- Gipfel
- Zufallspitze
- Höhe
- 3757m
- Gebirge
- Ortler-Alpen/ Martelltal
- Art der Tour
- Hochtour
- Datum der Tour
- 13. August 2022
- Ausgangspunkt
- Enzianhütte am Ende der Straße ins Martelltal, 6 Euro. Feiner Übernachtungsplatz.
- Gefahreneinschätzung
- gering
Ein Traum von einem Bergtag
Wir sind heute über die traumhaft gelegene Marteller Hütte zum Furkelferner aufgestiegen. Über diesen ging es auf den Grat und hoch zum Gipfel. Die Gletscherpassage (WS-) ist aper, weist keine relevanten Spalten auf und steilt nicht über 30 Grad auf - es reichen also Steigeisen und Pickel (außer natürlich man macht die Überschreitung). Ein Tipp zum Übergang Eis-Fels: Nicht an der ersten offensichtlich geeigneten Stelle, sondern noch etwa 200 Meter nach rechts um ein Eck herum; so spart man sich eine etwas unangenehme Gratstelle mit einer abdrängenden II-IIIer Kletterei. Im Aufstieg sieht man das aber nicht, sondern erst beim Abstieg (ging uns auch so). Der Grat/Kamm ist nach der eben beschriebenen Stelle recht einfach: meist Gehgelände mit ein paar leichten Klettereien.
Den Übergang zum Cevedale haben wir nicht gemacht. Uns wurde beim Aufstieg berichtet, diese Route oder der Cevedale generell seien zurzeit gesperrt (ich hab deswegen meine Eis Ausrüstung am Beginn des Grates deponiert). Vom Gipfel aus sah der Übergang aber nicht unmöglich aus und auch der Normalweg von der Casati-Hütte war gespurt. Dennoch ist der Cevedale weit entfernt von guten Bedingungen! Man lasse sich von meinen Bildern nicht täuschen: Der Gletscher ist weitgehend aper und weiß schaut er nur aus, weil es in der letzten Nacht zwei Zentimeter Neuschnee gab... Für eine Besteigung des Cevedale wird man in meinen Augen am steilen Gipfelhang mit Eisschrauben sichern müssen (und schauen, wie und ob man über die große Spalte kommt).
Die Zufallspitze selbst lässt sich übrigens mittlerweile auch fast eisfrei besteigen, wenn man den Grat über die Furkelscharte angeht. Allerdings muss dann viel über lehmiges Geröll, unter dem sich oft auch noch Eis befindet, getorkelt (der einzig passende Ausdruck) werden - viele andere Begeher haben diesen Weg gewählt, aber ich find die Gletscherroute viel lohnender. Am besten geht man gleich kurz oberhalb des Gletschermauls aufs Eis.
Gesamtdauer der Tour ohne Nächtigung auf der Marteller Hütte: 10-12 Stunden.
Fazit: Ein echtes alpines Glanzlicht bei moderaten Schwierigkeiten mit sensationellen Ausblicken auf der ganzen Tour! Jeder Meter ein Genuss! Und für meine Tourenpartnerin Claudia ein neuer "Höhenrekord" 😀
Bilder:
1: An der Marteller Hütte: das Ziel im Blick
2: Hier geht man am besten gleich aufs Eis.
3: Unschwierig gestaltet sich die apere Gletscherpassage.
4/5: Meist Gehgelände am Grat - mit famoser Aussicht!
6: Gipfelpanorama 1: Königsspitze und Ortler
7: Gipfelpanorama 2: Cevedale und so weiter.
8: Höhenrekord für Claudia!
9: Viele landschaftliche Glanzlichter prägen die Tour auch im unteren Bereich.
10: Im zauberhaften Hochwald zeigt sich nochmals die Zufallspitze.