- Gipfel
- Parstleswand
- Höhe
- 3096m
- Gebirge
- Ötztaler Alpen/Kaunergrat
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 17. September 2021
- Ausgangspunkt
- Hüttenparkplatz der Kaunergrathütte kurz vor Plangeross im Pitztal
- Gefahreneinschätzung
- gering
Im Banne der Watzespitze: Auf die Parstleswand
Zugegeben: Der Name des Gipfels "Parstleswand" macht erst mal nicht viel her, doch handelt es sich bei dieser Tour um eine äußerst beeindruckende Unternehmung in der wilden Landschaft des Kaunergrats, die ich jedem, der sie noch nicht kennt, wirklich ans Herz legen möchte, denn während sich die Schwierigkeiten sehr in Grenzen halten, sind die landschaftlichen Eindrücke einfach grandios.
Meine Route: PP - Karlesegg - Steinbockjoch - Parstleswand - Steinbockjoch - Auf dem Sassen (das ist ein Joch) - Mittelberglsee - Trenkwald (ein kleiner Ort im Pitztal) - PP
Ursprünglich wollte ich nach dem Gipfel eigentlich über die Kaunergrathütte absteigen, aber als ich unterwegs die Beschilderung zum Mittelberglsee sah (und dieses Kleinod vom Gipfel aus erblickte), änderte ich meine Pläne, was sich als sehr lohnend herausstellte. Wenn ich die Tour nochmal mache (, was ich sicher tue), würde ich im Aufstieg über die Hütte gehen, da dann wirklich eine komplette Rundtour herauskommt.
Anforderungen: Für einen Gipfel dieser Höhe wirklich moderat: Die Steige sind zwar teilweise recht steil und mitunter ruppig (vor allem vom Sassen-Joch zum See), aber maximal mit T3 zu bewerten. Die letzten 50 Meter zum Gipfel sind ein bisserl "schwieriger" - es geht über Blockgelände und hier und da kommen die Hände zum Einsatz, aber eigentlich ist nicht einmal eine Ier-Stelle dabei; ob das schon T4 wie in manchen Beschreibungen zu lesen, ist? Ich würde der Parstleswand auf jeden Fall das Prädikat "3000er für Einsteiger" verleihen, da sich auch die konditionellen Anforderungen, zumal bei einer Übernachtung auf der Kaunergrathütte, sehr in Grenzen halten. Allerdings sollte der Anstieg vom Steinbockjoch zum Gipfel (150 Höhenmeter) nur bei guter Sicht unternommen werden, da ab hier lediglich Steinmänner in recht großen Abständen den Weg weisen - da kann man sich schnell verlaufen und in heikles Gelände geraten. Insgesamt 1800 Höhenmeter (davon 300 bei Gegenanstiegen auf dem Rückweg) bei knapp 18 Kilometern Strecke.
Fazit: Selten kann man derartig schöne landschaftliche Eindrücke bei verhältnismäßig geringen Schwierigkeiten genießen.
Noch etwas Persönliches: Die Parstleswand ist mein 1000. Gipfel - also nicht heuer oder so, aber ich habe nun in den letzten 11 Jahren auf genau 1000 verschiedenen Gipfeln in den Alpen gestanden. Dafür bin ich sehr dankbar und vor allem freut es mich, dass heute auch das Wetter mitgespielt hat: Bei der Anfahrt war es noch sehr bedeckt, doch kurz bevor ich am PP war (um 11 Uhr) riss es plötzlich auf. Einfach ein gigantischer Tag!
An dieser Stelle möchte ich auch meinen Begleitern auf vielen dieser Touren danken. In erster Linie natürlich meiner Freundin Daniela und meiner Tourenpartnerin Claudia (, die auf vielen der Fotos, die ich eingestellt habe, zu sehen sind). Auch meine Brüder Sebastian und Maxi sowie meine Cousine Julia und meine Eltern haben mich auf mancher Tour begleitet.
Ich widme meinen 1000. Gipfel meinem lieben Papa Helmut, der heuer im Juni völlig unerwartet aus dem Leben gerissen wurde und bei uns allen ein tiefes Loch hinterlassen hat. Er begleitet mich auf all meinen Touren, da bin ich sicher.
Lieber Papa, danke für alles, was du für mich getan hast: für die Unterstützung in jeder Lebenslage, für die Liebe zur Natur, zu den Bergen... Ich erinnere mich an Touren auf Farrenpoint, Brecherspitze, Rotwand als ich noch ein kleiner Bub war und da muss eine Bergsucht in mir geweckt worden sein, die zwar zeitweise in der Jugendzeit verdrängt wurde, aber danach umso stärker hervorbrechen sollte. Danke, einfach danke.
Bilder:
1: Blick vom PP zum Puitkogel: Es reißt auf!
2: Die Watzspitze dominiert die Tour
3: Am Steinbockjoch
4: Der 1000. Gipfel: Partleswand
5: Wildspitze
6: Wenn der See schon so schimmert, muss ich einfach da hin!
7: Am See
8: Herrliche Schwemmlandschaft mit Blick zur Hohen Geige
9: Meine Eltern (rechts) nebst sehr lieben Verwandten auf dem Schlern (2019)
10. Familienfoto unterhalb des Großen Muntanitz in den Hohen Tauern