Einst kamen die Walser, heute sind es die Skitouren- und Schneeschuhgeher. Die Berge um die Schwarzwasserhütte gelten als ideales Terrain für Genuss-Skitouren. Für die Allgäuer sind es natürlich Hausberge, für die Oberbayern gehört das Kleinwalsertal nicht gerade zu den gängigen Gebieten. Doch die Gegend gilt zurecht als Schneeloch und so zieht es auch Skibergsteiger aus anderen Regionen ins Kleinwalsertal, um hier einmal etwas Neues auszuprobieren. Die Tourengegend um die Schwarzwasserhütte der Allgäuer Alpen ist es allemal wert erkundet zu werden; um die Hütte herum gibt es nämlich etwa ein halbes Dutzend schöner Skigipfel.
Den Walsern hat das Kleine Walsertal seinen Namen zu verdanken. Etwa im 13. Jahrhundert soll die alemannische Volksgruppe aus der Schweiz eingewandert sein. Die Walser waren willkommen, hatten sie doch Techniken entwickelt, die das Bewohnen und Bewirtschaften von hoch gelegenen Bergregionen ermöglichte. Die Täler waren ja bereits besetzt - überwiegend von romanischer Bevölkerung. Um die Walser anzulocken, gewährten die örtlichen Herrscher den Walsern oft einen steuerfreien Handel oder andere Sonderrechte.
Die Skitourengeher werden dagegen vom Schnee und von den herrlichen Gipfeln rund um die Schwarzwasser angelockt. Hählekopf, Berlingersköpfle, Grünhorn, Steinmandl und Kreuzmandl sowie Falzer Kopf bieten lohnende Skirouten. Die Anstiege von der Hütte aus sind kurz, so dass man auch mehrere Gipfel an einem Tag machen kann. Beliebt sind auch Rundtouren, oder wie wir Oberbayern sagen "Reib'n".
Der Hählekopf kann zum Beispiel direkt vom Tal über seine Ostseite bestiegen werden, fährt man dann über die Südflanke ab zur Schwarzwasserhütte hat man schon die erste wunderbare Überschreitung gemacht. Dass auch die Abfahrten relativ kurz sind, ist der einzige Wermutstropfen in diesem kleinen Skitouren Paradies. Die Gegend ist übrigens auch sehr beliebt bei Schneeschuhgehern. Angelockt werden die Winterbergsteiger aber auch von der landschaftlichen Schönheit des Schwarzwassertals. Besonders imposant ist der riffartige Hohe Ifen, dessen felsige Abbrüche in reizvollem Kontrast zu den eher sanften Schneekuppen und lieblichen Almflächen der Umgebung steht.
Mit der Schwarzwasserhütte findet der Skibergsteiger eine gut geführte Unterkunft des Alpenvereins (Sektion Schwaben). Im Haus können etwa 80 Skitourengeher übernachten und an schönen Wochenenden ist die Hütte auch häufig gut gefüllt. Dennoch wird man auch dann immer noch gut verpflegt - und das ist ja auch nicht unwichtig nach einer kräftezehrenden Skitour.
Obwohl - so anstrengend sind die Touren um die Schwarzwasserhütte auch wieder nicht. Sie sind allesamt eher als Genusstouren einzustufen, denn sie fordern weder die Kondition noch sind sie besonders schwierig.
Autor: Bernhard Ziegler