Der Gute Heinrich ist eine in Vergessenheit geratene Gemüsepflanze, ein sog. Wildgemüse. Wo sie in den Bergen wächst, ist oder bestand einst eine Almsiedlung. Auch wenn seine gelbgrünen Blüten ganz unauffällig sind, ist der Gute Heinrich durch die grieselig bemehlte Unterseite der dreieckigen Blätter stets einwandfrei zu identifizieren.
Im Mittelalter zählte der gute Heinrich zu den meistangebauten Gemüsepflanzen. Er wurde roh verzehrt oder als Spinat gekocht. Vor allem in den Bergen wurde er gerne kultiviert, da er gegenüber Untergrund und Klima relativ anspruchslos ist.
Die kulinarische Verwendung des Guten Heinrichs ist aber nicht auf das Blattgrün beschränkt, im Balkan stellt man aus zerstoßenen Rhizomen (Sprossachsensystem) ein wie Erdnussbutter schmeckendes Konfekt her. Für Bergsteiger lohnt es sich aber eher, die Brotzeit mit ein oder zwei schmackhaften Blättchen des Wildgemüses aufzupeppen.
Chenopodium bonus-henricus / Fuchsschwanzgewächse
gelbgrün
Mai bis Oktober
20 bis 80 cm
ungiftig / Wildgemüse
Zerstreut in Unkrautbeständen, vor allem im Umkreis bäuerlicher (Alm-) Siedlungen
Autorin: Astrid Süßmuth (Heilpraktikerin)