Höchster Punkt: Hafelekarspitze (2334 m)
Art der Tour: Kurzski-Tour
Datum der Tour: 17.04.2011
Gebirge: Karwendel
Ausgangspunkt: Scharnitz oder Mittenwald Bhf.
Exposition der Tour: v.a. Nord
Tourenverhältnisse: s.u.
Gefahreneinschätzung: erheblich
Prognose: geht bis P. 1787 lt. AV-Karte (= eigentlicher Karbeginn) noch eine Weile
Sonstiges: Gestern ging es - dem schlechten Winter wegen - leider viel zu früh auf die erste Tour mit den kurzen Latten. Ins Karwendel hinein geradelt bis zur Mösle-Alm, an der zwar fleißig gewerkelt wurde, die zu meinem Leidwesen aber - wie sich erst bei der Abfahrt herausstellte - noch ebenso geschlossen ist wie die Amtssäge. Macht wohl an Ostern auf. Nach der Alm ging es noch weiter die Forststraße Richtung Pfeishütte und dann an der Abzweigung bis auf ca. 1440 m. Hier ist wegen Schneeauflage Schluss mit dem Rad, weiter oben ist es jedoch auch wieder aper - man könnte also das Rad auch noch kurz über den Schnee tragen.
Ab der Wegteilung Hafelekar / Steinkar bin ich dann mit 1x abschnallen auf z.T. schon recht dünner Schneedecke mit den Skiern bis ins Kar und im Aufstieg das Tunigskar hoch. Die Rinne hoch zur Bergstation der Nordkettenbahn war gestern lockerer Schnee auf hartem Harschdeckel (unten) bzw. durchgehend sehr harter Schnee (oben). Bin daher die ordentlich steile Rinne zu Fuß hoch, zwei kurze Passagen sind auch schon felsig. War leider ein ziemliches Hochzittern, da ich keine Steigeisen + Pickel dabei hatte - kann man bei Verhältnissen wie gestern nur dringend anraten. Ausweichen in die Felsen ist auch keine gute Idee, da diese teilweise vereist waren. Etwas leichter dürfte der Aufstieg durch die linke Schneerinne sein (in Aufstiegsrichtung), ich bin wegen des Sommersteigs die rechte hoch.
Bei der Bergstation angekommen gibt es neben dem tollen Panorama auch einen Kulturschock - nach mehreren Stunden ohne Menschen im wilden Karwendel und der Schneerinne sind Touristen mit kurzer Hose und Sandalen auf 2300 m schon gewöhnungsbedürftig. Aber die Aussicht von der Hafelekarspitze ist toll.
Die - durch die obige Plagerei leider viel zu späte - Abfahrt um ca. 15:30 direkt vom Gipfel nach Norden weg die Rinne war oben nicht berauschend, nach einigen Metern tiefer Pulver wartet v.a. welliger Harsch in einer felsdurchsetzten ca. 40 Grad steilen Rinne - bin dann zu Fuß in die Nordflanke ausgewichen, dort in den bereits besonnten Partien Firn, in den schattigen Partien nahtloser Übergang in ziemlich tiefen Pulver. Die weitere Abfahrt bot dann auch einen Mix aus tiefem Pulver, Nassschnee und Firn. Besser wäre es wohl gewesen, zu Fuß in die Scharte (P. 2272 nach AV-Karte?) abzusteigen und von dort abzufahren - zudem mindestens zwei Stunden früher, dann hätte man wohl Firn gehabt, da der Schnee am Vormittag noch gut durchgefroren war.