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La Palma - Wandern auf der Kanaren-Insel

Tanz auf dem Vulkan - Wandern auf der Vulkanroute
Tanz auf dem Vulkan - Wandern auf der Vulkanroute

La Palma bietet fantastische Wandermöglichkeiten: Die Ruta de los Vulcanes (Vulkanroute) gehört zu den schönsten Wandertouren auf der Kanaren-Insel.

Beim Winter gehen die Meinungen und Wünsche auseinander: Die einen können es gar nicht erwarten bis der Schnee die Landschaft endlich verzaubert hat und sie wieder die geliebten Ski oder Schneeschuhe anschnallen können. Die anderen könnten auch gut und gerne darauf pfeifen – sie würden am liebsten das ganze Jahr auf Schnee und Kälte verzichten und dafür noch ein bisschen im T-Shirt Bergwandern gehen. Aber auch das geht während der Wintersaison, und zwar in südlichen Gefilden, auf der zauberhaften Kanaren-Insel La Palma.

La Isla Bonita - die schöne Insel

Auf der Vulkanroute im Kiefern-Urwald
Auf der Vulkanroute im Kiefern-Urwald

Diese Kanaren-Insel wird nicht umsonst La Isla Bonita genannt, die schöne Insel. Hier ist das Klima auch während der Wintermonate ideal zum Wandern. Am Tag hat es unten an der Küste zwischen 19 bis 24 Grad, in der Nacht meist etwa 18 Grad. Auf den Bergen, die eine beachtliche Höhe von über 2400 Metern erreichen, muss man sich natürlich schon etwas wärmer anziehen, denn dort bläst häufig ein kräftiger Wind. Dafür ist das Meer mit ca. 20 Grad durchaus noch zum Baden geeignet - zumindest wenn man kein Warmduscher ist...

Vulkanroute - Sonnenuntergang
Vulkanroute - Sonnenuntergang

Doch die Insel ist keine reine Badeinsel – ideal ist eine Kombination aus Aktiv- und Erholungsurlaub. Tourenmöglichkeiten finden sich in Hülle und Fülle: Es gibt aufregende Routen zu Wasserfällen, wilde urwaldähnliche Vegetation, Steinzeithöhlen und Felszeichnungen, eine Wanderung in die Schlucht Las Angustias, die Schlucht der Beklemmungen oder auch der Ängste genannt – und nicht zuletzt erwarten den Bergsteiger die kargen Vulkanberge im Süden der Insel mit einer ganz fantastischen Route, der Ruta de los Vulcanes. Dazu startet man auf einer Höhe von über 1400 Meter bei El Pilar – ein wunderbarer Rast- und Grillplatz übrigens – ganz sauber und perfekt angelegt. Zu Beginn wandert man durch einen zauberhaften Kiefernwald. Die Pinos Canarias haben sehr lange Nadeln, und sie sollen oft sogar Waldbrände überleben und nach dem Feuer wieder austreiben. Wie in einem verwunschenen Märchenwald kommt man sich in dieser Zone vor, in der häufig die Wolken hängen bleiben, so dass sie von dichtem Nebel eingehüllt ist.

Vulkanroute - am Gipfel Deseada
Vulkanroute - am Gipfel Deseada

Nach etwa eineinhalb Stunden erreicht man dann die karge Mondlandschaft der Vulkangipfel. Hier geht es dann immer entlang des Kammes – von Gipfel zu Gipfel – Richtung Süden. Wenn man nicht aufs Auto angewiesen ist, kann man die etwa 17 km lange Durchquerung komplett machen, ansonsten dreht man irgendwo um und geht auf gleichem Weg wieder zurück. Man bewegt sich bei dieser Bergtour in einer ganz außergewöhnlichen, bizarren Landschaft, dominiert von den Braun- und Schwarztönen des Vulkangesteins. Und dort, wo sich das Grün der Wälder wieder durch das karge Vulkangestein kämpft, darf man auch ganz fantastische Farbkontraste erleben. Man wandert hier also oft durch die Wolken- und Nebeldecke hinauf ins Licht, was für ganz besondere, unvergessliche Impressionen und tolle Fotomotive sorgt. Bei klarer Sicht rückt auch immer wieder der höchste Berg Spaniens, der Teide (3718 m) ins Blickfeld. Dieser riesige Berg der Nachbarinsel Teneriffa spitzt aufgrund seiner Höhe häufig durch die Wolkendecke und ist wirklich eine Sehenswürdigkeit.

Vulkanroute - karge Berge ganz im Süden
Vulkanroute - karge Berge ganz im Süden

Die Hauptrouten auf der Insel sind übrigens perfekt ausgeschildert und gepflegt. Man findet auf den gängigen Wanderrouten immer frische Markierungen und die Wege sind sehr gut angelegt. Wer dennoch nicht auf eigene Faust eine Tour unternehmen will: es gibt örtliche Veranstalter, bei denen man geführte Wanderungen buchen kann. Dann wird man meist am Hotel mit dem Bus abgeholt und hat einen deutschsprachigen Führer für die Tour. Aber selbst mit einer Karte (und da gibt es ganz gute) sowie dem Wanderführer La Palma vom Rother Verlag kommt man schon recht weit.

Der Norden der Insel weist übrigens eine komplett andere Charakteristik als der karge Süden auf. Hier ist alles sehr grün, und daher wird die Insel auch La Isla Verde, die Grüne Insel genannt. Im nördlichen Teil befindet sich mit dem Roque de los Muchachos (2423 m) der höchste Berg der Insel. Auf ihm befindet sich auch das Observatorium mit dem weltweit größten Spiegelteleskop. Einen Ausflug ist auch dieser Berg wert, auch wenn man mit dem Auto auf einer Straße fast die Gipfelhöhe erreicht. Der Berg gehört zum Parque Nacional de la Caldera de Taburiente.

Auf La Palma gibt es also traumhaft schöne Touren; Berge, die eine komplett andere Charakteristik aufweisen als unsere Alpen und genau das macht die Sache so reizvoll und spannend.

Infos kompakt

Mountainbiken

Auch das ist sehr beliebt auf der Insel. Es gibt fantastische Trails; Räder kann man mieten.

Mietwägen

Sind günstig auf La Palma. Ein Kleinwagen kostet in der Woche ca. 180 Euro (inkl. Vollkasko). Allerdings können die dann auch mal ein bisschen klapprig daherkommen.

Sprit

Auch Benzin ist vergleichsweise günstig (der Liter kostet etwas mehr als ein Euro)

Unterkünfte

Nebel Hotels unterschiedlicher Kategorien, findet man auch schöne kleine Fincas zum Mieten.

Wetter - klimatische Unterschiede

Da die Wolken häufig von Nordosten heranströmen, ist der Südwesten oft wetterbegünstigt.

Essen

Während große Hotels meist auch eine große Bandbreite an europäischer Küche anbieten, findet man auf der Insel viele Restaurants mit einheimischen Spezialitäten. Neben den beliebten Tapas kann man oft auch sehr gut Fisch essen.

Autor: Bernhard Ziegler