Sibirien ist nicht nur ursprünglich und hat eine Pulverschnee-Garantie, es ist auch einsam, verlassen, kalt und unwirtlich. Hier kann man noch Skitouren völlig außerhalb jeglicher Zivilisation unternehmen. Doch genau das hat Chris Lemke und seinen Freund Volker daran gereizt.
Anreise - Wir sind also mit dem Flieger von München über Moskau bis ins ferne Irkutsk geflogen und wurden von dort per Taxi an den Rand des Mamay Gebirges gefahren. Hier endete dann nicht nur die Zivilisation, sondern auch jegliche Straße. Weiter ging's also per Schneemobil durch die einsamen Täler bis zu unserer Berghütte, die für die nächste Zeit unser Zuhause werden sollte.
Unser Guide - Informationen über Skitouren in Sibirien zu bekommen war wirklich nicht einfach. Es gibt keine Reiseveranstalter, keine Internetpräsenzen, es gibt noch nicht einmal Karten von diesem Gebiet. Einziger Strohhalm, an dem wir uns festgehalten hatten, war eine Facebook Gruppe, in der immer wieder sehr pulvrige Bilder aus diesem Gebiet gepostet wurden. Und ein paar Nachrichten später, immer unterstützt durch Google Translate, war klar: Sergey würde uns durch die sibirischen Berge führen. Kontakt zur Sergey via facebook.
Schnee, Schnee, Schnee - Der Schnee hat uns besonders begeistert. Wegen des Lakeside Effects schneit es am Südrand des Baikalsees besonders oft und heftig. Es gab Tage, an denen sind wir morgens aufgestanden und haben unsere Spuren vom Vortag nicht mehr ausmachen können. Aber es war nicht nur der Powder, sondern auch die russische Kultur und Gastfreundschaft, die uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Es geht einfach nichts über eine 85° C heiße Sauna nach einem anstrengenden Skitouren Tag. Und spätestens als Sergey dann noch ein paar eiskalte Bier hereingebracht hat, war klar, dass wir hier nicht das letzte Mal Skitouren machen werden.
Reisedetails - Wir sind für ca. 450 € von München über Moskau nach Irkutsk geflogen. Wir wurden dann von unserem Guide in Bagzuin abgeholt, nachdem wir den Baikalsee zu Fuß überquert haben. (Doch das ist eine andere Geschichte…) Mit Sergey waren wir dann eine Woche am Stück unterwegs, und es hat ca. 1.000 Euro pro Person gekostet. Hierbei ist aber schon alles inklusive: Transfer, Übernachtungen, Essen, Trinken und Vodka. Tipp: Visum früh beantragen. Je länger man wartet, desto teurer wird es. Da sind die Agenturen für Visa und die russischen Einreisebehörden gnadenlos.