- Gipfel
- Schildenstein, Platteneck, Reitstein
- Höhe
- 1613, 1618, 1519m
- Gebirge
- Bayrische Voralpen - Tegernsee
- Art der Tour
- Wanderung
- Datum der Tour
- 13. Mai 2025
- Ausgangspunkt
- PP Siebenhütten/Gernalm, 6 Euro
- Gefahreneinschätzung
- gering
Natur pur in den Blaubergen.
Diese Tour ist wegen der herrlichen Wälder und der Einsamkeit mein absoluter Favorit in den heimischen Bergen. Ich hatte letztes Jahr hier ja mal meine Top-10-Touren in den Hausbergen beschrieben, aber die Nummer Eins verschwiegen - das ist sie.
Zunächst bin ich über Wolfsschlucht auf den Schildenstein und dann via Platteneck und -alm zum Reitstein. Ab dem Schildenstein ist die Route nicht mehr beschildert oder markiert, ab der Plattenalm sind oft nicht einmal Pfandspuren vorhanden. Dennoch ist die Orientierung bei guter Sicht unschwierig, da man sich einfach nach den Grenzsteinen am Kamm richtet. Das Stück nach der Alm ist wirklich unwirklich schön - man wandelt durch schönsten Wald und an einer Stelle habe ich immer den Eindruck durch einen "Buchenkathedrale" zu schreiten. Vom Reitstein geht es weiter zur Bodigbergalm, wobei ich den westlichen Weg um das Stacheleck empfehlen würde, da dieser deutlich schöner ist als der ostseitige. Von der Bodigbergalm bin ich über den Totengraben-Steig zur Königsalm und über die Gernalm zurück zum PP, aber natürlich nicht, ohne mir zuvor ein Saiblingsfilet bei der Fischzucht zu gönnen.
Zum Totengraben: Der Steig ist nicht beschildert oder markiert, aber fast durchgehend zu erkennen. Von der Bodigbergalm folgt man der Forststraße bis kurz unter eine Jagdhütte an einem kleinen Stausee. Hier kommt dann eine sehr auffällige 180-Grad-Kurve (, die einzige dieser Art auf der ganzen Straße,). Da beginnt der Steig (Hinweis: Es geht sofort bergauf. Ein Abzweig gleich am Anfang führt nach unten.) Der Weg führt einen wiederum durch herrlichen Wald und es gibt ein kleines Waldstück, das als "Urwaldrelikt" gilt, da es in historisch nachvollziehbarer Zeit nie abgeholzt wurde. Als ich dort vor ein paar Jahren das erste Mal war, habe ich sofort gespürt, dass ich es nun betreten habe, weil sich schlagartig die ganze "Stimmung des Waldes" ändert. Es gibt da ja kein Schild, das einen darauf hinweist. Wer für solche "esoterischen" Stimmungen kein Gespür hat, wird den Urwald daran erkennen, dass hier auf einmal einige gewaltige Tannen stehen, die es sonst nicht im Bereich des Steiges gibt 😉.
Anforderungen: Aufgrund einiger Gegenanstiege, vor allem im Totengraben, etwa 1500 Hm und eine Strecke von geschätzt 20 Km. Zeitbedarf 8-10 Stunden. Wolfsschlucht und Totengraben-Steig T4, sonst leichter. Der Totengrabensteig quert mehrfach sehr steiles Grasgelände und bei Nässe ist hier Vorsicht geboten.
Ein besonderes Erlebnis gestern war eine Nahbegegnung mit einem Steinadler am Reitstein. Aus dem Augenwinkel habe ich einen großen Vogel bemerkt, der auf einem Baum landete. Ich bin zu dem Baum und oben saß er dann majestätisch. Ich habe still gewartet, bis er wieder losfliegt und er ist schließlich keine 5 Meter an mir vorbeigesegelt. Foto habe ich aber keines gemacht, weil ich einfach den schönen Moment genießen wollte.
Bilder:
1: Siebenhütten im Morgenglanz.
2: Wolfsschlucht.
3: Blick vom Schildenstein Richtung Platteneck.
4: Plattenalm.
5: Die "Buchenkathedrale".
6: Am Reitstein.
7: Bodigbergalm.
8/9: Eindrücke aus dem Totengraben.
10: Bei der Königsalm.