Sie ist eine der schönsten Alpenpflanzen überhaupt – und wie kaum eine andere Blume dazu geeignet, den Betrachter in die schönsten Träume vom Bergfrühling und wärmenden Sonnenstrahlen zu versetzen – auch, und vor allem besonders dann, wenn das verklärt betrachtete Vorkommen auf der eigenen Fensterbank ist!
Die Schönheit der Narzissenblüten wirkt fast ätherisch... Als die Frühlingsgöttin Persephone dereinst im alten Griechenland von dem in Liebe entbrannten Unterweltsgott Hades entführt wurde, soll sie gerade auf Bergeshöhen inmitten einer Narzissenwiese gesessen haben – die Narzisse verkörpert damit im antiken Mythos unwiderstehliche Sehnsucht, die wildesten Frühlingsgefühle, und aber auch einen Hauch von Gefahr. Kein Wunder, schließlich ist die Pflanze ziemlich giftig!
Noch vor 70 Jahren konnte man auch im bayerischen Voralpenland die herrlichen Narzissenwiesen bestaunen, leider ist die betörend schöne weiße Blume mit dem leuchtend gelborangenen Sonnenkranz in ihrer Mitte durch Raubbau selten geworden und nur noch in wenigen Gebieten – wie etwa bei Bad Aussee (im steirischen Salzkammergut) in freier Natur zu finden. Oder in Garten und Balkon als kleiner Frühlingsgruß von den Bergen.
Narcissus poeticus / Amaryllisgewächse
weiß
April bis Mai
40 bis 60 cm
giftig
Die Dichternarzisse bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Bergwiesen bis 1600 m Höhe. Sie ist eine geschützte Pflanze!
Autorin: Astrid Süßmuth (Heilpraktikerin)