Anfahrt: Über die Tiroler Inntalautobahn (A 12) nach Innsbruck und dort zur Hungerburg.
Navi-Adresse: A-6020 Innsbruck, Höhenstraße 151
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Innsbruck, Ortsteil Hungerburg (860 m); bzw. Bergstation Hafelekar (2256 m) - nach der Auffahrt mit der Bahn über zwei Sektionen.
Route: Von der Hungerburg (860 m) gondelt es sich bequem mit der Bergbahn in zwei Sektionen hinauf bis zur 2256 m hoch gelegenen Bergstation Hafelekar. Für die 80 Höhenmeter zum Gipfelkreuz der nordöstlich gelegenen Hafelekarspitze (2334 m) empfiehlt es sich, die Skier auf den Rucksack zu schnallen, da dieser kurze Anstieg oft rutschig oder gar eisig ist. Hat man am Gipfel den spektakulären Rundumblick genossen, mit Innsbruck und dem Brenner im Süden sowie dem Karwendel im Norden, beginnt die erste Abfahrt, die zugleich die steilste der Tour ist – ein knackiger Start also, der gute Nerven erfordert. Vom Gipfel fährt man 50 Meter nach Nordwesten in einen Sattel ab. Hier beginnt, nach Nordosten exponiert, das im oberen Teil couloirartige Hafelekar, dessen enorme Steilheit von oben kaum einzusehen ist. Das anfangs felsdurchsetzte Kar knickt nämlich nach den ersten Schwüngen, nochmals steiler werdend, nach unten weg. Sind diese ersten sehr anspruchsvollen 200 Abfahrts-Höhenmeter geschafft, läuft das Hafelekar deutlich moderater aus. Man fährt bis ans nördliche Ende der Gleirschzähne, einer wild gezackten Felsformation, bis auf eine Höhe von etwa 1800 Metern. Hier wird wieder angefellt. Dann steigt man über von Gräben durchzogenes Latschengelände nach Osten in den weiten Karboden unterhalb der Mandlscharte. Dieser Aufstieg ist am Ende sehr steil; eine sichere Spitzkehrentechnik und eventuell Harscheisen sind nötig, für die letzten Meter müssen die Skier auch oft auf den Rucksack geschnallt werden. An der Mandlscharte (2315 m) werden die Felle abgezogen. Nun folgt eine grandiose, südseitige Abfahrt über fast 1400 Hm - bei idealen Schneeverhältnissen bis zur Hungerburg. Der erste Hang führt nach Südosten zur Arzler Scharte (2158 m), von der aus es nach links zur Pfeishütte ginge. Doch Richtung Hungerburg hält man sich nun rechts (Süden) – in der Arzler Reiße reiht sich ein Traumhang an den nächsten - immer mit Blick auf Innsbruck und die Brennerberge. Im Idealfall lässt sich die Arzler Reiße bis auf eine Höhe von 1160 m abfahren. Wenn im unteren, von Latschen durchsetzten Teil die Schneelage aber nicht ausreicht (wie bei unserer Tour im Januar 2020), besteht auf 1320 Meter Höhe die Möglichkeit, Richtung Südosten auf einen Forstweg zu queren. Dieser Weg stößt schon bald auf die Rodelbahn zur Rumer Alm. Der Rodelstrecke folgt man bis auf 1190 Meter Höhe; hier zweigt nach Nordwesten der beschilderte Höhenweg zur Arzler Alm ab. Die Arzle Reiße wird gequert, danach rutsch es sich auf dem Forstweg recht gut nach Südwesten hinaus zur Arzler Alm (1067 m) und weiter zur Hungerburg. Auf den letzten Metern, wenn die Gondeltrasse passiert wurde, fährt man auf der Skipiste (Talabfahrt), die punktgenau am Parkplatz endet.
Alternative: Eine noch etwas längere Skitour führt als kleine Durchquerung vom Hafelekar via Stempeljoch bis ins Halltal bei Absam. Die Route finden Sie
hier.
Charakter/Schwierigkeit: Schwierige Skitour über teilweise extrem steiles Gelände (>40°). Die landschaftlich großartige Skitourenrunde an der Inntaler-Nordkette bietet neben rassigen Steilhängen auch einzigartige Ausblicke auf Innsbruck sowie das Innere des Karwendels. In puncto Lawinengefahr besteht die Schwierigkeit darin, den richtigen Zeitpunkt für die Tour zu erwischen, da die Verhältnisse sowohl auf den Nordseiten (teils über 40 Grad Steilheit in der Abfahrt durch Hafelekar und im Aufstieg zur Mandlscharte) als auch auf den Südhängen der Arzler Reiße (meist 30 bis 35 Grad steil) passen müssen. Für diese Steilstücke ist das nötige skitechnische Können zwingend erforderlich – nach der Einfahrt ins Hafelekar gibt es keine sinnvolle Option mehr zum Umkehren. Belohnt wird man mit eindrucksvollen Landschaftseindrücken und rassigen Abfahrten bei – dank Bergbahn – nur maximal 600 Höhenmetern im Aufstieg.
Lawinengefahr: hoch
Exposition: alle Richtungen
Aufstiegszeit: 2 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 510 Höhenmeter im Aufstieg und sagenhafte 1930 Hm in der Abfahrt. Distanz 11 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: In diesem Fall kann man keine allgemein gültige Empfehlung aussprechen. Die Tour geht nur bei ausreichender Schneelage auf der Südseite der Karwendel-Nordkette und auch nur bei absolut sicheren Verhältnissen.
Stützpunkt: Einkehrmöglichkeit auf der Arzler Alm (1067 m), im Winter von Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Infos unter
www.arzleralm.at.
Bergbahn: Für diese Skitour nutzt man die Innsbrucker Nordketten-Bahn. Eine einfache Bergfahrt kostet 19,40 Euro (Stand Januar 2020). Aktuelle Infos zu Betriebszeiten und Ticketpreisen:
www.nordkette.com Karte: Kompass Blatt 26, Karwendelgebirge, 1:50.000 oder AV- Karte Nr. 5/2, Karwendelgebirge / Mittleres Blatt, 1:25.000. Erhältlich in unserem
Karten-Shop.
Autor: Martin Becker