- Gipfel
- Hohe Wand, Rotbachlspitze, Schlegeisscharte, Muttenock
- Höhe
- 3289, 2897, 3082, 3072m
- Gebirge
- Zillertaler Alpen
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 20. Mai 2024
- Ausgangspunkt
- Schlegeisstausee, 17 Euro Maut. Wichtiger Hinweis: Man kann die Ampel per Hand auch vor den offiziellen Öffnungszeiten, die für Skitouren viel zu spät sind, umschalten, sodass die Schranke aufgeht. Ticket kann dann am Automat gelöst werden.
- Gefahreneinschätzung
- gering
- Exposition der Route
- Siehe Bericht
Den Fleißigen lacht der Wettergott!
Über die Pfingsttage bin ich mit Angie in den Zillertalern unterwegs gewesen, wobei wir im Winterraum des Furtschaglhauses übernachtet haben. Zwei sagenhaft schöne und einsame Tage!
Vorab zur Schneelage allgemein: Ich hatte den Eindruck, der mir durch den Bericht von Davide zum Sulzkogel bestätigt wurde, dass in den Zillertalern deutlich weniger Schnee liegt als zum Beispiel im Stubai. Oberhalb vom 2500 Metern zwar super, darunter aber teilweise schon sehr dünn, was längere Tragestrecken mit sich bringt. Wenn es die nächsten Tage recht viel regnet (Schneefallgrenze ??) könnte es also sein, dass einige Touren insgesamt aus dem Bereich des Lohnenden (Was auch immer das ist - manche werden beim Lesen meines Beitrags vielleicht schon den Kopf schütteln. 😉) herausfallen.
Nun zu den Touren:
Samstag: Hohe Wand und Rotbachlspitze
Los geht es mit Skiern am Rücken und am besten zunächst mit gemütlichen Wanderschuhen, denn erst nach der Lavizalm liegt Schnee. 45-60 Minuten Tragen also. Mit Skiern sind wir auf dem üblichen Weg via Stampflkees (spaltentechnisch harmlos) zur Hohen Wand bzw deren Vorgipfel, den wir zwar erst kurz vor 12 (das ist normalerweise viel zu spät wegen der Südost-Exposition) erreichten, was uns aber zum Vorteil gereichte: Etwa um 10 nebelte es total ein, was unseren Vorgängern wohl eine eher unspaßige Abfahrt bescherte, aber ich hatte zu Angie schon gesagt, dass die thermische Entwicklung voraussichtlich dazu führen wird, dass sich die Wolkendecke irgendwann plötzlich um 1000 Meter hebt. Und, was soll ich sagen...War genau der Fall als wir oben waren! Der Wettergott war uns eben hold.
Nach einer schönen Abfahrt im Sulz sind wir noch auf die gegenüberliegende Rotbachlspitze (Nordwest); sehr feine Abfahrt bis Lavizalm ebenfalls im Sulz.
Hier eine Anmerkung zum Wetter/Schnee: Interessanterweise war die Schneedecke nach der (vermutlich) klaren Nacht Sa/So nicht gescheit gefroren, wohingegen heute trotz der sehr bedeckten Nacht So/Mo (Wir sind erst um 12 ins Bett und um halb 6 war es immer noch bedeckt, erst dann klarte es völlig auf.) anscheinend perfekte Abstrahlungsbedingungen herrschten.
Zweite Anmerkung: Schrammacher schaut oben sehr gut aus.
Nachdem wir dann um 5 wieder am PP waren, wurde der Rucksack flugs umgepackt und es ging Richtung Furtschaglhaus. Das ist jetzt der Part, wo mancher vielleicht den Kopf schütteln wird, denn der westseitige Aufstieg ist bis zur Hütte komplett schneefrei, was so etwa 2,5 h Tragen bedeutet. Aber der geniale Tag heute hat gezeigt, dass es diese Mühen wert war - der Wettergott hat uns dafür belohnt.
Zum Winterraum: A rechte Räuberboazn! Sehr baufällig, aber mit gemütlichen Betten. Wir haben das letzte Holz verfeuert.
Die heutigen Ziele Schlegeisscharte und Muttenock sind alpinistisch sicher zweitrangig, bieten aber skifahrerisch echte Leckerbissen mit Riesenhängen in idealer Neigung von 800 Hm und mehr. Und: Totale Einsamkeit - auf dem Schlegeiskees völlig alleine unterwegs zu sein, ist einfach so ein feines Erlebnis!
Zunächst sind wir wir von der Hütte (nun mit Ski) etwa 200 Hm aufgestiegen. Es folgt eine Querabfahrt (fast 200 Hm, Abfellen sehr sinnvoll) bis mittig unter den Breitnock. Nun sind wir zunächst zur Schlegeisscharte, obwohl der Weg dorthin viel weiter ist als zum Muttenock. Grund: Weg zur Scharte Ost bis Nordost; Muttenock voll Nord. Die Abfahrt von der Scharte - ein Gedicht: Oben Pulver, nahtlos in perfekten Firn übergehend. Anschließend hoch zum Muttenock, dem wahrscheinlich unscheinbarsten "Gipfel" der Zillertaler, der aber eine ganz tolle Abfahrt bereithält! Oben um 15 Uhr Firn, unterhalb 2500 Metern in Sulz übergehend.
Lawinengefahr: keine
Spalten Schlegeiskees: Sehr gut zugeschneit (die wilden Gletscherbrüche sieht man ja eh.
Sonstiges: Hochfeiler-Nordwand hatte heute anscheinend sehr gute Verhältnisse; jedenfalls sah es bei Beobachtung der fünf Begeher aus der Ferne so aus - diese sind gegen 10.45 abgefahren.
Fazit: Ich hab schon genug geschwärmt und bin jetzt noch ganz begeistert von den Eindrücken dieser zwei Tage!
Bilder:
Sonntag
1: Kurz nach der Lavizalm deutet noch nichts auf die Einnebelung hin.
2: Wettergott spielt mit: Die Wolken heben sich.
3: Aufstieg Rotbachlspitze.
4: Der in weiser Voraussicht mitgeführte Gaskocker bewahrte uns davor, dass wirklich Schmalhans Küchenmeister gewesen wäre...
Montag:
5-10: Einfach ein Traum: Gewaltige Landschaftseindrücke, Wolkenspiele, herrliche Abfahrten.