Atemberaubende Aussicht über die Gipfel und rasante Bergabfahrten: Mit dem E-Bike steht dieses Abenteuer allen Altersklassen offen. Das elektronische Radeln am Berg macht aber noch mehr Spaß, wenn man einige grundlegende Regeln beherzigt. Mit den folgenden 10 Tipps sorgst du für maximales Fahrvergnügen und Sicherheit am Berg.
1. Sich langsam vortasten - Mit einem E-Bike lassen sich die Höhenmeter auch ohne Monsterkondition zurücklegen. Trotzdem sollten es Anfänger langsam angehen lassen. Schließlich ist man am Berg auf sich gestellt und Hilfe ist nicht so schnell verfügbar wie im Tal. An das E-Bike mit all seinen Eigenheiten muss man sich erst gewöhnen, deshalb beginnt man am besten mit kurzen Touren. Wer sich sicher fühlt, kann dann Schwierigkeit und Länge immer weiter steigern. Außerdem sollte man sich bereits vor einer Bergtour im Flachen mit dem Sportgerät vertraut machen und Ausstattung und Funktionsweise des Bikes gut kennen.
2. Gute Planung ist das A und O - Touren mit dem E-Bike sollten noch akribischer geplant werden als solche mit dem Bio-Bike. Schließlich legst du damit größere Distanzen zurück und ein Irrweg hat mehr Konsequenzen. Außerdem kommt als weiterer limitierender Faktor die Akkureichweite dazu. Eine sorgfältige Berechnung der Route ist also unerlässlich, nutze dafür am besten einen der zahlreichen Online-Routenplaner. Unbedingt im Blick behalten:
3. Pannen selbst beheben können - Es ist ratsam, auf kleinere Radpannen vorbereitet zu sein und die wichtigsten Reparaturen selbst durchführen zu können. Denn im Gebirge ist kein Pannendienst zur Stelle und wer schiebt schon gern sein kaputtes E-Bike den Berg hinunter? Wer sich mit seinem Bike beschäftigt und im Vorfeld die wichtigsten Kniffe lernt, weiß sich dann am Berg schnell zu helfen. Mit dem richtigen Werkzeug im Gepäck lassen sich Kettenriss, Platten oder sogar Bremsenprobleme unterwegs selbst beheben.
Tipp: Eine fachgerechte, regelmäßige Wartung von E-Bikes verringert ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für Pannen am Berg!
4. Die Akkureichweite einkalkulieren - Bei Ausflügen mit dem E-Bike solltest du die Reichweite des Akkus immer gut im Blick haben – das gilt im Besonderen für Touren am Berg! Die Akkureichweite hängt ab von
Aber auch schweres Gepäck wirkt sich deutlich auf die Akkureichweite aus. Bei längeren Touren benötigst du eventuell einen zweiten Akku. Am besten mit kürzeren Fahrten im Gebirge ein Gefühl dafür entwickeln, wie lange eine Akkuladung hält.
5. Immer sitzend fahren - Wer das klassische Mountainbike gewöhnt ist, kommt schnell in Versuchung bei Steigungen den Sattel zu verlassen. Beim Bio-Bike ist das eine effektive Taktik für mehr Kraft beim Treten und Kontrolle über das Gefährt. Auf dem E-Bike solltest du jedoch immer sitzen bleiben: Wenn man im Stehen fährt, schiebt der Motor unregelmäßig und es kommt zu ineffizienter Kraftübersetzung.
6. Steile Passagen mit der richtigen Technik meistern - Ein Steilstück beim Bergauffahren lässt sich leichter mit der richtigen Technik bewältigen: Gehe mit dem Oberkörper tiefer in Richtung des Lenkers und lege die Ellbogen seitlich am Körper an. Gleichzeitig kannst du versuchen, den Lenker ein wenig nach hinten unten zu ziehen. So bleibt dein Vorderrad am Boden und dein E-Bike schön stabil. Zur Erinnerung: Sogar bei sehr steilen Passagen, solltest du nicht aufstehen!
7. Bergauf anfahren trainieren - Der Motor von E-Bikes hat eine kurze Latenzzeit, das heißt nach dem ersten Tret-Impuls dauert es bis zu einer Sekunde – dann erst setzt die Motor-Unterstützung ein. Das Anfahren im steilen Gelände benötigt deshalb ein wenig Übung. Trainiere das also am besten vor deiner großen Bergtour.
So geht das Anfahren am leichtesten: Das Bike im Winkel von 45 Grad quer zur Steigung hinstellen, den bergseitigen Fuß auf den Boden stellen und den talseitigen Fuß auf das Pedal (ungefähr 1-Uhr-Position des Pedals). Einen leichten Gang einlegen, das Bike auf Turbomodus stellen und mit den Schultern tief zum Lenker gehen. Dann den Lenker nach unten ziehen und dynamisch lostreten.
8. Beim Bergabfahren: Kurven korrekt fahren - Wenn es dann endlich soweit ist und man den Berg hinuntersaust, gilt es ebenfalls einiges zu beachten. Vor allem in den Kurven solltest du die korrekte Fahrtechnik anwenden. Bremse die Kurve im Vorhinein stark an und beschleunige dann leicht in der Kurve. Außerdem ist es hilfreich, bei der Einfahrt schon aus der Kurve herauszublicken.
Achtung: Mit der Vorderbremse solltest du in der Kurve wenig bis gar nicht bremsen, denn das Vorderrad muss auf jeden Fall stabil bleiben und eine gute Traktion aufweisen.
9. Bergab Akku sparen - Rollt das E-Mountainbike den Berg hinab, dann sollte man die Schwerkraft ihren Teil tun lassen – und Akku sparen. Dazu schaltet man den Motor entweder ganz aus oder auf die kleinste Stufe (den Economy-Modus). Mittlerweile gibt es sogar Bikes, die durch die sogenannte Rekuperation beim Bergabfahren Energie gewinnen können.
10. Rücksichtsvoll gegenüber Wanderern sein - Schließlich ein letzter Tipp, damit uns das E-Biken in den Bergen längerfristig erhalten bleibt: Als E-Biker solltest du immer Rücksicht auf Wanderer und Spaziergänger nehmen. Denn nur wenn das Zusammenleben mit anderen Sportlern positiv und friedlich ist, können alle mit Freude die Berge genießen. Das bedeutet, langsam und mit Abstand zu überholen sowie immer kontrolliert und auf Sicht zu fahren. Bei schmalen Wegen steigst du am besten ab und schiebst das Bike an den Fußgängern vorbei.
Ein wenig Hausverstand und Rücksichtnahme sind also auch beim E-Biken angesagt. Wer in den Bergen unterwegs ist, sollte sich außerdem besonders gut vorbereiten und mit kleinen, einfachen Touren beginnen. Neben der persönlichen Kondition gilt es hier, ebenfalls die Akkureichweite im Auge zu behalten. Sehr empfehlenswert: sich die wichtigsten Fahrtechniken am Berg von Profis beibringen zu lassen. Dann steht dem Bergabenteuer auf zwei Rädern nichts mehr im Wege!