Anfahrt: Von Norden auf der B2 über Mittenwald nach Scharnitz. (Hierher auch von Süden z.B. über den Zirler Berg.) Man fährt ins Ortszentrum und biegt bei der Kirche ab zu den Karwendeltälern (beschildert). Über die Hinterautalstraße (Richtung Hinterautal) bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz "P3 - Schraffelbrücke" (6 Euro / Tag - Stand 2020). In Ausnahmefällen ist eine Weiterfahrt bis zum ehemaligen Gasthaus Wiesenhof (heute Isarlodge) möglich, wo es ab 7 Uhr oder 8 Uhr sehr eingeschränkte Parkmöglichkeiten gibt (7 Euro / Tag). Weitere
Parkmöglichkeiten und Preise.
Navi-Adresse: A-6108 Scharnitz, Hinterautalstraße 106
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Scharnitz (964 m), Parkplatz "P3 - Schraffelbrücke" am Eingang zum Hinterautal
Route: Hüttenanstieg: Zu Fuß oder besser mit dem Fahrrad auf der asphaltierten Bergstraße entlang der Isar ca. 1,5 km ins Hinterautal, dann zweigt man kurz vor dem Wiesenhof (Hinweisschild „Pleisenhütte“) von der Straße nach links auf einen Forstweg ab. Ihm folgt man in nordöstlicher Grundrichtung über einige Kehren hinauf bis in eine Höhe von knapp 1400 m. (Schon bis hierher gibt es einige abkürzende Variante, die man je nach Schneelage nutzen kann.) Nun geht es nach links weg von der bequemen Forststraße und über einen steilen Weg durch eine Waldschneise hinauf. (Bei ungünstiger Schneelage bleibt man jedoch besser auf dem Forstweg.) Man folgt dem im Sommer üblichen Weg zur Pleisenhütte im Zickzack nach oben bis in eine Höhe von 1650 m. Dann quert man auf dem Weg nach rechts zum Holzhaus mit herrlicher, südseitiger Sonnenterrasse (1757 m) und Blick auf den Karkessel der Pleisenspitze. 2,5 Stunden.
Gipfelanstieg: Von der Pleisenhütte in nordöstlicher Richtung auf den rechten Kammrücken zu, der sich von der Pleisenspitze herunterzieht. (Alternativ kann man ein ganz kurzes Stück parallel zum Kamm ansteigen und dann an einer günstigen Stelle zu ihm hinaufspuren.) Immer am Rücken bleibend, steigt man weiter. Zuerst weicht man den felsigen Steilstufen noch rechts aus, dann aber hält man sich links am Rücken und erreicht so den von der Hütte aus bereits sichtbaren südwestseitigen Riesenhang. Er ist in Wirklichkeit lange nicht so steil, wie er von der Hütte her erscheint. Über ihn nach Nordosten empor zur Kammhöhe und auf ihr hinüber zum Gipfel. Bei guten Verhältnissen kann man bis zum höchsten Punkt mit Ski ansteigen. 2 Stunden ab Hütte.
Abfahrt: wie Aufstieg.
Bike: Im Frühjahr, wenn die Wege im unteren Bereich bereits aper sind, kann man einen Teil der Strecke gut mit dem Mountainbike zurücklegen.
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwere, recht lange Skitour in überwiegend mäßig steilem Gelände. Gut 2 Stunden Anmarsch über etwas langweilige Waldwege sind zu bewältigen, ehe man das atemberaubend schöne Skigelände in traumhaft wilder Karwendelgebirgslandschaft vor sich hat. Es ist der Mühe wert! Hinzu kommt die großartige Aussicht vom Gipfel auf die Zentralalpen, die Mieminger Berge und Wetterstein. Die Route ist als Tagestour konditionell anspruchsvoll und erfordert sowohl im Aufstieg, als auch in der Abfahrt etwas Übung. Die von der Hütte aus sehr steil wirkende Route ist allerdings harmloser als sie scheint. Der Riesenhang überschreitet nur an einigen Stellen eine Neigung von 30 Grad. Aber auch die Bewältigung von engen Waldwegen kann, gerade bei ungünstigen Verhältnissen, eine gute Skitechnik erfordern. Wem der Anstieg als Tagestour zuviel ist, der kann auf der Hütte übernachten und eine gemütliche Zweitagestour daraus machen.
Lawinengefahr: mittel
Exposition: Südwest
Aufstiegszeit: 4,5 Stunden insgesamt; 2,5 Stunden bis zur Hütte und 2 Stunden zum Gipfel
Tourdaten: Höhendifferenz: 1600 Höhenmeter; Distanz: ca. 9 km (einfach) ab P3
Beste Jahreszeit: Januar bis Anfang Mai. Im Frühjahr muss man dann aber die Ski im unteren Bereich länger tragen.
Stützpunkt: Pleisenhütte (1757 m) privat bewirtschaftet, Übernachtung möglich, an Wochenenden normalerweise bewirtschaftet, Telefon: 0043/ 664/9158792. Das gemütliche, urige Holzhaus steht an einem fantastischen Aussichtsplatz. Weitere Infos unter
www.pleisenhütte.at Tipp: Bei günstigen Schneeverhältnissen oder Frühjahrsbedingungen wird der Hüttenanstieg auch gerne als Winterwanderung durchgeführt. Teilweise trifft man auch Schlittenfahrer mit ihrem Rodel.
Wissenswertes: Die Pleisenhütte wurde von Toni Gaugg nach dem Krieg alleine erbaut – und das ohne Forststraße. Eine bewundernswerte Leistung! Er war es auch, der im Bereich der Pleisenspitze einige Höhlen entdeckte. Eine davon dient der Hütte als Wasserreservoir. Toni Gaugg ist 2007 verstorben. Hier finden Sie einen Artikel über den
Pleisen-Toni mit seiner bemerkenswerten Lebensgeschichte.
Karte: Kompass Blatt 26, Karwendelgebirge, 1:50.000. Oder UK L30 vom Bayerischen Landesvermessungsamt, Karwendelgebirge, 1:50.000; AV-Karte Nr. 5/1, Karwendelgebirge / Westliches Blatt, 1:25.000. Erhältlich in unsrem
Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler