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Kilimanjaro - Tansania - Reisebericht

Kilimanjaro - Bild ©khanbm52 #100418826 (Adobe Stock)
Kilimanjaro - Bild ©khanbm52 #100418826 (Adobe Stock)

Für viele Bergsteiger ist es ein Traum auch einmal einen Hohen Berg zu besteigen. Da er technisch leicht ist, steht bei vielen Bergsteigern der Kilimandscharo in Tansania meist ganz oben auf der Liste. Hier finden Sie einen Reisebericht mit Bergtour zum höchsten Punkt Afrikas.

1992 – ich war noch ein ganz junger Bergsteiger und trotzdem träumte ich seit langem vom Kilimanjaro. Der Papa meiner damaligen Freundin hatte mir vorgeschwärmt und dabei eine bisher verborgene Sehnsucht geweckt – eine Sehnsucht nach einem fremden Kontinent, nach einem Hauch von Abenteuer und danach einen richtig hohen Berg zu besteigen. Und plötzlich war sie da die Gelegenheit, das passende Zeitfenster und die aus dem Nichts kommende Frage eines Arbeitskollegen: „Hättest du Lust mitzukommen?“ Ja, hatte ich natürlich, einzig die Vorbereitungszeit war mit einer guten Woche unglaublich kurz. Das mit den Impfungen habe ich innerhalb kürzester Zeit hinbekommen, aber klappt das noch mit einem Visum?

Am Fuße des Kilimanjaro - Blick ins Fotoalbum von 1992
Am Fuße des Kilimanjaro - Blick ins Fotoalbum von 1992

Das wird knapp, hat die Reiseagentur gesagt, aber es müsste gerade noch klappen. Damals musste man nämlich den Reisepass noch zur Botschaft schicken und ich hatte echt riesiges Glück, dass die Unterlagen am Abreisetag in meinem Briefkasten lagen. Heute ist das viel einfacher, heute geht das wie vieles online und es gibt dafür sogar professionelle Visumagenturen. Auch für Tansania kann man das Visum einfach online beantragen. 

Es war also eine Last Minute Aktion, bei der ich echt Massel hatte, und es war der Auftakt zu einer glücklichen, interessanten und traumhaft schönen zweiwöchigen Reise. Die Reise war komplett organisiert. Das kann man selbstverständlich alles selbst machen, würde ich sogar empfehlen, wenn man die Zeit dazu hat. Wenn man wie ich aber kurzfristig plant und auch nur 2 Wochen Zeit hat, dann ist das schon ein sehr großer Vorteil, wenn alles bereits professionell vorbereitet ist. Der erste Teil der Reise führte durch einige Nationalparks Kenias. Auf dem Programm stand eine Safari durch die Gebiete Tsavo und Amboseli.

Mein großes Glück war, dass zufällig ein Wissenschaftler aus dem Fachbereich Biologie mit im Team war. Der kannte jedes Tier, wusste alles über die Fauna und so habe ich auf dieser Reise unglaublich viel über die artenreiche und überwiegend sehr fremde Tierwelt erfahren. Dazu diese unglaubliche Weite der Landschaft und der Himmel – der hatte es mir besonders angetan. Ich hatte in Afrika immer das Gefühl, dass der Himmel näher an der Erde dran ist als das bei uns in Europa der Fall ist. Einbildung – Sinnestäuschung – ich weiß es bis heute nicht – aber zumindest war es eine sehr schöne Einbildung…

Übernachtet haben wir in Lodges, kleine Hotels, die teilweise abgeschieden in der Wildnis lagen. Unvergesslich ein Abendessen auf der Terrasse und beim Sonnenuntergang zieht eine Herde Büffel durch die Ebene am Fuße der Lodge.

Kilimandscharo Bergtour

Unterwegs am Kilimanjaro (Tansania) - Blick ins Fotoalbum von 1992
Unterwegs am Kilimanjaro (Tansania) - Blick ins Fotoalbum von 1992

Dann ging es nach Tansania zum Kibo, wie die Einheimischen den Kilimanjaro nennen. Besonders faszinierend an der dieser Besteigung ist, dass man dabei durch unterschiedliche Klima- bzw. Vegetationszonen wandert. Vom tiefen Farmland geht es durch den Tropischen Regenwald in ein Moor und Heidelandzone, es wird dabei immer trockener und so ist es eine Art Steppe, die durch eine Alpine Wüste auf den Gletscher führt. Technisch ist die Route nicht schwer, doch auch gute Bergsteiger sollten die Höhe nicht unterschätzen. Ich habe dort sehr gute Bergsteiger scheitern sehen, wogegen völlig Unerfahrene den Gipfel erreicht haben. Es ist also nicht nur eine Frage des Trainingszustands, sondern schlicht weg auch Veranlagung, wie der Körper auf die Höhe reagiert. Ein Anpassungstag auf der Horombo Hut (3720 m) hat uns sicher auch dabei geholfen.

Hier finden Sie weiterführende Infos zum Kilimandscharo.

Uhuru-Peak - der höchste Punkt Afrikas - Bild: ©Mick Go #184938906 (Adobe Stock)
Uhuru-Peak - der höchste Punkt Afrikas - Bild: ©Mick Go #184938906 (Adobe Stock)

Reichlich trinken und immer wieder mal etwas essen (ich habe mir die Taschen voll Müsli-Riegel gemacht) hat mir am Gipfeltag auch sehr geholfen. Das habe ich am Tag vorher versäumt und so ist mir beim Aufstieg zur letzten Hütte (Kibo Hut - 4703 m) schlecht geworden und auch der Schädel hat gebrummt. Und langsam gehen – gerade zu Beginn viel langsamer als man könnte. Auch das erscheint eine gute Taktik. Eine Höhenkrankheit ist wirklich kein Spaß. Ich habe ein paar (wenige) Leute gesehen, denen es richtig schlecht ging und so sind Akklimatisation, viel trinken und langsames Gehen eine absolut sinnvolle Vorsichtsmaßnahme.

Es geschafft zu haben, den höchsten Punkt Afrikas zu erreichen, den Kilimandscharo in Tansania war ein großartiges Gefühl, auch wenn sich der Gipfel an diesem Tag in Nebel hüllte. Zur Belohnung ging es danach noch ein paar Tage nach Mombasa, wo wir uns an einem Traumstrand erholen durften. Die Strände dort leuchten, das Licht blendet, denn der Sand ist besonders fein und hell und das Wasser schimmert wie ein Smaragd. So durfte ich zum Abschluss der Reise eine traumhafte Küste kennenlernen, einen Strand so schön wie ich ihn vorher noch nie gesehen habe.

Autor: Bernhard Ziegler

Bildquellen

  • Fotoalbum - Bernhard Ziegler
  • Kilimanjaro - khanbm52 #100418826 (Adobe Stock)
  • Uhuru Peak - Mick Go #184938906 (Adobe Stock)