Höchster Punkt: Wilder Freiger (3418m), Östlicher Feuerstein (3268m)
Art der Tour: Hochtour
Datum der Tour: 09./10.08.
Gebirge: Stubaier Alpen
Ausgangspunkt: Nürnberger Hütte (2280m)
Exposition der Tour: überwiegend Nord
Tourenverhältnisse: sehr gut
Gefahreneinschätzung: sehr gering
Prognose: Neuschnee (?)
Sonstiges: Freitagabend Aufstieg zur Hütte. Samstag auf dem Normalweg von der Nürnberger Hütte auf den Wilden Freiger. Bis kurz unterhalb von P. 3127m praktisch schneefrei, dann am oberen Rand des Grüblferners (nordwestlichster Teil) weiter zum Signal- und Hauptgipfel. Guter Stapfschnee, kein Blankeis, wir brauchten keine Steigeisen. Mittlerweile existiert der Gletscher oberhalb von P. 3222m nur noch als Mischung von Schnee-/Eis- und Felsbändern, Gletscherspalten sind keine da, ein Anseilen deshalb nicht mehr notwendig. Am Verbindungsgrat vom Signal- zum Hauptgipfel noch viel Schnee (deutlich mehr als vor zwei Jahren Anfang Juli - breiter Firngrat). Abstieg wegen einfallenden Nebels auf dem gleichen Weg. Wetter vormittags sonnig, aber Gipfel am Hauptkamm ab ca. 10.00 in Wolken, später zog es ganz zu und begann ab ca. 14.00 zu regnen. Abends langsam aufklaren.
Am Sonntag über den zwar markierten, aber wenig ausgetretenen Steig die Moräne des Grüblferners (östlicher Teil) entlang zum Östlichen Feuerstein. Dabei sind wir im Aufstieg nicht über die Nürnberger Scharte gegangen, sondern über einen Sattel unmittelbar östlich von P.2920m, da hier nur kurze Schuttberührung in flacherem Gelände. Hinter diesem Sattel betritt man den Gletscher, der einige derzeit noch sehr gut verschneite Spalten aufweist und angeseilt begangen werden sollte. Man geht in einem Rechtsbogen den Gletscher hoch und betritt den Gipfelgrat wahlweise an einem von zwei Schneesatteln. Anschließend auf dem aperen Blockgrat bzw. häufig knapp rechts davon zum Gipfel. Nicht schwer, teilweise aber schuttig. Abstieg wieder über den Gletscher, dann aber zur Nürnberger Scharte. Diese erreichten wir, indem wir den Gletscher unterhalb von P. 3038m auf etwa 2980m verließen und auf den Grat querten. Dazu muss man etwa 20-30 Hm durch sehr unangenehmes, extrem schuttiges und auch steiles Gelände. Anschließend den Grat bergab zur Nürnberger Scharte. Diese Variante erschien uns immer noch weniger schlecht als die Nürnberger Scharte von unten anzugehen (wie auf der AV-Karte von 1995 noch eingezeichnet). Vermutlich wäre es besser, allerdings langwieriger, den kompletten Felsgrat, der den Grüblferner hier begleitet, bis zur Scharte abzusteigen. Von der Nürnberger Scharte dann über Schneefelder nach Norden hinab zu zwei kleinen Seen, die sich südlich von P. 2749m gebildet haben, und nun wieder auf markiertem Steig weiter ein Stück bergauf zur Zollhütte auf dem Simmingjöchl. Von dort auf dem markierten Steig zurück zur Nürnberger Hütte, wobei weiter oben derzeit (und noch länger) ein Stück über Schnee abgefahren werden kann. Landschaftlich ist der Weg über das Simmingjöchl deutlich schöner als der über die Seitenmoräne. Wetter bis zum frühen Nachmittag sonnig, anschließend Gipfel am Hauptkamm in Wolken, ganztägig trocken.
Die Hütte ist von Hüttenwanderern geprägt, Gipfelaspiranten scheinen deutlich in der Minderheit zu sein; entsprechend gibt es Frühstück normalerweise erst ab 6.30, auf Wunsch bekamen wir aber auch um 6.00 schon was. Freundliches Personal, Hüttenwirt ist Bergführer und kann insbesondere zu den Verhältnissen kompetent Auskunft geben.