Wer gut vorbereitet auf eine Trekking-Reise geht, hat entscheidende Vorteil und erlebt deutlich weniger unangenehme Überraschungen. Nach meiner Rückkehr haben mich meine Bergfreunde mit Fragen bombardiert. Hier ein paar Antworten auf die häufigsten Fragen - Antworten, die bei der Planung und Durchführung so einer Trekking-Reise recht hilfreich sein können.
Und hier gibt's einen Reisebericht über eine Trekking-Tour im Everest-Gebiet mit 6000er-Besteigung.
Nein, im Gegenteil. Natürlich ist der Island Peak technisch anspruchsvoller, der Kili ist ja nur ein reiner Wanderberg. Aber am Kilimanjaro mussten wir damals rund 4.000 Höhenmeter in fünf Tagen überwinden. In Nepal hatten wir schon 15 Tage Trekking hinter uns – meist zwischen 3.400 und 5.100 Meter. Das heißt, im Base Camp des Island Peak (5.100 m) waren wir bereits sehr gut akklimatisiert. Am Kili sah man auch viel mehr „Gipfelstürmer“, denen es richtig schlecht ging, die deutliche Anzeichen der Höhenkrankheit hatten.
Zumindest was das Khumbu-Gebiet und die Annapurna-Region anbelangt, sage ich klar: Ja! (Alles andere kann ich nicht beurteilen.) Die Wegfindung ist völlig problemlos, immer den Hauptwegen bzw. den Menschen nach.
Also, für umgerechnet 2 bis 6 Euro bekommt man ein Doppelzimmer (bestehend aus zwei Betten, sonst nix, manchmal gibt’s auch Kleiderhaken); man kann aber auch 15 US-Dollar zahlen (wie diese Zimmer aussehen, weiß ich nicht). In den Lodges liegen Speisekarten aus, ein Hauptgericht kostet umgerechnet 2 bis 5 Euro, die Cola 2 bis3 Euro, das Bier 3 bis 5 Euro.
Unsere Lodges waren alle sauber. Bei den Waschgelegenheiten und bei den Toiletten muss man einfach Abstriche machen. Zum Waschen und Zähne putzen steht manchmal nur ein Eimer da, Toiletten sind größtenteils „Plumpsklos“ oder ein Loch im Bretterverschlag.
Wir waren acht Leute - einer wurde höhenkrank, später bekam er noch eine Bronchitis, zwei bekamen eine starke Erkältung, durch die sie Gipfelziele verpassten, drei hatten jeweils kurzzeitig (ein bis zwei Tage) Magen-Darm-Probleme. Von einer Trekking-Gruppe am Dhaulagiri hab’ ich erfahren, dass 14 von 16 Teilnehmer gesundheitliche Probleme hatten. Tipp: Lieber Gemüse essen statt Fleisch und alles tun, um eine Erkältung zu vermeiden. In großen Höhen regeneriert sich der Körper viel schwerer, eine Erkältung kann zu einer entscheidenden Schwächung des Körpers führen.
Strom gab’s in jeder Lodge, in der wir waren; fast immer konnte man seine Akkus aufladen (teilweise zahlt man dafür – und zwar etwa 2 bis 3 Euro pro Stunde, die der Akku am Netz hängt); ein Adapter war auf unserer Tour nicht nötig.
Es hängt auch vom Anbieter ab. Ein Kollege, der einen Vertrag bei vodafone hat, hatte nirgends Empfang. Bei mir, D1-Netz über T-Mobile, ging’s bis zur Höhe Tengboche/Phortse. Danach ging auch nichts mehr. Aber aus den Lodges kann man vom Festnetz oder dem Satellitentelefon aus telefonieren, außerdem gibt es fast überall in den Ansiedlungen kleine Internet-Cafes, von denen aus man e-mails schreiben kann.
Für jede Trekking-Tour ist eine gute Kondition unerlässlich. Für Island Peak außerdem Hochtourenerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Man sollte auf jeden Fall trainiert sein – das heißt zum Beispiel zwei, dreimal in der Woche Joggen. Das beste Training fürs Bergsteigen dürfte aber Bergsteigen sein. Ich selbst bin in dem halben Jahr zuvor ein oder zwei Tage pro Woche unterwegs gewesen. Dabei ist es wichtiger, über einen längeren Zeitraum hinweg zu wandern, als möglichst schwere Touren zu absolvieren.
Bis ca. 4.000 m hätte man in kurzer Hose gehen können, weiter oben weht oft ein frischer Wind. Auf den 5.000ern haben Fleece und Anorak ausgereicht, auf dem 6.000er hatten wir alle mehrere Lagen an. Beim Frühstück und am Abend habe ich manchmal unseren deutschen Bergführer beneidet, dem es in seiner Daunenjacke nie kalt war. In den Zeltnächten am Island-Peak-Base-Camp lagen die Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt.
Es gibt zwei Reisefenster: März/April und Oktober/November. Im Frühling ist es meist eine Spur wärmer, dafür ist im Herbst die Wetterlage besonders stabil. In den Sommermonaten ist Monsunzeit mit vielen Regenfällen, Berge sind dann meist in Wolken. Im Winter ist es lausig kalt.
Autor: Manfred Wöll