Wildspitze von der Vernagthütte und Abstieg über Jubiläumsgrat und Rofenkar

  • Gipfel
    Wildspitze
    Höhe
    3770
    Gebirge
    Ötztaler Alpen
    Art der Tour
    Hochtour
    Datum der Tour
    17. August 2022
    Ausgangspunkt
    Vernagthütte
    Gefahreneinschätzung
    gering

    Nachdem ich nirgends einen aktuellen Bericht zur Wildspitze gefunden habe, hier ein Update meinerseits.


    Wir gingen von der Vernagthütte über's Brochkogeljoch zum Gipfel und wollten eigentlich über's Mitterkarjoch absteigen.

    Auf der Hütte wurde uns jedoch vom Mitterkar abgeraten, wegen Steinschlaggefahr und weil die Seilversicherungen teilweise weggerissen wurden. Also entschieden wir uns für den Abstieg über das Rofenkar, das uns von einem netten Bergführer auf der Hütte nahegelegt und erläutert wurde.


    Aber eins nach dem anderen...


    Start um ca. 6 Uhr auf der Vernagthütte, gut und neu markierter Weg Richtung Gletscher, dem wir lange gefolgt sind, erst kurz vor Erreichen des Gletschers sind wir etwas früher aufwärts rechts eingeschwenkt.

    Wir haben den Gletscher auf knapp 2900m betreten und wollten der auf der AV-Karte markierten Route folgen, die nahe entlang des vom Brochkogeljoch kommenden SW-Sporns verläuft. Dort ist entgegen der AV-Karte jedoch alles bereits ausgeapert, so dass uns die Route nicht mehr sinnvoll erschien; wir holten statt dessen aufwärts im Rechtsbogen aus, um im Eis angenehm aufsteigen zu können.

    Im oberen Teil und vor allem kurz vor Erreichen des Fußes des Brochkogeljochs gibt es einiges an Querspalten auf der gesamten Breite, die im Zickzack zu Durchqueren sind, was aber gut machbar war; der Gletscher war völlig aper, so dass die Spalten auch gut zu sehen sind.


    Am Einstieg zum Brochkogeljoch angekommen hält man sich im Aufstieg ganz rechts und macht dann einen leichten Linksbogen, um aufs Joch zu kommen (es sind auch Spuren weiter links zu sehen, die aber nicht zum Ziel führen; der auf der AV-Karte eingezeichnete Ort des Aufstiegs stimmt auch nicht, er ist viel zu weit links eingezeichnet; von oben gesehen sieht dann alles logisch aus, aber von unten waren wir nicht ganz sicher wo es hochgeht).


    Am Brochkogeljoch oben angekommen geht es ganz lieblich weiter am hinteren Brochkogel vorbei Richtung Wildspitze, hier auch etwas Firnauflage am Gletscher, so dass wir dann angeseilt haben.

    Man trifft dann auf den Hauptweg und die Aufsteiger vom Pitzal, der Weg führt weiter über den Steilhang Richtung Gipfelplateau. Dort einiges an Spalten, deren Brücken auch nicht mehr besonders stark sind, also etwas Vorsicht hier (auch wenn jede Menge Bergführer mit Gruppen hier hochstapfen).


    Vom Gipfelplateau dann erdig und auf Geröll zum Gipfel. Als wir oben waren, war die Rundsicht gerade etwas eingeschränkt durch Nebel und Wolken...


    Wir entschieden uns dann für den Abstieg über den Jubiläumsgrat und Rofenkar, nachdem uns einige entgegenkommende Bergsteiger auch den unschönen Zustand der Mitterkar-Route bestätigt hatten.


    Man steigt Richtung Nordgipfel ab und folgt den Fußspuren, am schneebedeckten Nordgipfel vorbei Richtung Punkt 3677, entweder im Geröll oder auch auf der Firnschneide die zu diesem Punkt führt. Oben entlang und dann kurz steil abwärts (ca. 35 Grad, mehr oder weniger blank) Richtung Punkt 3552. Dort angekommen führen Spuren hinter einem Felssporn herum auf einen guten erdigen Pfad am Kamm entlang Richtung Rofenkarjoch. Nach kurzer Zeit steigt man aber nach rechts über Geröll/Eis möglichst direkt ab auf den Rofenkarferner und folgt diesem im guten Eis in Falllinie abwärts auf den großen Gletscherschliff unterhalb 3400m zu (ist viel größer als in der Karte eingezeichnet).

    Dann durch den Gletscherschliff, wir gingen abwärts am linken Rand, durch Blockgelände hinunter, bis man wieder das Eis ereicht.

    Von dort kann man den Gletscher Richtung Süden queren, um auf den Weg zur Breslauer Hütte zu kommen.


    Wir wollten jedoch direkt nach Vent absteigen über den vom Wilden Mannle kommenden Wanderweg und hielten und daher abwärts weiter links. Dies führte uns aber unterhalb von 3200m noch in eine Spaltenzone mit breiten Querspalten, die wir dann rechts über die Mittelmoräne ausholend umgehen mussten, um wieder auf den abwärts linken Teil des Gletschers zu kommen.

    Unterhalb von ca. 3000m kann man diesen dann ganz links schön verlassen, und ein kleiner Pfad leitet in einigen Minuten zum Wanderweg. Auf diesem stiegen wir weiter ab bis zur Liftstation, wo wir es uns gönnten angenehm Richtung Tal zu schweben ;-)

    Fazit: Eine abwechslungsreiche Variante für den Abstieg, auf jeden Fall lohnend!


    Gut markierter Start ;-)


    Am Gletscherbeginn - den ausgeapteren Bereich rechts umgehen:


    Blick zurück in den Schutt vom Brochkogeljoch:


    Richtung Gipfel:


    Blick zum Nordgipfel und P3677 (Schneehaube rechts):


    Blick ins Rofenkar:


    Übergang zum P3677:


    Blick zurück zum Rofenkarferner:


    Der große Gletscherschliff:

  • guenthi

    Hat den Titel des Themas von „WIldspitze von der Vernagthütte und Abstieg über Jubiläumsgrat und Rofenkar“ zu „Wildspitze von der Vernagthütte und Abstieg über Jubiläumsgrat und Rofenkar“ geändert.

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