Anfahrt: Pietramurata (254 m) liegt zwischen Trento und dem Nordende des Gardasees im Sarchetal, 20 km ab Riva del Garda. Am nördlichen Ortsende, vor der Brücke über die Sarca gibt es Parkmöglichkeiten und einen Hinweis auf die Ferrata.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplätze beim Steinbruch Pietramurata
Route: Zustieg: Rechts neben dem (ständig anwachsenden) Steinbruch über einen licht bewaldeten Rücken ins Bergsturzgelände am Fuß der Casale-Ostwand. Ungesichert über den Felsvorbau, dann links in einer längeren Querung zum neuen Einstieg der Ferrata (ca. 520 m; der ursprüngliche wurde weggesprengt!)
Via Ferrata Che Guevara: Soliden Sicherungen folgend auf den felsigen Buckel im Vorgelände der Wand mit der Bait dei Pini (620 m). Weiter ansteigend in eine winzige Scharte, dann in die riesige Felsmauer. Die Route weicht Steilaufschwüngen geschickt aus, nutzt Schwachstellen und gewinnt schließlich das markante Horizontalband, das die Obergrenze des hellgrauen Kalkgesteins bildet. Hier kurz nach links, dann über lange Bügelreihen nahezu senkrecht hinauf - das luftige Kernstück der Ferrata. Anschließend weniger steil (teilweise Spur) auf das grüne Maurizio-Band (ca. 1200m), wo man das Routenbuch entdeckt. Nach links über eine breite Geröllrinne (Drahtseil) und an einem mit Sträuchern bewachsenen Hang auf eine Grasterrasse (Tiefblick ins Sarcatal!). Weiter steil bergan, über zwei kurze, aber steile Aufschwünge (Drahtseile), dann nochmals mit Drahtseilhilfe an einem felsigen Nebengrat auf den Schlusshang und zuletzt flach nach rechts zum großen Kreuz, das unmittelbar am Wandabbruch steht.
Abstieg: 1. Über Wiesen leicht bergab zum nahen Rifugio Don Zio (1610 m), dann links mit der Markierung 411 auf einem Karrenweg am breiten Rücken des Dain Alt abwärts bis in die Gratsenke des Busòn (1345 m). Nun an durchlaufenden, zwischen die Buchen gespannten Drahtseilen der "Ferratina del Rampin" über die extrem steile Flanke abwärts. Eine Eisenleiter beschließt das zweite Klettersteigerlebnis des Tages und leitet in flacheres Gelände. Etwas tiefer stößt man auf eine Forstpiste, die zurückleitet nach Pietramurata.
2. Alternativer Abstieg: CAI-Markierung 427, Richtung Norden nach Sarca möglich; auf den ersten 250 „Tiefenmetern“ allerdings ebenfalls sehr steil, dazu unangenehm erdig mit Laub, bis Pietramurata knapp 3 Stunden. Bei Nässe keinesfalls ratsam!
Charakter/Schwierigkeit: Technisch überwiegend einfacher Klettersteig mit vielen Stellen in A und A/B - es gibt nur wenige B- und C-Stellen, die sind aber im oberen Bereich, also wenn die Kraft schon nachlässt, zu bewältigen. Insgesamt also eine nur mäßig schwierige, aber extrem lange Ferrata, ziemlich aufwendig gesichert, an den Steilpassagen lange Klammerreihen. Die letzten 300 Höhenmeter sind nur noch auf kurzen Abschnitten mit Drahtseilsicherungen versehen. Ganz wichtig: Durch die Ostexposition liegt die gesamte Route in der Vormittagssonne und unterwegs gibt es absolut kein Wasser! Auch der Abstieg vom Busòn ist sehr steil, mittlerweile aber mit einem durchlaufenden Seil gesichert. Bei Nässe ist von dem Klettersteig abzuraten.
Gehezeit: insgesamt 8 Stunden; (Klettersteig 5 Std., Abstieg 3 Std.)
Tourdaten: Höhendifferenz: 1380 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Frühling und Herbst bis zum ersten Schnee; im Sommer zu heiß! Früh am Morgen einsteigen.
Stützpunkt: Rifugio Don Zio (1610 m), durchgehend bewirtschaftet von Juni bis Mitte September, sonst an den Wochenenden. Achtung, das Rifugio Don Zio ist zurzeit auf behördliche Anordnung geschlossen.
Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung, Helm, dazu viel Wasser mitnehmen! Früh im Jahr Grödel für den nordseitigen Abstieg hilfreich.
Karte: Kompass 1:50.000, Blatt 73 "Gruppo di Brenta"
Autor: Eugen E. Hüsler; Bilder: Andreas Pagel