Gipfel und Höhe: 4048 m
Gebirge: Bernina
Art der Tour: Hochtour
Datum der Tour: 6.7.16
Ausgangspunkt: Tschiervahütte (2583 m)
Tourenverhältnisse: Start 3:45 Uhr. Weg zur Furcula Prievlusa anfangs gut erkennbar, im hinteren Teil ist die Orientierung nicht ganz einfach. Außer, man hat die sonst bis zu 60 Seilschaften vor sich. Heute waren nur 8 ! unterwegs. Hier sind wenige Reflektoren angebracht. Steinschlag durch Vorausgehende. Das folgende Firnfeld ( knapp 45°) zur F. Prievlusa war gut zu gehen, meist tiefe Trittspuren. Daher hier auch kein Steinschlag. Die Steigeisen blieben bis zum Ende der Tour dran.
Die Variante über den Klettersteig zur F. Prievlusa wurde heute nicht gemacht. Nach Regen und Abkühlung Vereisung bedenken!
Nach der ersten Seillänge der Kletterei ist die Orientierung etwas schwieriger gewesen, da teils schneebedeckt. Die Topo´s (u.a. Bergsteigen.com + topoführer Bündner Alpen = tolles Buch) lassen die mindestens doppelt so lange Kletterstrecke auf 3 Seillängen zusammenschrumpfen, bis es in´s Firnfeld geht. Der erste Felsriegel mußte überklettert werden, keine Firnumgehung möglich - etwas höherer Zeitaufwand. Der 2. Felsriegel war gut zu umgehen. Nun folgt der lange, steile 40° + mehr und sehr ausgesetzte Schneegrat. Meist relativ gut zu gehen - gute Firnauflage - noch keine Blankeisstellen.
Die sehr luftige Gratüberschreitung zum Piz Bernina ist kombiniert Fels + Firn. Sehr schöne + luftige Kletterei. Auch hier ist die Kletterstrecke deutlich länger, als in den Topó´s angegeben. Erhöhter Zeitbedarf. Hier ist die Orientierung einfach. 2 sehr steile Firnrampen.
Gleitendes Seil nicht wirklich immer zuverlässig anwendbar. Diese SL haben wir gesichert. Köpflschlingen vereinzelt möglich. Sehr wenige Bohrhaken. 2 festgeklemmte (wirkliche) "Friends" gerne mit hergenommen. Wenige kleine Firnbalkone zum stehen, verabschiedeten sich in die Tiefe. Dafür war der Spreizschritt schön verfirnt.
Der Spallagrat war im Absteig schon sehr aufgeweicht, Pickel versank inkl. Hand im Schnee. Abseilstellen gut eingerichtet und erkennbar. Abstieg über weiches Firnfeld zum Rif. Marco e Rosa. Sehr freundliche Bewirtung.
Abstieg am nächsten Tag über den Fortezzagrat nach Morteratsch.
Gefahreneinschätzung: das übliche
Exposition der Route:
Prognose: Im Moment sind wohl so gute Bedingungen, wie schon lange nicht mehr.
Sonstiges:
* Die Kletterei ist gut mit Steigeisen zu machen. Schwierigkeit 3 c (Stelle), meist 2 (-3). Ernsthafte Tour!
* Die Zeitangaben sind eher für die Wiederholungstäter angegeben. 1670 Hm .
* Auf der Tschiervahütte ist es keine Selbstverständlichkeit einen vernünftigen Wetterbericht von der Hüttenwirtin
zu bekommen. Man kann sich ja in´s kostenpflichtige WLan einloggen. * Hoch, höher, oben mit Friedhelm in den Fußstapfen von Heike und Wolfgang.
* 4 putzige kleine Fellknäul auf flinken Füßchen (Schneehuhnjunge) gesehen.
Bilder / GPS-Track: