Anfahrt: Von Deutschland aus über verschiedene Anfahrtswege ins Rhônetal nach Visp. Mit dem Auto von Visp über Stalden (bis hier auch mit der Bahn) ins Saastal nach Saas Grund (1559 m; rund 20 km von Visp).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Saas Grund (1559 m)
Route: Hüttenaufstieg: Mit der Gondelbahn Saas Grund – Hohsaas bis zur Bergstation (dort befindet sich gleich das Hohsaashaus) oder zu Fuß vom Kreuzboden (das ist die Mittelstation der Seilbahn) über die Weissmieshütte (knapp 2 Std. von der Mittelstation). Infos über die Bergbahn.
Wer die Seilbahn gänzlich ablehnt, steigt von Saas Grund – Ortsteil „Unter dem Berg“ (nördlich der Ortsmitte) – über die Triftalp (2072 m), Kreuzboden und Weissmieshütte zum Hohsaashaus auf (1540 Hm, gut 5 Std.).
Man kann den Gipfel auch von der größeren Weissmieshütte (2728 m; 150 Lager; vgl. Tour Lagginhorn) angehen. Der Weg führt dann über einen steilen Moränenrücken zum Hohsaashaus (350 Hm; 1 Std.).
Gipfelanstieg: Vom Hohsaashaus führt der Weg in südöstlicher Richtung leicht hinab (Weg aus dem Fels gesprengt; im Winter Skiabfahrt, daher Fangnetze etc.) zum Nordrand des Triftgletschers bei 3080 m. An dessen Rand steigt man zunächst durch eine Spaltenzone bis auf knapp 3300m und wendet sich dann oberhalb der großen Spalten nach rechts zu einem flacheren Boden. In südlicher Richtung über diesen und einen steilen Firnhang hinauf bis auf etwa 3400 m. Von hier nach rechts Richtung Westen durch die Spalten (ohne Spur oder bei schlechter Sicht schwierig) auf den Gletscherrücken, der vom Westgipfel (P. 3820) in Nordwest–Richtung herabzieht. (Siehe auch Bild 2) Diesen hinauf und in einem Linksbogen bis zum Sattel zwischen Westgipfel und Weissmies. Von hier immer links des überwächteten Südwestgrates (einige Spalten!) und über den Gipfelhang zum höchsten Punkt. (Siehe auch Bild 5.) Insbesondere beim Übergang vom Südwestgrat zum Gipfelhang kann der steile Gletscher recht aper sein (Vorsicht bei entgegenkommenden Seilschaften, es gab schon einige tödliche Mitreißunfälle! (Evtl. verleihen einige Eisschrauben zusätzliche Sicherheit.) Vom Gipfel offenbart sich einem eine herrliche Aussicht auf die vielen weiteren Gipfel um Saas Fee und darüber hinaus.
Abstieg: Wie Aufstieg.
Charakter/Schwierigkeit: Bei guten Verhältnissen und einer vorhandenen Spur ist die Besteigung der Weissmies insgesamt nur wenig schwierig. (PD = wenig schwierig) Seil, Steigeisen und Pickel sind aber in jedem Fall erforderlich; Kletterkenntnisse dagegen nicht. In Eis und Firn beträgt die maximale Steilheit 40 Grad. Nicht unterschätzen darf man jedoch die Spaltengefahr, sowie die Tatsache, daß auf Abschnitten des Gipfelgrates ein Sturz (vorallem auch in der Seilschaft ) verheerende Folgen haben kann. Unterhalb 3400 m verändert sich die konkrete Wegführung vermutlich von Jahr zu Jahr erheblich. Zur Zeit der hier beschriebenen Begehung (Sommer 2001) mußte man sogar durch einen kleinen „Gletschertunnel“. Es dürfte aber zumindest während der Hauptsaison immer eine gute Spur gelegt sein. Im unteren Teil der Route kann Gefahr durch Eisschlag von den mächtigen Seracs links (Ost und Süd) der Route drohen.
Gehezeit: Aufstieg 3 bis 4 Stunden vom Hohsaashaus (von der Weissmieshütte eine Stunde mehr); Abstieg 2 bis 3 Stunden.
Tourdaten: 1050 Höhenmeter vom Hohsaashaus (bzw. 1400 Hm von der Weissmieshütte aus)
Beste Jahreszeit: Juli und August
Stützpunkt: Hohsaashaus (3098 m), Privateigentum, 36 Lager, bewirtschaftet von Ende Juni bis Anfang Oktober, Telefon: 0041 / 27 / 957 17 13 oder Natel 0041 / 77 / 28 41 79.
Ausrüstung: Komplette Hochtourenausrüstung.
Karte: Landeskarte der Schweiz Blatt 1329 Saas, 1:25.000; LKS 1:50.000, Blatt 5006 Matterhorn– Mischabel.
Autor: Dr. Johannes Landes; Bilder: Landes & Adobe Stock