Skihochtour Johannisberg mit Johannisberg-Nordwand

  • Gipfel und Höhe: Johannisberg (3.453 m)


    Gebirge: Hohe Tauern - Glocknergruppe


    Art der Tour: Skihochtour


    Datum der Tour: 20.06.2019


    Ausgangspunkt: Franz-Josefs-Höhe an der Großglockner-Hochalpenstraße


    Tourenverhältnisse: Schnee ab der Gamsgrube (ca. 2.500 m), aber noch einige Male unterbrochen - durchgehend ab ca. 2.600 m


    Gefahreneinschätzung: relativ gering - beim Zustieg Querung steiler Altschneefelder auf dem Gamsgrubenweg (letzter Tunnel noch gesperrt), ansonsten Steinschlaggefahr auf dem Gamsgrubenweg, Gletscherspalten insbesondere am Oberen Pasterzenboden (wir sind angeseilt gegangen, soweit zu sehen auch alle anderen Gruppen)


    Exposition der Route: Süd und Ost, Nordwand Nordost


    Prognose: geht mit Skiern schon noch ein paar Tage - so langsam beginnt auch dort die Zeit, wo Hochtouren ohne Skier gegangen werden, zur Zeit dürfte es mit Skiern aber noch angenehmer sein (insbesondere wer auf der geöffneten Oberwalderhütte übernachtet)


    Sonstiges: Gestern gab es noch einmal eine Skihochtour in dem in diesen Frühsommer nicht sehr schneereichen Glocknergebiet (Oberer Pasterzenboden noch ordentlich Schnee, ansonsten Untere Pasterze und Hofmannskees schon recht aper - soweit sichtbar auch das Leitl am Großglockner). Die Route über den Gamsgrubenweg zieht sich, es ist auch der letzte Tunnel noch nicht geöffnet und dadurch muss ein steiles Schneefeld umgangen werden (gute Tritte). Wir sind zum Oberen Pasterzenboden unter den Felsen des Großen Burgstall gequert, aber so muss man ca. 20 Hm abklettern / queren im bröseligen Gelände. Besser ist es wohl, sich schon am Ende des Gamsgrubenweges über die Schneefelder zu dem Einschnitt zwischen Mittlerem und Großem Burgstall zu orientieren und ca. 50 Hm Höhenverlust in Kauf zu nehmen (so unser Rückweg, durchgehend mit Skiern). Am Gletscher sind außerhalb des Gletscherbruchs noch kaum Spalten zu sehen, es ging aber über einige drüber - angesichts der Jahreszeit und der warmen Temperaturen seit langem gingen wir durchgehend angeseilt, würde ich auch anraten, wenn möglich.


    Johannisberg-Nordwand: Noch viel Schnee, Bergschrund kaum sichtbar (durchgehend Schnee), eine Spalte offen im oberen rechten Teil. Ich bin durchgehend mit Skiern aufgestiegen, es wird aber im mittleren Teil und in der Querung zum Nordgrat sehr steil. Problem ist, dass sich kleinräumig sehr hartes Blankeis unter ca. 5 cm Schnee befindet, der sofort abrutscht. Ich querte daher vorsichtig zum N-Grat - wer die Nordwand-Direttissima machen will, sollte unbedingt schon recht weit unten auf Steigeisen (keine Leichtsteigeisen) und Eisgeräte wechseln, auch wenn da noch keine Veranlassung dafür ist; weiter oben ist es zu steil für einen angenehmen Materialwechsel. Ab Erreichen des N-Grates ging es problemlos mit Skiern etwas unter diesem zum Gipfel. Man könnte auch unschwierig im Fels hochkraxeln.


    Die Abfahrt (über Normalroute von der S-O-Seite) bot bremsenden Schnee, am Oberen Pasterzenboden schieben nötig, unten Sommerschnee.


    Hohe Riffl wurde auch gemacht, Verhältnisse vermutlich ähnlich.


    Bilder / GPS-Track:


    Blick von der Franz-Josefs-Höhe über die Pasterze zum Johannisberg:



    Unterhalb der Oberwalderhütte an den Ausläufern des Südlichen Bockkarkees:



    Nach der Querung im Bröselfels wieder im guten Skigelände zwischen den Burgställen:



    Am Oberen Pasterzenboden mit Blick zum Johannisberg:



    Die Route zieht sich wegen der Flachheit des Oberen Pasterzenbodens hin wie zurück:



    Einblick in die Johannisberg-Nordwand:



    Blick vom Johannisberg zu den Bärenköpfen:



    Abfahrt vom Johannisberg bei zwischenzeitlich eingetretener Wetterverschlechterung:



    Blick zurück auf die Querung in der Abfahrt vom Hang zwischen den Burgställen (am besten so auch im Aufstieg gehen):


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