Anfahrt: Von München über die A95 nach Garmisch-Partenkirchen und weiter über Mittenwald und Scharnitz in Richtung Innsbruck. Nach dem Zirler-Berg auf der Landstraße nach Innsbruck. Im Innsbrucker Stadtteil Hötting folgt man den Ausschilderungen zur Hungerburg und fährt über eine kurvenreiche, aber gut ausgebaute Straße hinauf zur Talstation der Nordketten Seilbahn (868m).
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit dem Bus vom Hauptbahnhof Innsbruck zur Talstation.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Bergstation Hafelekar (2269m), die man mit der Gondel in zwei Etappen erreicht.
Route: Von der Bergstation stapft man mit geschulterten Skier in ca. 10 Min. über einen breiten Rücken zum Gipfel der Hafelekar Spitze (2334m) hinauf. Je nach Schneelage geht es jenseits mit Ski oder zu Fuß über den schmalen Ostrücken hinunter in eine markante Scharte (Pkt. 2272m) vor den Gleirschköpfeln (Wegweiser). Hier beginnt die Einfahrt nach Norden ins Hafelekar. Die ersten Meter in der Rinne sind noch eng und steil, dann aber steht dem Skigenuss nichts mehr im Wege. Über breite und mäßig steile Hänge fährt man hinab zu den welligen Böden (siehe Bild 1) im “Grubach“ (1798m). Hier fellt man an und spurt in nördlicher Richtung über einen mit Latschen bewachsenen Hang hinauf und erreicht so den breiten Rücken des Niederbrandjochs. Über diesen geht es nach Osten zunächst noch recht flach weiter, dann aber wird der Rücken zunehmend steiler und verschmälert sich zu einem felsigen Grat (siehe Bild 2). Diese kurze, etwas ausgesetzte Passage überwindet man die Ski tragend (siehe Bild 3). Bald danach kann man aber wieder anschnallen und in wenigen Minuten steht man auf dem flachen Gipfelplateau des „Nördl. Gleirschtaler Brandjoch“ (2372m).
Die Abfahrt zur Pfeishütte beginnt in einer Scharte zwischen dem Nördl. und dem Südl. Brandjoch (Pkt. 2345m), wo man kurz hinabsteigt (siehe Bild 4). Über den steilen Osthang (siehe Bild 5) geht’s nun hinab zur Pfeishütte (1922m). Dort angekommen heißt es wieder mal anfellen, denn der letzte größere Anstieg zum Stempeljoch steht bevor. Über kupierte Böden zieht man nach Südosten hinauf zunächst in Richtung „Thaurer Joch Spitze“. Im breiten Becken schwenkt man dann aber nach Osten (links) ab und erreicht zuletzt etwas steiler das Stempeljoch (2215m). Hier tankt man am besten nochmals Kräfte, denn der durchgehend steile 600 Hm Riesenhang zum „Issanger“ hinunter ist einfach zu genial, um ihn im ausgepumpten Zustand zu befahren. Direkt von der Scharte weg führen die ersten Schwünge durch eine sehr steile Rinne hinab (siehe Bild 6). Ängstliche hangeln sich ein kurzes Stück an einem Drahtseil hinab. Danach öffnet sich der Hang und das Motto lautet: „Schwingen bis der Arzt kommt“. Am „Issanger“ (1626m) werden abermals, das letzte Mal an diesem Tag, die Felle aufgezogen, um kurz zum „Issjöchl“ (1668m) aufzusteigen. Jenseits geht es durch lichten Wald immer bergab zu den Herrenhäusern (1500m). Nun lässt man die Skier auf einem Forstweg durch das enge Halltal zur Bettelwurf-Siedlung (800m) oberhalb von Absam hinab laufen.
Alternative: Eine ebenfalls sehr lohnende, rassige Rundtour führt von der Bergstation über die Hafelekarspitze zu Mandlscharte und Arzler Reiße. Diese etwas kürzere Rundtour finden Sie hier unter
Skitour-Hafelekar-Runde.
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle und hochalpine Skidurchquerung (Reib`n) für erfahrene und standfeste Skibergsteiger, die sich im Steilgelände wohlfühlen und die die Situation vor Ort richtig einschätzen können. Beste Wetter- und Lawinenverhältnisse sind daher absolut wichtig. Sollte während der Tour evtl. ein Rückzug zum Ausgangspunkt bei der Bergstation notwendig sein, so kann dies ein sehr aufwändiges und schwieriges Unterfangen werden. Beim Anstieg zum Nördl. Gleirschtaler Brandjoch müssen die Ski über ein kurzes, schmales Gratstück getragen werden. Ansonsten führen die Aufstiege größtenteils über mäßig geneigte Hänge. Die Abfahrten dagegen sind ziemlich steil (bis 40°) und führen über große und ungegliederte Hänge. Man sollte unbedingt mit der ersten Bahn hochfahren, denn durch das mehrmalige An- und Abfellen zieht sich die Tour ganz schön in die Länge. Die Rückfahrt vom Endpunkt (Bettelwurf-Siedlung in Absam) nach Innsbruck ist mit einem öffentlichen Bus möglich, dauert aber sehr lange. Besser ist es daher, wenn man ein zweites Fahrzeug dort deponiert hat.
Lawinengefahr: hoch
Exposition: Nord, West und Ost
Aufstiegszeit: ca. 3 Stunden
Tourdaten: ca. 970 Höhenmeter im Aufstieg und ca. 2400 Hm bei der Abfahrt
Beste Jahreszeit: Februar bis April
Stützpunkt: Die Pfeishütte (1922 m) ist zur Skitourensaison nicht bewirtschaftet. Ein kleiner Winterraum steht allerdings zur Verfügung.
Bergbahn: Info über Fahrzeiten unter
Nordketten-Bahn.
Karte: Kompass Blatt 26, Karwendelgebirge, 1:50.000 oder AV- Karte Nr. 5/2, Karwendelgebirge / Mittleres Blatt, 1:25.000.
Autor: Doris & Thomas Neumayr