Allalinhorn über Hohlaubgrat

  • Gipfel
    Allalinhorn
    Höhe
    4.027 m
    Gebirge
    Walliser Alpen - Mischabelgruppe
    Art der Tour
    Hochtour
    Datum der Tour
    17. September 2021
    Ausgangspunkt
    Saas-Fee
    Gefahreneinschätzung
    mäßig

    Am Freitag war das Wetter endlich mal stabil. Ich machte mich daher auf zur Besteigung des Allalinhorns, aber nicht über den „ausgetretenen“ Normalweg, sondern den Hohlaubgrat (Beschreibung siehe im Archiv). Ab der Felskinn-Bergstation geht es auf ausgetretener Spur über die Reste des Chessjen-Gletschers. Am Morgen noch hart gefroren, trotzdem machen es alle ohne Steigeisen. Ab dem Egginer Joch ist der direkte Weg zur Britanniahütte gesperrt - daher Zwischenabstieg gut 100 Hm. Ich würde von der verlockenden Abkürzung über den direkten Steig auch dringend abraten - wohl wegen des auftauenden Permafrosts rumpelte es dort wiederholt. Nach kurzem Wiederaufstieg zur Hütte (wiederum kurze Gletscherquerung) geht es gleich wieder hinab zum Hohlaubgletscher. Dabei kommt man noch am Einstieg des neuen Klettersteigs der Britanniahütte vorbei. Der Gletscher ist im unteren Teil aper - so kann man die durchaus großen Spalten umgehen. An der Felseninsel geht es dann links vorbei über Eis, Felsen und Schnee hoch zum eigentlichen Hohlaubgrat. Alles mit Steigeisen, natürlich. Der Grat selber war bei mir bis auf zwei kurze Stellen durchgehend mit Trittschnee bedeckt. Vorsicht vor der Wächte links hinab zum Allalingletscher.

    Die vielbeschriebene Kletterstelle kurz vor dem Gipfel sieht von der Ferne wirklich grimmig aus. Auch aus der Nähe ist sie aber nicht ohne. Es gibt über das Einstiegswandl aber eine Eisenkette - sehr hilfreich, sonst wäre es doch gehoben. Die Kette wird in den Beschreibungen im Internet nicht erwähnt, ist also möglicherweise noch recht neu. Weiter oben ist es dann freie Kraxelei UIAA II, häufig auch leichter.


    Für den Abstieg gab es eine ausgetretene Spur, aber auch beeindruckende Sicht auf riesige Gletscherspalten. Am besten steigt man über das Skigebiet ab zur Bergstation Längfluh - spart ordentlich Geld, da die Fahrt zum / vom Mittelallalin sehr teuer ist. Man darf aber nicht trödeln, letzte Talfahrt 16:15 Uhr.


    Insgesamt würde ich die im Internet häufig zu findende Einschätzung des Allalinhorns als äußerst leichten Viertausender nicht ganz teilen. Der Hohlaubgrat ist ohnehin kein Einsteigergelände. Aber auch der Normalweg vom Mittelallalin ist hinsichtlich Spalten beeindruckend. Zudem sollte die Höhe nicht unterschätzt werden - man ist einfach deutlich langsamer als 1.000 Hm niedriger.


    Schön war, dass ich auf der ganzen Route nach der Britanniahütte niemanden mehr getroffen habe. Angeblich ist das Allalinhorn ja völlig überlaufen.


    Ich habe am Grat einen Eispickel gefunden - der Verlierer kann sich bei mir melden.



    Blick zurück auf die kurze Querung der Reste des Chessjen-Gletschers:



    Jetzt geht es auf den unten aperen Hohlaubgletscher:



    Der weitere Weg auf dem Hohlaubgrat nach P. 3.543:



    Der Felsstufe nähert man sich über den sich immer mehr einschneidenden Grat:



    Gleich an der Felsstufe:



    Blick zurück auf den oberen Teil des Hohlaubgrats - steiler, als es auf dem Foto wirkt:



    Der Gipfelbereich des Allalinhorns ist vergleichsweise zahm:



    Beeindruckendes Gletschergelände beim Abstieg über den Normalweg:



    Blick zurück auf den letzten Teil hinab in das Skigebiet:



    Blick zurück vom Weg zur Bergstation Längfluh:


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