m)
Gebirge: Ammergauer Alpen
Art der Tour: Skitour
Datum der Tour: 21.1.21
Ausgangspunkt: PP Winterrodelbahn Unterammergau
Tourenverhältnisse: gut bis sehr gut, Schnee nicht einfach
Die Entscheidung, eher eine Erkundungstour zu machen war richtig: Trotz relativ niedriger Stufe war es m.E. kritisch, war auch die Meinung vieler anderer Tourengeher. Größere Schneekugeln am Wegesrand zeigten das eindrücklich. Ich bin deshalb los um Strecken anzuschauen, die ich bisher noch nicht im Winter gegangen bin. Abfahrtsspaß hielt sich in Grenzen weil je nach Hang eine Mischung von Bruchharsch, Press-Schnee, lockerer Pappschnee und schwerem Naßschnee sich unvermittelt abwechseln. Ziehwege waren nicht wie sonst breit durch Wanderer, Rodler präpariert sondern nur schmale Rinnen.
Meine Tour (siehe Streckenprofil) startet an der Winterrodelbahn Unterammergau (nicht die beim Pürschling). Plan: Rodelbahn hoch, rüberqueren zur Schartenabfahrt. Habe ich oben gestrichen: Winterschutzgebiet (1.12.-1.4.) für Wild, die Schilder waren im Sommer noch nicht aufgestellt. Also wieder die Rodelbahn runter (unten nur Eis), z.T. konnte man die Schleifen im Tiefschnee abkürzen. Dann über Loipe zum PP Pürschling, dort links von Forststraße haltend über Skipiste (gut zerfahren für Downhill) und oben über Forststraße weiter hoch, dann flacher WW bis Brücke und Einmündung in Pürschling-WW (steilere Abkürzung). Von dort rüber Richtung Kuhalm, rechts weg Richtung Rosengarten (Foto 1) und über Bremeck zur Kuhalm und wieder runter durch den Wald entlang einer AUfstiegsspur bis zur Abzweigung Richtung Teufelstätterkopf: linker Hand der Bergrücken auf dem ein WW, auch angespurt, zum Pürschling führt. Weiter hoch durch lichten Wald bis zum freien Hang (Foto 2). Bei 1500m habe ich umgedreht, unten dann hoch zum Pürschlinghaus über Forststraße, ich wollte es heute einfach haben. Entscheidung: durch Rodler Wellen als Rythmuskiller, z.T. so stark verweht, dass eine Rinne für Fußgänger mehr als 1m tief, daneben eine zweite Rinne. Ganz oben z.T. über Hang und völlig verblasen hoch zum Haus. Abfahrt für meinen Leichtski (und meine Technikkünste) fordernd (Schnee: s.o.).
Unten dann auf ca. 1200m rechts hoch zum Kolbensattel und über entspannt-präparierte Piste runter und dann die Loipe nach U'gau zurück.
Fazit: eher eine "Arbeitsskitour" bei sehr schönem Wetter, aber stürmisch. Durch defensive Streckenwahl sehr entspannt in puncto Lawinen und super Naturerlebnis. Die Gegend liefert sehr viel Optionen für Erweiterungen / Kürzungen bei der Streckenwahl, auch spontan bei Vorort-Begutachtung der Schnee-/Lawinensituation.
Gefahreneinschätzung: bei Stufe 2 nach Bauchgefühl die letzten Meter weggelassen, Schneebruch Bäume: gering da abgeblasen
Prognose: Besser da es wieder kälter wird mit Niederschlägen
Sonstiges: ein Paar Ersatzfelle im Rucksack haben sich gelohnt -> geklebt hat bei meiner Tour eher die Fellseite als die Klebeschicht: siehe Foto 3, trotz voriger Präparation mit Gleitwachs. Bis ca. 1200m war der Schnee feucht bis nass, darüber pappig. Idealer Nährboden für große Stollen. Das frische Fell hat dann keine Probleme bereitet.