Anfahrt: A8 Richtung Garmisch-Partenkirchen bis zum Autobahnende. Dann über Garmisch auf der B2 bis Mittenwald und die Bundesstraße danach bei Leutasch / Schanz verlassen. Nun Richtung Leutasch halten. Dann weiter Richtung Oberleutasch bis schließlich rechts eine Straße Richtung Klamm abzweigt. Dieser Straße ins Gaistal hinein folgen bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Mautparkplatz in Oberleutasch / Klamm. Am besten man parkt gleich beim ersten Parkplatz nach der Mautstelle (Parkplatz 1 / Stupfer). Gebühr: 4 Euro pro Tag (sofern die Mautstelle besetzt ist)
Route: Man geht die Straße einige hundert Meter zurück und folgt nach einer Info-Wand und einer kleinen Brücke dem Weg links hinauf (Schild: Wettersteinhütte). Zunächst über eine Forststraße, später über einen Wanderpfad, gelangt man so in 1 1/2 Stunden zur schön gelegenen Wettersteinhütte (1731m). Von dort weiter zur Wangalm hinauf und dann auf deutlichem Pfad über von großen Felsbrocken durchsetzte Wiesen den gewaltigen Südwänden von Scharnitzspitze und Schüsselkarspitze entgegen. Man erreicht einen schönen Rastplatz, vom dem aus der Südsteig in westlicher Richtung beginnt (Wegweiser zur Rotmoosalm).
Zunächst übersteigt man den Telfer Leger (2034m) und befindet sich nun auf dem aussichtsreichen Höhenweg im Süden des Wettersteinkamms (Murmeltiergebiet!) mit herrlichen Blicken auf die Mieminger Kette. Zweimal verliert man etwas an Höhe: Und zwar einmal, wenn der Steig zur gemütlichen Rotmoosalm (1904m) hinunter leitet und das andere Mal, wenn man am Steinernen Hüttl (1925m) vorbeikommt, einer urigen kleinen Jausenstation. In beiden Fällen geht’s kurz danach wieder hinauf. Vor dem Feldernjöchl, wo der Weg von Ehrwald herauf kommt, quert man einen sehr steilen Geländeabbruch auf einem schmalen Band (vorsichtig gehen!). Knapp 5 1/2 Stunden nachdem man die Wettersteinhütte verlassen hat (Pausen nicht eingerechnet), steht man am Zugspitz-Gatterl, dem Übergang zu Zugspitzplatt und Reintal. Ein Drahtseil hilft über die harmlose Felspassage hinweg. Eine Stunde später hat man die Knorrhütte (2052m) erreicht. Übernachtung.
Am nächsten Tag steigt man ins Reintal ab, wobei es Geschmacksache ist, ob man nach der Hütte zunächst lieber in der „Falllinie“ über das steile Schotterfeld absteigt oder den Weg nimmt, der rechts rasch an den Fuß der Felswand führt. Beide Wege kommen weiter unten wieder zusammen. So steigt man aussichtsreich in das liebliche Reintal ab und erreicht nach 1 1/2 Stunden die Reintalangerhütte, von der man sich gar nicht so leicht trennen kann, wenn man es sich bei schönem Wetter am Ufer der Partnach erst mal gemütlich gemacht hat. Anschließend geht’s weiter abwärts, an einem hübschen Wasserfall und der Blauen Gumpe vorbei bis man die Bockhütte erreicht hat (schon wieder ein herrlicher Platz zum Einkehren ...). Fünf Minuten nach der Bockhütte folgt man dem Wegweiser nach rechts Richtung Schachen / Meilerhütte. Steil windet sich der Steig etwa eine Stunde lang hinauf ins Oberreintal, ehe der Weg nach links auf den Schachen abzweigt. Ein verwegenes und sehr aussichtsreiches Steiglein (einige Seilsicherungen) führt durch steiles, von Latschen bewachsenes Felsgelände hinauf zum Schachen (herrlicher Aussichtspunkt, Besichtigung des Jagdschlosses von König Ludwig II. und eines Alpenpflanzengartens sind lohnenswert). Vom bewirtschafteten Schachenhaus ist man dann in 1 1/2 Stunden auf der Meilerhütte, die wie ein Adlerhorst auf der Höhe zwischen Frauenalpl und Leutascher Platt thront. Übernachtung (oder, wenn die Meilerhütte schon geschlossen, bereits hat vorher am Schachen.).
Von nun an geht’s bergab – im wahrsten Sinn des Wortes: Nordseitig der Meilerhütte ist beim Abstieg über steiles, etwas ausgesetztes Schrofengelände Vorsicht geboten. Danach eine Abzweigung zu Beginn eines Schotterfeldes: Rechts geht’s über den ausgesetztes Söllerpass hinunter ins Tal. Wir nehmen aber die leichtere, wenn auch längere Abstiegsvariante geradeaus durchs Berglental (auch Bergleintal). Knapp 2 1/2 Stunden nach der Meilerhütte erreicht man auf etwa 1230 Metern Höhe unten das Bett des Berglbachs und verlässt es aber auch gleich wieder. Man folgt dem Waldweg Richtung Süden bis man nach einer weiteren halben Stunde zu einer Kreuzung gelangt. Hier geht’s rechts (Schild: „Lehner / Oberleutasch“). Eine Holzbrücke führt einen über einen Bach, es geht an einem Weidezaun entlang bis man den Ortsteil Lehner erreicht hat. Nur kurz hat man Teer unter den Wanderschuhen, dann folgt man einem gelben Schild Richtung Leutsch-Gasse und kommt so auf einem Spazierweg später auch nach Kirchplatzl. Dort Richtung Gasthof Birkegg halten, an ihm vorbei in den Wald hinein, bei einer Verzweigung links, dann quert man einen herrlichen Lärchenhain und geht immer geradeaus bis zum Ortsteil Klamm. Wenn die Straße bergab führt und unten eine scharfe Linkskurve macht, folgt man dieser Kurve nicht, sondern kürzt geradeaus über einen Wiesenweg ab. Bei einigen Anwesen links und dann erkennt man wieder die Stelle, an der man die Wanderung einige Tage zuvor begonnen hat. Von hier nur noch wenige Minuten zurück zum Mautparkplatz (Gehzeit von Lehner bis zum Auto etwa 1 1/2 Stunden.).
Charakter/Schwierigkeit: Ungemein lohnenswerte und abwechslungsreiche Rundtour, die sich jeder geübte Bergwanderer mit Kondition und Trittsicherheit zutrauen darf. Empfehlenswert sind zwei oder drei Übernachtungen. (Die im Text erwähnten Übernachtungen sind also nur als Möglichkeiten zu verstehen, es gibt genug Alternativen. Denn nicht weniger als neun gemütliche Hütten liegen auf dem Weg! Achtung, nicht auf jeder kann man übernachten.) Kleiner Haken: Der Rückweg zum Auto über Leutasch / Gasse und Kirchplatzl zieht sich etwas.
Gehezeit: Mautparkplatz – Wettersteinhütte/Wangalm 1 1/2 Std.;
Wettersteinhütte/Wangalm – Knorrhütte 6 bis 6 1/2 Std.,
Knorrhütte – Reintalangerhütte 1 1/2 Std.;
Reintalangerhütte-Schachenhaus 3 1/2 Std.,
Schachenhaus – Meilerhütte 1 1/2 Std;
Meilerhütte – Mautparkplatz über Berglental 4 1/2 - 5 Std. (über Söllerpass ca. 45 Min. kürzer).
Tourdaten: Insgesamt müssen auf dieser Tour etwa 2.700 Höhenmeter (jeweils im Auf- und Abstieg) überwunden werden.
Beste Jahreszeit: Juli bis Anfang Oktober
Stützpunkt: 1. Wettersteinhütte (1731m), privat, 38 Schlafplätze, ganzjährig geöffnet außer April und November, Tel: 0043/676/4341741.
2. Wangalm (1751m), privat, 20 Schlafplätze, geöffnet Ende Juni bis Mitte Oktober, Tel: 0043/664/2112749
3. Rotmoosalm (1904m), privat, 12 Schlafplätze (Übernachtung nur nach Voranmeldung!), bewirtschaftet Ende Mai bis Mitte Oktober, Tel: 0043/664/4226149.
4. Steinernes Hüttl (1925m), privat, Jausenstation geöffnet von Mitte Juli bis Mitte Oktober.
5. Knorrhütte (2052m), DAV, 120 Schlafplätze, bewirtschaftet von Mitte Mai bis Anfang Oktober, Tel: 0049/(0)8821/2905;
6. Reintalangerhütte (1367m), DAV, 90 Schlafplätze, bewirtschaftet von Ende Mai bis Mitte Oktober, Tel: 0049/(0)8821/2903.
7. Bockhütte (1052m), privat, Jausenstation, bewirtschaftet von Ende Juni bis Mitte September.
8. Schachenhaus (1866m), privat, 17 Betten, 48 Lager, bewirtschaftet von Ende Mai bis 3. Oktober, Tel: 0049/(0)8821/2996 oder 0049/(0)172/8768868.
9. Meilerhütte (2366m), DAV, 110 Schlafplätze, bewirtschaftet von Mitte Juni bis Anfang Oktober, Tel: 0049/(0)8821/2701.
Tipp: Für den Schachen sollte man etwas Zeit einkalkulieren. Das kleine Schloss von König Ludwig II. ist sehenswert und kann von Anfang Juni bis Anfang Oktober nur mit Führung besichtigt werden (täglich 11, 13, 14 und 15 Uhr), Eintritt 4 Euro. Der Alpengarten auf dem Schachen, eine Außenstelle des Botanischen Gartens in München, ist von Anfang Juli bis Mitte September von 8 bis 17 Uhr zugänglich, Eintritt 2 Euro.
Karte: Kompass Karte Wettersteingebirge (Nr.5), 1:50.000. Oder DAV-Karten Wetterstein- und Mieminger Gebirge, Mittleres Blatt undÖstliches Blatt (Nr. 4/2 und 4/3), jeweils 1:25.000.
Autor: Manfred Wöll