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Nockberge Trail - Wellness und Wildnis

Skitour Nockberge Trail - Wellness und Wildnis
Skitour Nockberge Trail - Wellness und Wildnis

Die meisten Skidurchquerungen haben eine alpinistische Tradition. Der Nockberge-Trail ist jedoch eine von Touristikern erfundene, viertägige Skitouren-Traverse mit viel Komfort. Ein absolut gelungenes Konzept, meint Bernhard Ziegler. Der Alpinjournalist hat den Trail für uns ausprobiert und war begeistert.

Wirklich Wildnis? Um ehrlich zu sein, habe ich das Motto „Wellness & Wildnis“ zunächst einmal für geschicktes Marketing gehalten. Dass der jetzt intensiv beworbene Nockberge-Trail eine einsame Skitour sein soll, konnte ich mir nicht vorstellen. Doch die ersten drei Tage dieser Skidurchquerung haben wir keine Menschenseele getroffen. Und das, obwohl man bei dieser Traverse immer aus belebten Skigebieten heraus startet. Doch nur wenige Meter dahinter wartete immer unverspurtes, tolles Skitouren-Gelände – eben winterliche Wildnis!

Und wie steht es um den Wellness-Charakter? Während die traditionellen alpinen Skidurchquerungen meist mit eher unbequemen Hüttenübernachtungen, spartanischen Waschräumen und viel Gepäckschleppen verbunden sind, verlässt man beim Nockberge-Trail nur jeweils für eine Tagesetappe die Komfortzone – und das auch nur mit Tagesgepäck. Was nicht heißt, dass die Etappen ein Kinderspiel sind. Auch wenn knapp 1000 Höhenmeter eher nach Genusstour klingen – 19 km auf Ski an einem Tag, immer wieder Anfellen, Abfellen, Wind und Kälte, das zehrt durchaus an den Kräften. Zumal es am nächsten Tag so weitergeht. Aber dazwischen kann man eben – und das ist der Unterschied – in einem bequemen Bett, in einer Unterkunft seiner Wahl (von Privatzimmer bis Luxushotel) übernachten. Und das Gepäck wird einem auch noch mit dem Auto hinterhergefahren. Das nenne ich wirklich eine Wellness-Traverse! 

Der Charakter des Nockberge-Trail

Wie die meisten Durchquerungen setzt auch der Nockberge-Trail vor allem landschaftliche Höhepunkte. Wer also überwiegend abfahrtsorientiert unterwegs sein möchte, für den ist so eine Ski-Traverse nicht das Richtige. Dennoch gibt es auch hier ein paar sehr schöne Tourenabfahrten dazwischen, aber im Verhältnis zur Länge der Tagesetappen sind die Downhill-Passagen im Gelände eher unterrepräsentiert. Hinzukommt, dass die letzte Abfahrt immer über eine gepflegte Piste zum Zielort führt. Das hat aber gerade in schneearmen Wintern den riesigen Vorteil, dass man immer ins Tal abfahren kann und nie die Ski tragen muss.

Wer darf sich so eine Skidurchquerung zutrauen? Einerseits handelt es sich hier um eine „Skidurchquerung light“. Technisch stellt diese Tour also keine großen Anforderungen. Allerdings sollte man den konditionellen Anspruch nicht unterschätzen. Die Etappen führen alle mehr oder weniger über eine Distanz von knapp 20 km und die können sich ziehen. Hat man einmal ein gutes Stück hinter sich, gibt es kein Zurück mehr, denn das Zurück ist meist genauso weit entfernt wie das eigentliche Etappenziel. Da muss auch das Material passen. Allein ein in der Kälte nicht mehr klebendes Fell kann hier in der totalen Abgeschiedenheit, vielleicht 10 km von der Zivilisation entfernt, fatale Folgen haben. Außerdem sollte man bezüglich Tourenplanung und Orientierung fit sein. Auf vorhandene Spuren darf man in dieser Gegend (wie eingangs erwähnt) nicht unbedingt hoffen. Gerade bei schlechter Sicht kann die Routenfindung also durchaus eine Herausforderung sein. Auch eine eigenständige Beurteilung der Lawinensituation gehört unbedingt zum Knowhow, will man diese Durchquerung ohne ortskundigen Führer angehen. Wer Zweifel hat, sollte sich unbedingt in professionelle Hände begeben. Aber selbstverständlich kann man über das Nockberge-Trail-Buchungscenter auch gleich online einen Bergführer dazu buchen, bzw. sich einer geführten Gruppe anschließen. Fazit: Solide Grundkondition obligatorisch; und ohne Guide ist die Tour nur etwas für Leute mit Erfahrung!

Die Nockberge – Nockerl, das sind wohlgeformte Klößchen. Oder wie ein österreichischer Kollege sagte: „Diese Berge zeichnen sich durch ihre weiblichen Rundungen aus….“ Dazu fällt die Weite dieser Landschaft ins Auge. Doch diese Weite und die runden Kuppen machen das Gebirge auch recht anfällig für den Wind. Und in der Tat, der Wind ist wohl der älteste Bewohner dieser Berge. Geradezu märchenhaft schön sind die Passagen mit dem lichten Lärchenwald. Legt man hier bei Neuschnee und Sonnenschein seine Spur zwischen den herrlichen alten Bäumen hindurch, wird man den meditativen Charakter dieser Unternehmung spüren und schnell ins Schwärmen kommen. Da die Route ganz häufig über die für die Nockberge typischen breiten Rücken und Grate führt, bietet der Trail ganz fantastische Ausblicke.

Mein persönliches Fazit: Der Nockberge-Trail entspringt keiner alpinen Tradition, sondern wurde von Touristikern erfunden. Das nimmt der Unternehmung jedoch keineswegs ihren Reiz – im Gegenteil: Die Idee, eine Skidurchquerung für Traverse-Neulinge zu schaffen und dabei auch auf Komfort nicht verzichten zu müssen, ist absolut gelungen. Ich habe wirklich 4 tolle Tage erlebt und allein das Gefühl auf Ski ca. 70 km zurückgelegt zu haben, ist großartig!

Der Nockberge-Trail

Alle Etappen - alle Infos mit Bildern und GPS-Tracks

Modulare Buchungsmöglichkeit

  • Die Wildnis und Wellness Skitraverse in den Nockbergen ist Österreichs erster online buchbarer Skitouren-Trail! Das Trail-Buchungsportal bietet grenzenlose Wahlmöglichkeiten und einen umfassenden Service: Motto: Sie starten WANN Sie wollen, WO Sie wollen, gehen MIT WEM Sie wollen und vor allem WIE Sie wollen! Entlang des Nockberge-Trails stehen ausgewählte Partnerbetriebe, ein praktischer Gepäck- und Shuttle Service und eine Trail-Hotline zur Verfügung. Die einzelnen Leistungen sind individuell und modular buchbar.

Tourismus-Kontakt


Kärnten Werbung

Völkermarkter Ring 21-23
A-9020 Klagenfurt

Telefon: +43/463/3000
E-Mail: nfkrntnt
Internet: Nockberge-Trail.com

Autor: Bernhard Ziegler