Anfahrt: Auf der Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Kramsach / Alpbachtal. Weiter nach Brixlegg und hier nach Alpbach abbiegen. Ein Stück nach der Talstation der Wiedersbergerhornbahn gabelt sich die Straße. Hier geradeaus nach Inneralpbach. Im Ort rechts halten und in den Greiter Graben abzweigen (Wegweiser). Am Ende der öffentlichen Straße findet man einen gebührenpflichtigen Parkplatz (3 Euro – Stand 2020).
Navi-Adresse: A-6236 Alpbach, Alpbach 437
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Inneralpbach, Wander- und Tourengeherparkplatz im Greiter Graben beim Gasthof Leitner (1100 m)
Route: Vom Parkplatz nach Süden und über die Langlaufloipe (Forstweg) taleinwärts. Dabei bleibt man immer auf der rechten Seite vom Bach und erreicht so das freie Gelände bei der Greitalm. (Von Abfahrts- oder Aufstiegsspuren, die vorher an den Hängen rechts zu sehen sind, darf man sich dabei nicht irritieren lassen, sie führen zum Wiedersberger Horn, von dessen Bergstation es auch eine beschilderte Skiroute gibt.) Bei einem Marterl kurz vor der Greitalm weitet sich das Gelände und die Routen verzweigen sich: Links hinauf geht es zum Großen Galtenberg – die Aufstiegsspur zum Standkopf zieht indes rechts hinauf, direkt an der Hütte der Greitalm (1320 m) vorbei. Nach dem moderaten Aufwärmprogramm ist fortan die Steighilfe der Skitourenbindung gefragt. Und die nun anstehenden 700 Höhenmeter durch einen immer wieder sanft kupierten Osthang geben bereits einen Vorgeschmack auf die spätere Abfahrt. Nach der Greitalm spurt man noch etwa 300 Meter nach Südwesten, dann rechts hinauf zu einem Waldgürtel, der einen logischen Durchschlupf bietet. Danach bauen sich wieder hindernislose Hänge auf. Das Gipfelziel ist linkerhand als markante Pyramide schon zu sehen, doch die Aufstiegsroute peilt zunächst geradewegs westwärts hinauf den Kamm an, der etwa 500 Meter südlich des Hochstands erreicht wird. Weil zum Hochstand (2058 m) auch immer wieder Freerider von der Bergstation am Wiederberger Horn hinüberrutschen, muss man sich mit diesen einen Teil der Tour teilen, was wegen des weitläufigen Geländes aber kaum eine Rolle spielt. Ist der Kamm erreicht, geht es nun in leichtem Auf und Ab nach links Richtung Gipfel. Dabei bleibt man meist auf der Zillertaler Seite und hält respektvollen Abstand zu den ostseitigen Wechten. Die Gipfelpyramide des Standkopfs stellt für die in puncto Lawinengefahr bis hierher relativ gut einschätzbare Skitour die heikelste Passage dar: Für den Gipfelanstieg muss die steil ins Zillertal abfallende Westseite gequert werden. Die ebenfalls steilen letzten Meter werden von Süden her angegangen. Dies erfolgt wegen häufig abgeblasener Steine in der Regel zu Fuß (Skidepot). Bei kritischer Lawinenlage bietet es sich an, auf einer der Kuppen unterhalb der Gipfelpyramide Brotzeit zu machen und hier gleich in den Abfahrtsmodus zu wechseln.
Abfahrt: 1. Im Prinzip entlang der Aufstiegsroute. Diverse Varianten sind allerdings möglich. Beispielsweise eine direkte Steilabfahrt am Nordfuß der Gipfelpyramide direkt zur Greitalm (also ohne Querung) – der Wechsel aus steilen Rücken und Gräben erfordert aber absolut stabile Lawinenverhältnisse.
2. Eine andere Option ist es, eine kleine Rundtour zu machen und vom Gipfel über meist unverspurte Hänge nach Südosten Richtung Hocheggalm abzufahren, von dort zum Krinnjoch (1960 m) aufzusteigen und nun nordseitig in den Greiter Graben abzufahren (plus ca. 400 Höhenmeter).
Alternative: Der östlichste Gipfel der Sagtaler Spitzen ist der Gamskopf - ein ebenfalls sehr schöner Skiberg.
Charakter/Schwierigkeit: Skitechnisch ist die 700-Meter-Passage zwischen Greitalm und Gipfelkamm als höchstens mittelschwer einzustufen und sie ist auf mäßig steilen Hängen (<30°) auch lawinenmäßig überschaubar. Die Schwierigkeiten beim finalen Gipfelanstieg sind abhängig von den aktuellen Bedingungen und können, da es sich um Steilgelände (>30°) handelt, mitunter heikel sein. Diese Skitour muss ich - jenseits der Alpbacher Klassiker wie Joelspitze, Mareitspitze oder Großer Galtenberg - vom landschaftlichen Erlebnis her in keiner Weise verstecken. Ungewöhnlich ist der Gipfelblick zum Achensee, der aus dieser Perspektive wirkt wie ein Stausee, obwohl er ein Natursee ist.
Lawinengefahr: Bis zur Greitalm eingefahrene Rodelbahn, danach sind die ostseitigen Hänge bis zum Kamm sanft kupiert und je nach Lawinenlage in puncto Steilheit variiert werden. Die Gipfelpyramide ist lawinentechnisch als heikel zu beurteilen – hier ist eine individuelle Risikoanalyse vor Ort gefragt. Gleiches gilt für die beschrieben Varianten bei der Abfahrt.
Exposition: Überwiegend Ost, am Gipfel auch West und Süd
Aufstiegszeit: 3 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1150 Höhenmeter; 6 km (einfache Strecke)
Beste Jahreszeit: Hochwinter bis März
Stützpunkt: Keiner auf der Tour. Mehrere Gasthäuser in Inneralpbach.
Karte: Alpenvereinskarte Blatt 34/1, Kitzbüheler Alpen – westliches Blatt, 1:50.000. Erhältlich in unserem AV-Karten-Shop.
Autor: Martin Becker