- Gipfel
- Böses Weibl, Südlicher Gridenkarkopf, Tschadinhorn
- Höhe
- 3121m, 3031m, 3017m
- Gebirge
- Schobergruppe
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 8. September 2025
- Ausgangspunkt
- Elberfelder Hütte
- Gefahreneinschätzung
- gering
- Exposition der Route
- alle
Von der Elberfelder Hütte auf markiertem Steig durch das Tramerkar zum Kesselkeessattel.
Im Kar kann man einen eher seltenen, in dieser Gegend aber offenbar öfter vorkommenden Blockgletscher sehen, der einen See abriegelt. Im Sattel steht eine Biwakschachtel (mit Matratzen und Decken für sechs Personen).
Ab dem Sattel führt ein langgezogener Felsgrat zum Südlichen Gridenkarkopf, der eine willkommene Abwechslung zu den andauernden Wanderwegen/-steigen bietet: leichte Kletterei/Turnerei, maximal im I. Grad, immer wieder aber ausgesetzte Stellen, völlige Menschenleere und - mal ohne Rucksack! Alpine Erfahrung braucht es hier schon, für reine Hüttenweitwanderer nicht geeignet.
Zurück am Sattel führen Steige entweder direkt ins Nachbartal oder über den Ostgrat auf das Böse Weibl, eigentlich ein idealer Skiberg, daher einfach zu begehen und recht beliebt. In der Nordflanke noch einzelne Schneeflecken vom Neuschneefall. Vom Gipfel entweder zum Sattel zurück oder man überschreitet den Berg nach Westen zum Tschadinsattel und steigt über den dort ansetzenden Nordrücken hinab zum Peischlachtörl.
Wer noch nicht genug hat, kann vom Tschadinsattel noch einen weglosen Abstecher zum nur wenig höheren Tschadinhorn machen. Dabei hält man sich am besten immer am Grat oder knapp südlich davon, nur eine Stelle wird kurz nördlich umgangen, maximal I. Grad. Auch dieser Abstecher, der einfacher und kürzer ist als der auf den Gridenkarkopf, führt in große Einsamkeit, obwohl dieser Berg von Süden her mit einem Steig erschlossen ist.
Vom Peischlachtörl führen drei Wege zur Glorer Hütte: Der durch die Westflanke ist gesperrt, der mittlere führt nochmal 350Hm hoch über das Kasteneck, der durch die Ostflanke dieses Berges ist zwar der längste von den dreien, dafür geht es nur nochmal etwa 150Hm hoch. Deshalb bin ich auf letzterem weiter bis wenige Minuten vor die Glorer Hütte. Dort zweigt dann der Steig zur schon lange vorher sichtbaren Salmhütte ab, der zunächst mit wenig Auf und Ab nach Norden führt und sich dann nochmals teilt. Der einfachere Weg führt nach rechts und nochmals bis unter 2500m hinab, der linke Steig (der auch einfach ist, aber ein paar Stahlseile als Sicherungen aufweist) führt quer durch eine steile Felsflanke nur bis knapp 2600 hinab. Beide Varianten erfordern laut Wegweiser gleich viel Zeit. Da ich zu diesem Zeitpunkt um jeden Hm weniger froh war, bin ich die linke Variante gegangen.
Mit den beiden Abstechern eine lange Tagestour (knapp neun Stunden Gehzeit), ohne Abstecher etwa zwei Stunden weniger.
Die Salmhütte war mit etwa 20 Übernachtungsgästen ebenfalls angenehm leer (als ein Ausgangspunkt für eine Großglocknerbesteigung hängt die Belegung offenbar stark vom Wetter ab und das war schlecht vorhergesagt).
Bild 1 - Blick vom Aufstiegsweg zurück zum Großen Hornkopf in der Schobergruppe
Bild 2 - Ein Blockgletscher riegelt einen See ab
Bild 3 - Das Gernot-Röhr-Biwak, dahinter der Grat zum Südlichen Gridenkarkopf
Bild 4 - Böses Weibl, ein idealer Skiberg
Bild 5 - Glocknerblick vom Bösen Weibl aus
Bild 6 - Der Gratrücken zum Tschadinhorn
Bild 7 - Blick zum Glödis in der Schobergruppe
Bild 8 - Tiefblick Richtung Kals
Bild 9 - Am Peischlachtörl - noch kein Hinweis auf das Ziel
Bild 10 - Salmhütte