Anfahrt: A95 München-Garmisch, Fernpaß, Imst, dann weiter auf der Landstraße (314) ins Ötztal. Über Ötz, Längenfeld und Sölden nach Zwieselstein. Hier biegt man rechts ins Venter Tal ab und weiter nach Vent. Hier zweigt man unmittelbar vor der Brücke über die Venter Ache rechts ab und fährt über eine kleine Bergstraße zu den Rofenhöfen. Beschränkte Parkmöglichkeiten.
Navi-Adresse: A-6458 Vent, Rofenstraße 3
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Vent, Gasthof Rofenhof (2014 m) im hintersten Ventertal
Route: Hüttenanstieg: Von den Rofenhöfen marschiert man flach hinein ins Rofental. Meist ist durch die Schneekatze eine breite komfortable Spur vorhanden. Nach etwa einer Stunde erreicht man die Talstation der Materialseilbahn. Nun geht es nach rechts, ungefähr entlang des Sommerweges, über die steilen Südhänge hinauf. Auf ca. 2400 Meter angelangt, findet man wieder flacheres Gelände vor und kann sich an den Markierungsstangen orientieren. Sie weisen einem den Weg um den Platteirücken herum. Dabei ist mit dem Vernagtegg eine manchmal etwas heikle, ausgesetzte Stelle zu passieren. (Je nach Verhältnissen schauen hier Sicherungsseile aus dem Schnee heraus oder nicht.) Anschließend traversiert man Richtung Nordwesten zum Vernagtbach. Über eine Brücke geht es auf die andere Talseite und über den anschließenden Hüttenhang, nach links ausholend, hinauf zum großen Haus, der Vernagthütte, auf 2766 m. (3,5 Stunden)
Gipfelanstieg: Von der Hütte in nordwestlicher Richtung entlang der Seitenmoräne, bis man auf ca. 2800 Meter nach Norden zum Vernagtferner hinüberquert. Man überwindet eine Stufe zwischen Fels- und Eisabbrüchen und erreicht so die weite und flache Gletscherfläche des Vernagtferners. Nun dreht man nach rechts, Richtung Nordost auf den mächtigen Felssporn zu, der sich von der Petersenspitze herunterzieht. Rechts an der beschriebenen Felsinsel vorbei (Achtung Spalten!) und in einem Linksbogen auf das oben sehr steile Brochkogeljoch (3423 m) zu. Die letzten sehr steilen Meter müssen die Ski oft getragen werden - häufig ist dies über apere Felsen möglich. Nun traversiert man flach unter der steilen Nordwand des Brochkogel hindurch und in östlicher Grundrichtung auf die Wildspitze zu. Über einen steilen Hang (Spalten!) erreicht man in Spitzkehren ein weiteres Gletscherbecken. Jetzt südwärts in den flachen, weiten Sattel unterm Gipfel. Skidepot. Über den nun folgenden Westgrat - dabei eine kurze, felsige, ausgesetzte Steilstufe überwindend - zum Gipfel mit Kreuz und überragender Aussicht. Der meist unschwierige Grat weist häufig einige Blankeisstellen auf und wird deshalb meist mit Steigeisen begangen. Der zwei Meter höhere Hauptgipfel (ohne Kreuz) kann über den Firngrat (weiter Richtung Nord) ebenfalls erreicht werden.
Abfahrt: 1. Wie Aufstieg.
2. Bei einer Rückkehr nach Vent bietet sich eine schöne, aber sehr anspruchsvolle direkte Talabfahrt an: Über das Mitterkarjoch (3468 m) kann man extrem steil zum Mitterkarferner abfahren (oder abklettern - Seil oft hilfreich) und weiter in südöstlicher Grundrichtung zur Breslauer Hütte (2840 m - nur Winterraum geöffnet). Von hier Richtung Osten und hinunter nach Vent.
Alternative: Aus dem Pitztal: Die Wildspitze wird heute überwiegend als Tagestour aus dem Pitztal gemacht. Natürlich unter Benutzung der Bahnen. Zeit: 2,5 bis 3 Stunden. Höhendifferenz 750 Hm (inkl. 70 Hm Gegenanstieg beim Rückweg). Routenbeschreibung, Bilder und GPS-Daten finden Sie
hier.
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwere bis anspruchsvolle Skihochtour. Der höchste Nordtiroler Berg ist natürlich eines der begehrtesten Ziele der Ostalpen. Dieser großartige, aussichtsreiche Doppelgipfel befindet sich in mitten der größten Gletscherflächen der Ötztaler Alpen. Der hier beschriebe Weg stellt die klassische, lange Route dar - eine großartige, alpine und anstrengende Skihochtour. Riesige, spaltige Gletscherflächen, ein steiles Joch und ein häufig mit Steigeisen zu begehender Grat mit Felsstufe (I bis II UIAA) stehen hier auf dem Programm. Rein skifahrerisch gibt es wegen der zum Teil sehr flachen Gletscherbecken interessantere Touren. Die erwähnte Abfahrtsvariante über das Mitterkarjoch ist kurzzeitig extrem steil und somit auch als sehr anspruchsvoll einzustufen!
Lawinengefahr: Mittel beim Hüttenaufstieg (vor allem bei viel Neuschnee und Erwärmung droht auf dem steilen Südhang Gefahr)
Mittel auf der Route von der Hütte zum Gipfel. (Achtung unterm Brochkogeljoch und in der Steilstufe unterm Gipfel.)
Die Abfahrtsvariante über das Mitterkarjoch verlangt absolut sichere Verhältnisse. Dies gilt auch für den unteren Bereich dieser Route, die lawinenbedroht sein kann.
Exposition: West, Südwest
Aufstiegszeit: Rofenhöfe – Vernagthütte: 3,5 Stunden; Vernagthütte – Wildspitze: 4 Stunden
Tourdaten: Insgesamt 1750 Höhenmeter; Rofenhöfe – Vernagthütte: 750 Höhenmeter; Vernagthütte – Wildspitze: 1000 Höhenmeter. Distanz: 7,5 km Hüttenanstieg; 7 km Gipfelanstieg - gesamt 14,5 km
Beste Jahreszeit: März bis Mai
Stützpunkt: Vernagthütte (2766 m) der DAV-Sektion Würzburg, Telefon Hütte: 0043/664/1412119, Telefon Tal: 0043/5254/8128, Fax Tal: 0043/5254/8128. Bewirtschaftet in der Wintersaison: von Anfang März bis Mitte Mai; in der Sommersaison: von Anfang Juli bis Ende September. Schlafplätze: Zimmerlager/Betten: 50 Plätze;Matratzenlager: 81 Plätze; schöner Winterraum: 16 Plätze, nicht versperrt.
Karte: Alpenvereinskarte Ötztaler Alpen – Wildspitze mit Skirouten, Blatt 30/6, 1:25.000.
Erhältlich in unserem
AV-Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler; Bilder: Stefan Herbke und BZ (Vorschaubild)