Anfahrt: Über die Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Hall Mitte. Nach Absam und hier
Richtung Halltal. Am Eingang des Halltales parkt man auf dem
geräumigen, kostenfreien Parkplatz.
Achtung,
die Straße ins Halltal ist aus Sicherheitsgründen (Stand 2012) für den
öffentlichen Verkehr gesperrt. Die Weiterfahrt zum eigentlichen
Ausgangspunkt ist jedoch sowohl mit dem Fahrrad, als auch mit einem
Shuttle-Service (aber nur Samstag & Sonntag!) möglich. Infos, Preise und
Telefonnummern finden Sie auf der Seite des örtlichen
Tourismusverbandes Hall-Wattens. Außerdem verkehren Taxis - auch werktags. Taxi Kili Karlheinz Telefon +43/5223/45500, Taxi Rohregger Telefon +43/5223/56111.
Selbstverständlich
ist auch ein Anstieg zu Fuß möglich, was allerdings die eh schon sehr
lange Tour noch einmal um ca. 600 Hm verlängert.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Ehemaliger letzter Wanderparkplatz (1325 m - die Straße ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt) im Halltal kurz vor einer Schranke.
Route: Zwei Möglichkeiten gibt es für den Aufstieg zum Lafatscher Joch: einmal entlang des Issbaches und über den Issanger, oder die Route über die Herrenhäuser. Am besten man steigt entlang des Issbaches auf und über die Herrenhäuser ab, so kann man am Ende der Tour einkehren.
Ein paar Meter unterhalb des beschriebenen Parkplatzes zweigt rechts (im Auffahrtssinn, also nördlich der Straße) bei einem Hinweissschild ein kleines Wegerl ab. Über ein Brückerl geht es ins Issbachtal und anschließend hinauf zur herrlichen Wiese des sog. Issanger. Man überquert sie und findet am Ende eine Wegverzweigung mit Hinweisschild. Hier rechts über den breiten, aber schottrigen Weg durch Latschen hinauf zum Lafatscher Joch (2085 m). Am Sattel angelangt, wendet man sich nach rechts, darf hier aber nicht zur Bettelwurfhütte abzweigen, sondern wandert oberhalb dieses Weges auf einem Steig in östliche Richtung zum Beginn des Südwestgrats der Speckkarspitze. Man trifft auf eine Verzweigung. Nach links ginge es in die Westflanke des Berges; über diesen Steig kehrt man nach der Überschreitung zurück zum Lafatscher Joch. Man steigt aber über den anfangs breiten Kamm gerade hinauf. (Man folgt also dem Hinweis auf einem Stein „Speckkarspitze SW.) Später wird der Kamm schmäler und der Schotter wird von festeren Felsen abgelöst. In ganz einfacher Kletterei folgt man den dicken Markierungen und damit dem Grat zum höchsten Punkt.
Abstieg: Nördlich des Gipfelkreuzes geht es am Drahtseil über den Nordwestgrat auf einem schottrigen Steig hinunter. (Achtung, man halte Ausschau nach dem Drahtseil und lasse sich nicht von ausgeprägten Trittspuren nach links in das Kar hinein irreführen!) Dann quert man das westseitig exponierte Kar in seinem unteren Bereich und wandert hinüber zum Lafatscher Joch. Wie beim Aufstieg geht es über den Latschenhang hinunter. Am Wegweiser beim Issanger biegt man diesmal nicht links ab, sondern wandert auf dem breiten Weg – kurz ansteigend – hinauf zum Issjöchl (1668 m). Über den breiten Wirtschaftsweg, oder diesen entlang des Baches abkürzend, hinunter zu den Herrenhäusern und zum Parkplatz. (Auf dem breiten Weg kann man alte kegelartige Lawinenverbauungen begutachten, auf dem Abkürzer kommt man an alten Bergwerkseinrichtungen vorbei. Interessant ist beides.)
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwere alpine Bergtour mit leichten Kletterstellen (S4 bis 5). Kraxeln am wunderschönen Südwestgrat macht richtig Spaß, zumindest wenn man leichten Felskontakt liebt. Vorwiegend sind die Schwierigkeiten hier mit I. (UIAA), ganz kurze Stellen auch I – II (UIAA) einzustufen. Die Orientierung ist problemlos, da die Route mit dicken Punkten markiert ist. Der Abstieg über schottrige Felsen verlangt - ebenso wie der Aufstieg - Trittsicherheit, auch wenn er mit einem Drahtseil versichert ist. Für geübte Bergsteiger also eine durchaus interessante, aber eher unschwierige Bergtour.
Gehezeit: Aufstieg: 3,5 bis 4 Stunden; Abstieg: 2,5 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1300 Höhenmeter; Distanz: 6,3 km (bei direktem Anstieg zum Issanger)
Stützpunkt: Auf Tour
keine Einkehrmöglichkeit. Nach der Tour könnte man im Alpengasthof St. Magdalena einkehren (ist ausgeschildert).
Wissenswertes: Der Name Hall ist auf das mittelhochdeutsche Wort „Hal“ für Salzquelle oder Salzwerk zurückzuführen. Im Halltal wurde bis 1967 Salz abgebaut. Die Herrenhäuser und einige andere Einrichtungen in deren Umgebung zeugen noch davon. Bereits im 13. Jahrhundert war die Saline der wichtigste Lebensnerv der Stadt Hall. Die Sole wurde im Halltal gewonnen, durch eine Holzleitung zum Sudhaus am Inn geleitet und dort zu Salz verarbeitet. Der Export dieses Salzes erfolgte hauptsächlich in die Schweiz, den Schwarzwald und das Rheingebiet.
Karte: Kompass Blatt 26, Karwendelgebirge, 1:50.000. Oder AV-Karte Nr. 5/2, Karwendelgebirge - Mittleres Blatt, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler