Die wichtigsten Gebietsinformationen zu den Schottischen Highland, wie Reisezeit, Kultur und Sprache, Übernachtungsmöglichkeiten, Essen und Trinken, Anreise, Kartenmaterial finden Sie hier im Überblick.
Die Lage - Nördlich der schottischen Hauptstadt Edinburgh erstrecken sich die Highlands, wild und rau, dünn besiedelt und in großen Teilen kaum zugänglich. Sie sind der Inbegriff karger Schönheit und ein geradezu ideales Reiseziel für alle, die Erholung in der Natur, weitab von Industrie und Zivilisation suchen. Nur wenige Städte befinden sich in den Highlands, die meisten sind ehemalige Fischerdörfer wie Inverness, Wick oder Stornoway.
Neben den hier aufgeführten Gebietsinformationen finden Sie auf tourentipp.com einen ausführlichen Bericht über eine Wanderreise in den Schottischen Highlands.
Reisezeit - Die beste Wanderzeit ist Ende März bis Ende Mai, auch von September bis November können die Tage noch schön sein. Vollkommen ungeeignet sind die Sommermonate von Juni bis August, da dann eine schwarze Plage über die Highlands hereinbricht: Millionen kleiner Mücken, midges genannt, bevölkern in schwarzen Wolken die Landschaft. Durch ihre Kleinheit können die Tiere auch unter Kleidung und Hüte krabbeln wo sie sich auf unangenehmste Art bemerkbar machen. Zuverlässige Hilfe bieten professionelle Mückenschutzgitterhüte oder das völliges Vermeiden einer Begegnung. Auch andere Teile der schottischen Tierwelt sollten von Wanderern aufmerksam beobachtet werden. Während der lambing season von März bis Mai reagieren Mutterschafe sehr empfindlich auf Störungen, im Herbst ist dagegen traditionelle Jagdsaison, während der man sich rein aus gesundheitlichen Gründen unbedingt an Hinweise zu jagdlich gesperrten Gebieten halten sollte.
Essen und Trinken - Das berühmte Full Scottish Breakfast beinhaltet neben Rühr- oder Spiegelei gebratene Tomaten und Champignons, Bohnen, gebratenen Speck, Bratwurst und Black Pudding (gebratene Blutwurst). Verschiedene Müslis gelten als Frühstücksvorspeise, zum warmen Teller wird Toast mit verschiedenen Marmeladen und Honig gereicht. Wichtigster Bestandteil ist aber das Porridge, eine mit Milch zubereitete warme Hafergrütze zu der Heidelbeeren wunderbar munden. Kurzum: Das Frühstück ist derart opulent, dass es bis weit in den Tag hinein verpflegt und eine wunderbare Grundlage für viel Bewegung auch in feuchtkühler Umgebung ist.
Während die Wasserversorgung unterwegs meist kein Problem ist, gibt es auf Wanderungen kaum jemals Einkehrmöglichkeiten, um etwas zu Essen zu kaufen. Also, Brotzeit nicht vergessen! Eine schottische Spezialität ist Haggis, gefüllter Schafsmagen, der zusammen mit Kartoffelpüree nach einer anstrengenden Bergtour eine deftige Sättigung darstellt. Unter Kennern beliebt sind auch schottische Fish'n'Chips, die an vielen Häfen fangfrisch zubereitet werden. Zentrum der schottischen Destillierkunst ist das Speyvalley in den östlichen Highlands, hier reihen sich viele der Brennereien aneinander, die schon von weitem an den kupfernen Zwiebeldächern erkennbar sind.
Wandern - Die schottischen Wandergebiete sind im Allgemeinen wenig überlaufen, dafür aber auch wenig erschlossen was die Infrastruktur anbelangt. Zur Ausrüstung gehört deshalb neben gutem Kartenmatierial zwingend Kompass und Höhenmesser. Regenbekleidung ist obligatorisch, ebenso bewährt haben sich auf vielen Wanderungen Gummistiefel - Wellies genannt - mit Vibramsohle. Sehr gute Dienste leisten außerdem Gamaschen, die die Schuhe auf den Moor- und Sumpfwegen zu Beginn der Bergwanderungen, einigermaßen trocken halten. Im Sommer können die Highlands ohne Mückenschutz de facto nicht erwandert werden.
Steinkreise und Burgen - Schottland ist überreich an historischen und prähistorischen Bodendenkmälern. Zu den auffälligsten gehören die teilweise hervorragend erhaltenen Steinkreise. Sie wurden vor über 5000 Jahren nach astronomischen Prinzipien errichtet und konnten vermutlich wie ein Kalender genutzt werden. Zu den größten dieser Anlagen gehören die Steinkreise von Callanish auf der Insel Lewis, daneben scheinen auch die zahlreichen Cairns genannten Hügelgräber wie die Clava Cairns bei Inverness in Bezug zu dieser Megalithkultur zu stehen. Wesentlich jünger, nämlich aus Mittelalter und früher Neuzeit, sind die zahllosen großen, kleinen und ganz kleinen Burgen, die in mannigfaltigen Erhaltungszuständen über ganz Schottland verteilt sind. Sie sind Schauplatz von Legenden, lebende Zeugnisse einer bewegten Geschichte und manchmal soll es darin sogar spuken!
Sprache - Landessprache ist Englisch, nur auf den Äußeren Hebriden hört man noch hier und da etwas Gälisch - eine Sprache, die ausgesprochen schwierig zu erlernen und deshalb für Touristen nur wenig bedeutsam ist. Die Engländer waren übrigens der Meinung, dass Schotten und Iren diese unaussprechbare Sprache nur verwenden würden, um sie zu ärgern.
Karten - Da es in Schottland nur wenige Wegmarkierungen und noch weniger Wegweiser gibt, ist ein guter Kartensatz unerlässlich. Die nationale Landesvermessung Großbritanniens Ordnance Survey stellt mit der "Landranger Map" sehr detaillierte Wanderkarten im Maßstab 1:50.000 zur Verfügung. Die Karten sind vor Ort in Supermärkten oder Touristeninformationen, sowie im Deutschen Buchhandel erhältlich und haben sich schon zur Tourvorbereitung bestens bewährt. Eine Übersicht über die Blattschnitte ist unter www.ordnancesurvey.co.uk zu finden. Online ist die amtliche Schottlandkarte unter www.streetmap.co.uk bis zu einem Maßstab von 1:25.000 abrufbar.
Gruppenreisen - In unregelmäßigen Abständen organisiert die Autorin, Astrid Süßmuth, Gruppenreisen nach Schottland, bei denen sie den Teilnehmern Land, Kultur und Bergwelt dieses Landes im Norden Europas näher bringt. Aktuelle Infos finden sich immer auf ihrer Homepage unter www.vomgletscherzumsteinkreis.de
Autorin: Astrid Süßmuth