Allgäuer Alpen / Hornbachkette - Sattelkarspitze

  • Gipfel und Höhe: Sattelkarspitze (2553m)


    Gebirge: Allgäuer Alpen - Hornbachkette


    Art der Tour: Bergtour


    Datum der Tour: 13.10.


    Ausgangspunkt: Häselgehr im Lechtal


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Man startet (ausgerechnet) am Friedhof hinter der Kirche von Häselgehr (kleiner Parkplatz) und wandert auf markiertem Weg das Haglertal hoch bis unter den Luxnacher Sattel. Dort trifft der Weg auf den Enzensperger Weg, der von der Hermann-von-Barth-Hütte zum Kaufbeurer Haus führt und dabei einige südseitige Kare quert. Auf diesem Weg bis zum Beginn des Woleckleskar und ab hier weglos ins Kar hinein, zunächst flach, dann linkshaltend durch groben Schutt hoch in Richtung Südostflanke der Sattelkarspitze. Der Einstieg in die Flanke erfolgt unterhalb eines überhängenden Wandabschnitts, der auffällig weiß ist.
    Für den Weg durch die Flanke gibt es eine genaue Beschreibung unter gipfelsuechtig.de, die sehr hilfreich ist und ohne die der Weg, insbesondere der Durchstieg durch den unteren Teil, nur schwer zu finden ist.
    Grob gesagt geht es zuerst auf einem Schuttband ein Stück nach links, durch eine kurze steile Rinne (eine Stelle II+) hoch, erneut einige Meter nach links und wieder durch eine Rinne hoch. Nun geht es mehr oder weniger schräg nach rechts oben mit Zielpunkt knapp links des auffälligen Doppelzacken im Nordostgrat des Gipfels. Teilweise geht es durch Geröll, erfreulich oft aber in festem Fels der Schwierigkeit I-II. Auch finden sich einige Steinmänner und erstaunlicherweise auch ein paar rote Punkte (!). Unterhalb des Doppelzackens in einem Geröllfeld kann man entweder nach links durch Schrofen queren, um dann wieder nach rechts rauf zum Grat zu steigen (vgl. Beschreibung unter gipfelsuechtig.de) oder aber wie ich die Rinne am oberen Ende des Geröllfeldes zum NO-Grat weiter steigen, was vermutlich zwar etwas schwieriger (II) ist als die erstgenannte Variante, aber schöner, da Kletterei in festem Fels. Anschließend den NO-Grat weiter und etwa 20m unter dem Gipfel auf einem Schuttband einige Meter in die oberste Nordwand runter und gegenüber gleich wieder auf einen Absatz im Westgrat des Gipfels rauf. Von diesem Absatz einige Meter in die Westflanke und durch eine steile Rinne (II) zum nahen Gipfel hoch. Statt dieser Umrundung kann man auch den NO-Grat direkt zum Gipfel hoch steigen. Das schaut aber (deutlich) schwerer aus (soll aber auch nur II+ sein, dürfte schöner als die Umrundung sein und sich insbesondere bei Schnee in der Nordwand anbieten).
    Im Abstieg steigt man den Südgrat ein paar Meter bis in eine Scharte ab und klettert dann durch eine Rinne in die SO-Flanke ab, um weiter unten dann nach links (Richtung NO-Grat) zu dem Geröllfeld unterhalb des Doppelzacken zu queren. In diesem Bereich ebenfalls ein paar rote Punkte als Markierung.
    Anschließend Abstieg wie Aufstieg bis ins Kar. Insbesondere das obere Ende der ersten Steilrinne ist von oben schwer zu finden (ich habe es verpasst). Allerdings ist das Gelände auch an anderer Stelle gangbar und ich konnte so unverhofft die II+ Stelle im Abstieg in etwas leichterem Gelände umgehen.
    Zurück am Einstieg kann man zunächst den steilen Schutt halbwegs gut abfahren, anschließend läuft man wieder zum Enzensperger Weg talaus. Es bietet sich dann an, nicht den Aufstiegsweg zurück zu gehen, sondern weiter Richtung Bretterspitze zu laufen und vom Gliegerkar aus auf markiertem Weg zurück ins Haglertal ab zu steigen.


    Gefahreneinschätzung: nicht so hoch wie bei meiner Karwendeltour im August über der Eng, da hier der Fels deutlich besser ist, insbesondere nicht so splittrig und brüchig wie im Karwendel, dennoch in Auf- und Abstieg gut zwei Stunden in anspruchsvollem Gelände. Die Orientierung ist trotz roter Punkte und Steinmännern nicht einfach, insbesondere im Abstieg. Der Zustieg durchs Kar ist mühsam.


    Exposition der Route: überwiegend Ost


    Prognose: geht noch bis zum nächsten Schneefall


    Sonstiges: Insgesamt eine ziemlich "rustikale" Tour. Der Berg ist sehr einsam und wird laut Gipfelbuch nur von einer Handvoll Leute pro Jahr bestiegen ( vierter Eintrag 2018). Allerdings waren im Haglertal noch zwei unterwegs, die nach ihrer Aussage auch da rauf wollten, sie haben sich dann aber anders entschieden.


    Bilder / GPS-Track:

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