Gipfel und Höhe: kein Gipfel, sondern die Rote-Rinn-Scharte (2.099 m)
Gebirge: Kaisergebirge (Wilder Kaiser)
Art der Tour: Kurzskitour (Skitour mit den kurzen Brettln, nicht eine kurze Skitour)
Datum der Tour: 29.04.2018
Ausgangspunkt: Kufstein Bhf. oder bei Autoanfahrt Ebbs, Kaisertalaufstieg
Tourenverhältnisse: Sommerschnee, auf wirklich allerletzten Resten mit einigen Rinnenwechseln und aperen Stellen noch fast bis in den Talboden möglich
Gefahreneinschätzung: Absturzgefahr in der Rinne - oberhalb des Oberen Scharlinger Bodens ziemlich steil
Exposition der Route: v.a. Nord
Prognose: bei den warmen Temperaturen kann man dem Schnee beim Schmelzen zuschauen - wer es noch machen will, sollte sich beeilen; unterhalb ca. 1.500 m wahrscheinlich rasch abnehmende Schneedecke; ansonsten mit Firngleitern, wobei die Rinne oben schon steil für Figl ist, wenn man diese mit Bergschuhen fahren sollte
Sonstiges: Heute hatte ich weder Lust auf frühes Aufstehen, noch auf weites Fahren und so wollte ich einmal testen, ob nicht in näheren Gefilden auf Sommerschnee noch eine Kurzskitour möglich ist. Zunächst ging es zu Fuß und innerlich fluchend ob des schweren Gepäcks den extremen Hatscher von Kufstein hinter zum Hans-Berger-Haus (noch geschlossen, ebenso laut Schild das Stripsenjochhaus; Hinterbärenbad hatte schon offen). Danach auch noch zu Fuß hoch ins Kar, wobei ich ob des steilen Geländes gleich bis auf ca. 1.400 m hochgetragen habe; man hätte aber schon früher die Skier anlegen können. Dann abgesehen von der kurzen Steilstufe (ggf. kurz tragen) problemlos mit den Ski in den Oberen Scharlinger Boden und zunehmend steiler hoch die Rote Rinne. Ich habe im Aufstieg die orografisch linke Rinne genommen und in der Abfahrt die orografisch rechte Rinne. Ganz oben wurde es mir mit den Kurzski zu wackelig und ich stapfte die letzten ca. 100 Hm. Heute weicher Schnee. Pickel und Helm hätten es aber wohl etwas angenehmer gemacht. In der Scharte heute ein starker, etwas unangenehmer Wind überraschend kalt dort nach der Hitzeschlacht zuvor.
Bei der Abfahrt gab es auch am Nachmittag noch guten Sommerschnee. Es liegen halt schon kleinere Steine auf dem Schnee, also nichts für die guten Skier. Ich habe mich in Abfahrtsrichtung immer ganz rechts gehalten, so ging es mit mehreren Querungen (zu Fuß) auf allerletzten Schneeresten bis fast in den Talboden. Tipp: Nach dem letzten Schneefeld unter den Felsen rechts den Rest zu Fuß gerade hinunter. Nicht zum Steig queren - mühsam und teilweise unangenehmes Gelände.
Ein herzlicher Gruß an den Berggeher, der wie ich gestern auf der Weißkugel war und den ich heute im Aufstieg in den Scharlinger Boden traf. Seine Gruppe war von Vent (Rofen) aus gegangen, Schnee ab der Brücke beim Hochjoch-Hospiz mit offenbar sehr rasch abnehmender Tendenz (in den nächsten Tagen, also beeilen).
Bilder / GPS-Track:
Nach Zustieg in das Scharlinger Kar mit Blick auf die Steilstufe vom Unteren zum Oberen Scharlinger Boden:
Am Beginn des Oberen Bodens:
Die eigentliche Rote Rinne - Aufstieg rechts (verdeckt), Abfahrt links:
Blick aus der Scharte auf den Zustieg vom Hochgrubachkar her (Gruttenhütte):
Aussicht von der Scharte zur Ackerlspitze:
Blick vom Abfahrtsbeginn auf die ersten Meter Fußabstieg aus der Scharte (links am Drahtseil, rechts Stapfen - ginge evtl. auch mit Skiern zu fahren):
Abfahrt oben zu dem markanten Felsturm:
Großartiges Ambiente bei der steilen Abfahrt durch die Rinne:
In der Abfahrt immer rechts halten:
Blick von Hinterbärenbad zurück, über das Schneeband links unter den Felsen ging es bis fast in den Talboden: