Anfahrt: Von Deutschland mit dem Auto über den Oberalppass nach Andermatt, weiter in nördlicher Richtung über Göschenen zum Sustenpass. Oberhalb des Passes führt vom Hotel Steingletscher eine Mautstraße zum Parkplatz Umpol (SFr. 5,-, Stand 2015).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplatz Umpol (2090 m), oberhalb vom Sustenpass
Route: Hüttenzustieg: Gleich hinter der Brücke am Parkplatz Umpol teilt sich der Weg in Klettersteig rechts (siehe "Tipp") und Wanderweg links zur Tierberglihütte. Der blau-weiß markierte Wanderweg führt zunächst gut ausgebaut in weitem Linksbogen zu einem kleinen Geländeplateau (P. 2390) mit Mini-See, wo er den Klettersteig kreuzt. Ab hier wird der Weg steiler und ausgesetzter. Über plattige Felsen, teilweise mit Ketten versichert, steigt man steil zur Anhöhe des Tierbergli auf, wo es rechts über den breiten Grat zur Hütte geht.
Gipfelanstieg: Von der Hütte aus geht man einige Meter auf den Steingletscher hinunter und überquert diesen in südöstlicher Richtung bis zu einem gut sichtbaren Aufschwung mit einigen Gletscherspalten unterhalb des Gwächtenhorns. Hier rechts halten und weiter in südöstlicher Richtung direkt auf den Gletscherbruch - beginnend bei P. 3000 unterhalb des Rotstocks - zu. Die Spaltenzone im Zickzack Richtung Sustenlimi in östlicher Grundrichtung durchqueren. Etwa auf der Höhe 3170 Meter wendet man sich nach links (Nordosten) und steigt unterhalb des Felsenkamms, vorbei am nicht zu überquerenden Bergschrund, über die Gletscherflanke zum Gipfel auf. Die letzten Meter vor dem Gipfelkreuz führen über griffigen Schotter.
Abstieg: Wie Anstieg.
Charakter/Schwierigkeit: Insgesamt überwiegend leichte Hochtour. Bei Vereisung und Nässe ist der ausgesetzte Hüttenweg zur Tierberglihütte vor allem im oberen Teil durch die sehr glatten Felsplatten und ausgesetzten Ketten durchaus unangenehm und gefährlich. Bereits direkt am Parkplatz befindet sich ein entsprechendes Warnschild. Insgesamt ist der Hüttenweg als Wanderung ziemlich anspruchsvoll, die Schweizer Schwierigkeitsangabe ist "Alpinwandern T4". Obwohl die Hochtour von der Hütte zum Sustenhorn kurz, grundsätzlich technisch einfach und nur selten steiler als 30° ist, sind die Spaltenzonen auf dem Steingletscher unterhalb des Gwächtenhorns und oberhalb P. 3000 heikel und müssen zum Teil auf dünnen Spaltenrücken und Schneebrücken überquert werden. Ein früher Aufbruch ist obligatorisch, an heißen Tagen sollte man sich keinesfalls zu lange Zeit mit dem Rückweg lassen.
Gehezeit: Insgesamt: ca. 8:30 Stunden. Aufstieg: 2 Stunden für den Hüttenanstieg und 2:30 Std. für den Gipfelanstieg. Abstieg: insg. 4 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 705 Höhenmeter Hüttenanstieg, 710 Hm Gipfelanstieg; Distanz: 6,5 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Juli bis September
Stützpunkt: Tierberglihütte (2795 m), SAC Sektion Baselland. Internet:
www.tierbergli.ch, Telefon: +41(0)33/9712782.
Ausrüstung: Komplette Hochtourenausrüstung
Tipp: Wer ohne Hochtourengepäck unterwegs ist und nur die Tierberglihütte besuchen will, kann vom Parkplatz Umpol aus, als Alternative zum normalen Hüttenweg, den Tierbergli-Klettersteig ausprobieren. Die Schwierigkeit ist nach der Schweizer Kategorie mit 'K3, ziemlich schwierig' angegeben. Für das Begehen des Klettersteigs ist eine komplette Klettersteig-Ausrüstung nötig, bei Regen und Schnee kann der Klettersteig nicht begangen werden. Hier finden Sie einen
Infoflyer.
Wissenswertes: Das Sustenhorn wurde bereits 1841 vom Schweizer Bergpionier Gottlieb Samuel Studer zusammen mit Johann and Heinrich Weissenfluh erstbestiegen.
Karte: Schweizer Landeskarte 1211 Meiental (1:25.000)
Autor: Astrid Süßmuth