Larstigscharte - Skitour Stubaier Alpen

  • Gipfel
    Larstigscharte
    Höhe
    3022m
    Gebirge
    Stubaier Alpen - Niederthai (gehört meines Wissens streng genommen nicht mehr zu den Sellrainer Bergen.)
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    25. März 2025
    Ausgangspunkt
    Niederthai, 6 Euro.
    Gefahreneinschätzung
    gering
    Exposition der Route
    Nord

    Nach den Sellrainer Klassikern der letzten Tage, habe ich mir heute eine mittlerweile eher einsame Tour ausgesucht - man könnte auch von einem Ex-Klassiker sprechen. Seitdem der Grieskogelferner auf der Südseite so stark zurückgegangen ist, ist die Besteigung des Breiten Grieskogels durch das Larstigtal nämlich ein sehr alpines (und zeitaufwendiges) Unterfangen geworden, da man mittlerweile sicher 30-50 Meter (hab's nicht so genau sehen können) in heiklem Gelände ab- und später gegebenenfalls wieder hochklettern muss; Seilsicherung sicher kein Luxus ...

    Aber das war ja heute eh nicht das Ziel, sondern ich wollte die Tour ins Larstigtal einfach mal kennenlernen, weil das die einzige Tour im Bereich des Grieskogels war, die ich noch nicht gemacht habe.

    Route: Niederthai - Larstigalm - Larstigtal - Scharte.

    Die Rodelbahn zur Schweinfurter Hütte hat (fast) durchgehend Schnee und auch sonst geht alles ohne Abschnallen, sofern man die Ski im engen Waldstück nach der Alm gut unter Kontrolle hat. Es hatte über Nacht oberhalb von 2000 Metern 5-10cm geschneit und auch untertags schneite es zwischendrin ziemlich stark, sodass nochmal ein paar Zentimeter dazu kamen. Das hat aber nicht nur Vorteile, denn im langen Flachstück von der Waldgrenze bis etwa 2400 Meter hat der frische Pulver dazu geführt, dass der Altschnee sich über Nacht nicht verfestigen konnte. In der Konsequenz Faulschnee mit Durchbrechen bis zum Boden, sobald man die alte Aufstiegsspur nur ein wenig verlassen hat. Ging in der Abfahrt dann erstaunlich gut, aber ich bin das Stück auch einfach nur Schuss auf der Spur gefahren.

    Weiter oben super Verhältnisse und auf dem Gletscher etwa 30cm Pulver. Für die anstrengende Spurarbeit (ab 2500 alte Spur nicht mehr auszumachen) habe ich mich dann mit einem zweiten Aufstieg und vor allem natürlich einer zweiten herrlichen Abfahrt belohnt. Ich bin über den östlichen (oder von unten gesehen linken) Gletscherast (=Standardroute) aufgestiegen. Tatsächlich hatte ich beim zweiten Aufstieg damit geliebäugelt - gute Sicht vorausgesetzt - eine Abfahrt über den etwas steileren und im Ruf einer gewissen Spaltigkeit stehenden westlichen Gletscherast zu versuchen, aber dafür war das Wetter zu instabil. Es war ganztags stark bedeckt, wobei die Wolken aber fast immer über 3000 Meter waberten, sodass die Sicht in Ordnung war.

    Lawinengefahr: Gering, weil der Neuschnee ganz locker war. Schlüsselstelle diesbezüglich ist die bis etwa 38 Grad steile Rinne (in schneereicheren Wintern würde man hier von einem Hang sprechen müssen), die vom Toteis zum Gletscher hochführt.

    Hinweis: Das Toteis hat oben eine tiefe Randkluft (siehe Bild 10). Wenn man durch die Rinne steigt/fährt kein Problem, aber Abfahrtsvarianten gehen genau dort vorbei. Da habe ich heute unweigerlich an den tragischen Unfall gestern am Gurgler Ferner denken müssen.

    Fazit: Eine wunderschöne Skitour, die in meinen Augen aber nicht ganz mit der im benachbarten Grastal mithalten kann - und das nicht nur, weil man durchs Grastal auch auf den Gipfel des Breiten Grieskogels kommt. Die Grastal-Abfahrt (, die ich ja schon mehrmals beschrieben habe,) ist sowohl landschaftlich abwechslungsreicher als auch skifahrerisch homogener; allerdings auch deutlich stärker und über weite Strecken lawinengefährdet.


    Bilder:


    1: Das schmale Schneeband im Wald erfordert sichere Skitechnik in der Abfahrt.

    2: Im Larstigtal: Ab hier im Flachstück heute Zone des Faulschnees.

    3: Diese ist nun überwunden. Die Route zieht links an dem Felsklotz auf der rechten Bildseite vorbei und über die Rinne hoch zum Gletscher.

    4: Spitzkehren-Festival in der Rinne (ist steiler als es das Bild vermittelt).

    5: Larstigscharte. Das Bild ist natürlich von meinem zweiten Anstieg, da zu dieser Zeit die Sicht besser war.

    6: Da muss runter, wer zum Grieskogel will.

    7-9: Pulvertraum auf dem Larstigferner.

    10: Besagte Randkluft.



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