Der unnachahmliche Geruch eines sonnenheißen Latschenfilzes ist vielen Bergsteigern genauso ins Gedächtnis gebannt wie dessen Undurchdringlichkeit. Manchmal scheint es im Dickicht als würde man unter einer Glaskuppel hindurchwandern, die von oben aufgeheizt wird.
Obwohl aromatischer Latschenduft stets die Wärme vergangener Sommertage herbeizaubert, ist die immergrüne Latsche mehr ein Winter- als ein Sommerbaum. Der Winter mit seiner Schneelast formt die knorrigen Latschen zu einem wirren Astgeflecht. Damit festigen die kleinen Bäume wiederum Schneemassen als Lawinenschutz für die Menschen im Tal. Außerdem ist Latschenkiefer eine Heilpflanze bei genau den Krankheiten, die die Menschen während des kalten Winters befallen. Traditionelle Anwendungsgebiete sind Atemwegs- und Erkältungskrankheiten sowie Muskel-, Nerven- und rheumatische Schmerzen.
Pinus mugo / Kieferngewächse
orange-gelb
Mai bis Juni
1 bis 3 Meter (oft liegend)
ungiftig
Kampfzone oberhalb der Baumgrenze in den Randalpen. Auch die Latschenkiefer ist eine geschützte Pflanze!
Autorin: Astrid Süßmuth (Heilpraktikerin)