Wer wandert oder bergsteigen geht, der macht das in aller Regel nicht nur als Selbstzweck. Ganz gleich, ob es sich nur um einen Nachmittag, ein Wochenende oder gleich einen ganzen Urlaub handelt, irgendwie spielen das Panorama und der Anblick der Natur immer eine gewisse fotografische Rolle.
Nun ist Fotografieren sicherlich eine der ganz wenigen legitimen Ausnahmen von der goldenen Wanderer-Regel „Nimm nichts mit außer Eindrücke und hinterlasse nichts außer Fußspuren“. Doch wenn sämtliche Foto-Ausrüstung „am Mann“ getragen werden muss, es außerdem bestenfalls über schmale Bergpfade oder gleich die Felswand hinaufgeht, dann wird aus diesem Seitenarm der Natur- und Landschaftsfotografie etwas mit besonderen Ansprüchen und Eigenheiten.
Wir verraten, was Fotografen im Gebirge beachten sollten – und geben zudem Tipps, wie sich die Fotos vielleicht sogar „versilbern“ lassen.
Die meisten Leser dürften Bilder vom Gipfel des Mount Everest kennen, vielleicht sogar von seinem deutlich schwieriger zu besteigenden Nachbarn, dem K2. Das heißt, kaum ein Berg ist zu herausfordernd, um nicht die Gelegenheit für gute Fotos zu finden. Das alles sollte jedoch unbedingt unter einer Prämisse geschehen: Am Berg darf kein Foto ein schneller Schnappschuss sein. Allein aus Sicherheitsgründen sollte immer mehreres beachtet werden:
Zunächst: Es spielt eigentlich keine Rolle, ob solche Tourenfotos nur für sich selbst oder andere Nutzungen geschossen werden. Die guten Regeln der Bildkomposition für Landschaftsfotos sind universell gültig. Dennoch sollten zumindest routinierte Tourengänger und Bergsteiger sich durchaus fragen, ob sie ihre Bilder nicht monetarisieren möchten.
Der Grund: Je unwegsamer das Gelände, desto weniger Fotos existieren höchstwahrscheinlich „von oben“. Den Fuß der Eiger Nordwand kann jeder fotografieren; das Panorama aus der Wand bleibt jedoch nur einem kleinen Kreis vorenthalten. Hier kommt überdies die Tatsache hinzu, dass es zwar viele Fotografen und viele Bergwanderer/Bergsteiger gibt – jedoch deutlich weniger Menschen, die beides gleichermaßen betreiben und beherrschen.
Hier kommen nun Unternehmen ins Spiel. Vielleicht ist es ein Ausrüstungshersteller, der die klassische Methode der Kommunikation und Eigenpräsentation in Form eines gedruckten Kundenmagazins nutzt. Vielleicht hat er alternativ einen ähnlichen Magazinbereich auf seiner Website. Ebenso sind Stockfoto-Portale zu nennen und nicht zuletzt (Foto-) Buchverlage.
Kurz: Je schwieriger eine Fotoposition zu erreichen ist, desto wahrscheinlicher wird es, dass irgendwer Geld für solche Fotos bezahlen wird. Wer wirklich gut fotografieren kann, sollte daher mitunter bereits vor einer Tour Kontakt aufnehmen und sich über die gewünschten fotografischen Stile und den einzigartigen Look informieren. Gerade im Hochgebirge, worauf sich nur wenige Fotografen konzentrieren, werden oftmals Bilder von Hobby-Fotografen herangezogen – und recht gut bezahlt.
Wichtig: Natürlich sind bei einer derartigen Monetarisierung die landestypischen Unternehmerregelungen zu beachten. In Deutschland beispielsweise kann der einmalige Verkauf selbst ohne Gewerbeanmeldung legitim sein, solange keine langfristige Gewinnerzielungsabsicht verfolgt wird.
Warum gibt es unter den Trekking-Fans so viele, die der Ultraleicht-Szene angehören und bei der Ausrüstung auf jedes einzelne Gramm achten? Weil man unterwegs alles selbst tragen muss – mitunter eine senkrechte Felswand hinauf.
Diesbezüglich sollten sich angehende Bergfotografen von Anfang an streng limitieren. Das heißt:
Ein wandernder Fotograf im Flachland kann seine Ausrüstung in einer schräg übergeschnallten Fototasche transportieren und sich die Kamera am Riemen um den Hals hängen – kein Problem, zumal eine Hand das Gerät am Schaukeln hindern kann.
Am Berg gilt das alles so nicht. Je schwieriger das Terrain, desto weniger darf die Ausrüstung stören und desto mehr müssen beide Hände freibleiben – sei es, um Trekkingstöcke oder den Wanderer selbst zu halten. Davon ausgehend zwei Tipps:
Normalerweise ist der Fotograf in praktisch sämtlichen fotografischen Spielarten nur eine aktiv handelnde, jedoch niemals im Bild sichtbare Person. Erneut kommt allerdings die besondere Lage vieler Gebirgsregionen zum Tragen und macht diesen Stil zu etwas Besonderem.
Das heißt, bei aller Notwendigkeit zu atemberaubenden Landschaftsbildern aus dem Berg sollten Fotografen sich selbst ebenfalls als Motiv sehen – das gilt nicht zuletzt dann, wenn die Motive für einen Ausrüstungshersteller monetarisiert werden sollen. Schließlich möchte dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit Bilder seiner Stücke „in Action“.
Das heißt:
Vorab: Wer sich selbst auf dem Gipfel an die grundsätzlichen Regeln der fotografischen Bildkomposition hält und außerdem ISO, Blende und Belichtungszeit korrekt justieren kann, der kann schlicht kein technisch schlechtes Bild schießen.
Trotzdem gibt es allerdings noch einige andere Dinge, die beachtet werden können. Sie sind es, die aus einem guten ein großartiges Foto machen.