Karwendel - "Dreigestirn" über der Eng

  • Gipfel und Höhe: Spritzkarspitze (2607m), Eiskarlspitze (2613m), Hochglück (2575m)


    Gebirge: Karwendel


    Art der Tour: Bergtour


    Datum der Tour: 16.08.


    Ausgangspunkt: Eng


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Von der Eng zu den Engalmen und noch kurz weiter auf der Straße Richtung Binsalm. An einem in einer Baumgruppe versteckten Wasserhäuschen biegt man Richtung Hochglückkar ab und wandert erst mal weglos rechts des Baches hoch. Später (unterhalb des Wasserfalls) führt dann ein guter Pfad zum "Kirchl" und weiter ins Hochglückkar. Dieses quert man weglos an seinem untersten Rand zum Nordgrat der Eiskarlspitze, um dort dann über sehr ausgesetzte (!) Schrofen und Grasbänder (etwa I+)in die Eiskarln zu queren. Man quert weiter unter dem großen Schneefeld zu dem Sporn, der die beiden Eiskarln teilt. Über den Sporn, fast durchwegs an dessen Schneide, gerade hoch. Wo der Sporn in die steilen Felsen unter dem Gipfelgrat übergeht (Steinmann), eher nicht nach links aufwärts (viel Schutt, unübersichtlich), sondern besser ein paar Meter nach rechts und dann gerade über eine steile Rinne zum Grat. Anhaltende Kletterei in brüchigem I-II-Gelände, Rinne bis II+, aber ziemlich fest. Am Grat dann nach rechts und erholsamer Spaziergang zur Spritzkarspitze. Von dieser den Grat zurück und weiter bis vor den Gipfelaufbau der Eiskarlspitze (Gehgelände). Über die linke von zwei Rinnen, die ein "V" bilden, hoch (bis II+) und weiter zum Gipfel. Dann den Ostgrat runter bis in die westliche Hochglückscharte. Zwei kurze Umgehungen von Gratabbrüchen in der Nordflanke (jeweils nur wenige Meter, es weist jeweils ein schwacher roter Pfeil nach Norden), der Rest am Grat oder knapp südlich. Durchgängig I - II Gelände in brüchigem, oft schuttbedecktem, kleingriffigem Fels. Übergang von der westlichen in die östliche Hochglückscharte: Erst kurz (ca. 10-15m) durch die Rinne nach Süden absteigen, dann durch die Flanke zu einem Steinmann im Südgrat des Schartenturms aufsteigen. Dieser liegt ein wenig unterhalb der westlichen Scharte und ist von dieser aus sichtbar. Nun kurz am Grat hoch bis zum nächsten Steinmann. Ein paar Meter nach Osten und durch eine schräg nach links unten verlaufende Rinne bzw. eher Riss in die östliche Scharte hinab (II+). Von der östlichen Scharte ein paar Meter am Grat hoch, dann den ersten Gratturm in der Flanke queren, dann aber nicht gleich zum Grat hochsteigen, sondern auch noch die nächste Rippe queren und dann erst durch eine Rinne zum Grat. Diesen bis zum Gipfel hoch. Nur an einer Stelle, wo er überhängend abbricht, im Aufstieg vorteilhaft nordseitig auf ein Schuttband ausweichen und nach etwa 50-100m Querung wieder gerade hoch zum Grat. So könnte man diese Stelle wohl auch im Abstieg umgehen, was mir aber zu heikel erschien. Deshalb habe ich die Stelle abwärts unmittelbar vor dem Abbruch südseitig umgangen, was aber auch über steile, teils schuttbedeckte, kleingriffige Platten führt (ist wohl die Wahl zwischen Pest und Cholera, beide Varianten II). Vom Hochglück wieder auf gleichem Weg zurück in die westliche Scharte und durch die tief eingeschnittene Rinne ins Kar und durch dieses wieder ins Tal.


    Gefahreneinschätzung: Hoch! Man bewegt sich stundenlang in brüchigem, schuttbedeckten, kleingriffigen Absturzgelände. Wirklich nur für erfahrende Karwendelkenner.


    Exposition der Route: Nord


    Prognose: bleibt so


    Sonstiges: Eigentlich wollte ich hier etwas von Einsamkeitsgarantie schreiben, denn die Berge werden im Sommer laut Gipfelbüchern höchstens von 10-20 Personen pro Jahr bestiegen, die Hochglück zusätzlich mit Ski und das deutlich häufiger als im Sommer, aber mir sind doch glatt zwei (!) Personen begegnet. Muss Zufall gewesen sein.
    Weitere und auch genauere Beschreibungen dieser Tour mit Bildern bei hikr.org. - von echten Karwendelfreaks


    Bilder / GPS-Track:

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